Die Kunst, anders zu leben

und Unsicherheit und den äußeren Hindernissen der Gatekeeper und Kritiker zu tun bekommen, fühlen Sie sich dadurch vielleicht so eingeschüchtert, dass Sie aufgeben, bevor Sie überhaupt angefangen haben, sich ein unkonventionelles Leben aufzubauen. Glücklicherweise sind viele Dinge, die wir als Voraussetzungen für den Erfolg ansehen, in Wirklichkeit ziemlich überflüssig.
    Mit dem Thema Verzeihung und Erlaubnis haben wir uns ja schon beschäftigt – dass es einfacher ist, um Verzeihung zu bitten, und dass wir für die meisten Dinge gar keine Erlaubnis von anderen Menschen brauchen. Aber das ist noch lange nicht alles. Hier noch ein paar weitere Dinge, die für Ihren Erfolg vollkommen unnötig sind:
    Sie brauchen dazu keine Erfahrung. Erfahrung kann Ihnen zwar manchmal helfen, einen Fuß in die Tür zu kriegen; viel wichtiger ist jedoch die Frage, wo Sie im Augenblick stehen und wo Sie als Nächstes hinwollen. Vergangenheit ist etwas für Lebensläufe.
    Sie brauchen keine jahrelange Vorbereitung. In technischer Hinsicht brauchen Sie natürlich schon eine gewisse Vorbereitung – aber die haben Sie bereits. Und diese Vorbereitung nennt man Leben. Alles, was Sie bis an den jetzigen Punkt Ihres Lebens geführt hat, reicht aus, um Sie dorthin zu bringen, wo Sie als Nächstes hinwollen.
    Sie brauchen keinen Papierkram. Mit Papierkram meine ich Universitätsabschlüsse, Zeugnisse, Lizenzen, Empfehlungsschreiben und Ähnliches.
    Sie brauchen keinen Mentor. Kein anderer Mensch wird sich so sehr für Ihre persönliche Entwicklung engagieren wie Sie selbst. Sie können die Verantwortung für die Planung Ihres Lebens nicht auf einen externen Berater abwälzen.
    Bitte beachten Sie: Die oben genannten Dinge sind nicht unbedingt nutzlos. Aber Sie sind unnötig. Sie brauchen sie nicht, um irgendetwas auf die Beine stellen zu können.
    WAS SIE WIRKLICH BRAUCHEN
    Wenn Sie die meisten der oben aufgezählten Dinge nicht benötigen, was brauchen Sie dann?
    Sie brauchen Leidenschaft. Sie müssen das, woran Sie glauben, mit absoluter Leidenschaft verfechten. Wenn es nichts gibt, was Sie mit Leidenschaft erfüllt, dann haben Sie wahrscheinlich noch nicht entdeckt, wo Ihre wahre Stärke liegt. Suchen Sie weiter danach.
    Sie brauchen eine Vision und eine Aufgabe. Die Vision zeigt Ihnen, wo Sie hinmöchten; die Aufgabe sagt Ihnen, was Sie als Nächstes tun müssen, um dorthin zu gelangen.
    Sie brauchen Antworten auf die zwei wichtigsten Fragen im Universum. Was erwarten Sie vom Leben? Wie können Sie Ihren Mitmenschen auf ganz besondere Art und Weise helfen – so wie kein anderer Mensch es kann? Sobald Sie die Antworten auf diese beiden Fragen wissen, sind Sie weiter als die meisten Leute.
    Sie brauchen Engagement, um auf Kurs zu bleiben. Viele Menschen geben zu früh auf. Können Sie Ihre Mission 10 000 Stunden oder noch länger weiterverfolgen? Wenn ja, sind Sie auf dem richtigen Weg.
    Wichtig: Worin besteht der große Unterschied zwischen den Dingen, die Sie nicht brauchen, und den Dingen, die Sie brauchen? Die meisten Dinge aus der ersten Kategorie kommen von anderen Menschen. Alle Dinge aus der zweiten Kategorie hängen einzig und allein von Ihnen ab.
    Und was am allerwichtigsten ist: Sie brauchen von allem nur genug. Sie brauchen genügend Geld, genügend Zeit, genügend Mut und so weiter. Was ist genug? Das hängt von Ihrem Ziel ab, und über Ihr Ziel können nur Sie selbst entscheiden.
    Aber machen Sie sich keine Sorgen darüber, was Sie alles nicht haben. Wenn Sie sich von den Dingen freimachen, die Sie nicht brauchen, wird Ihnen vieles andere sehr viel leichter fallen.

Natürlich ist es sehr verlockend, zu meinen, der Schlüssel zum Glück liege darin, weniger arbeiten zu müssen. Ich habe aber eine viel bessere Idee: Statt Arbeit als notwendiges Übel zu betrachten, könnte man doch eigentlich auch einen Weg finden, sie besser zu gestalten, oder nicht? In den nächsten vier Kapiteln erfahren Sie, wie das geht.

KAPITEL 5
Kompetenz gibt Sicherheit
    Du nimmst dein Leben selbst in die Hand, und was passiert? Etwas Furchtbares: Du hast niemanden mehr, dem du die Schuld zuschieben kannst.
    – ERICA JONG
    Bei mir läuft jeder Morgen nach dem gleichen typischen Muster ab: Ich gieße mir eine Tasse Kaffee ein, gehe ins Internet, rufe meine E-Mails ab, überfliege ein paar Blogs und lese dann die Nachrichten. Eines Morgens mitten in der globalen Wirtschaftskrise fiel mir zwischen Artikeln über politische Polarisierung und