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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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sich.
    »Bradwr?«, fragte er.
    »Tot.«
    »Addfwyns Tod ist gesühnt«, flüsterte er.
    »Wie du es gelobtest.«
    » Llech-lafar ?«
    »Im Geröll unter uns verloren.«
    Er rührte sich und zuckte zusammen. »Auch dein Gelöbnis ist eingelöst.«
    »Ja.« Sie sagte nichts mehr, als seine Männer die Kapelle erreichten und ihn beglückwünschten. Sie trat zurück und blickte zum weinenden Druce hinauf. Llech-lafar war verloren; seine Glasperle in Scherben; seine Getreuen waren tot oder auf der Flucht.
    Tarran streichelte ihre Schulter, als sie flüsterte: »Er hat alles verloren.«
    »Er hat nichts verloren«, erwiderte er, während seine Männer wieder den Klippenhang erklommen. Heliwr, dem es sichtlich nicht behagte, von Seith getragen zu werden, schlug krächzend mit den Flügeln. »Er verlor nichts, weil er nur böse Träume hatte und jetzt noch in ihnen befangen ist.«
    »Dann sollten wir ihn bemitleiden.«
    Er drehte sie zu sich um. Blut verklebte sein Haar und befleckte sein Übergewand, sie aber sah nur seine Augen, die gefühlvoll glühten. » Cariad , ich musste erfahren, dass die Albträume eines Menschen sein eigenes Werk sind. Er kann sich von ihnen verzehren lassen, oder er kann ihnen entkommen, indem er sich entscheidet, die Liebe wieder in sein Herz einzulassen.«
    »Sag nicht, dass du mich liebst«, flüsterte sie.
    »Elspeth?« Seine Miene wurde hart. »Sagst du damit, dass du mich nicht liebst?«
    »Nein, ich sage aber, dass ich dich verlieren werde, wenn du mich liebst.«
    »Das ist Unsinn.«
    Sie schüttelte den Kopf und zuckte zusammen. »Ich suchte Lord de la Rochelles Burg auf, um Rhan zu treffen, eine alte, weise Frau. Als sie mir Einzelheiten über Llech-lafar verriet, drängte sie mich, von meiner Mission abzulassen. Wenn ich sie weiterverfolgte, würde ich verlieren, was ich liebe.«
    »Hast du mich geliebt, als du mit ihr sprachst?«
    »Nein.« Sie sah ihn forschend an in der Hoffnung, er wüsste eine Antwort auf das Dilemma, das ihr zu schaffen gemacht hatte. »Ich hielt dich für ein arrogantes, widerwärtiges, herrisches Ungeheuer, das …«
    Er legte ihr die Finger auf die Lippen. »Genug, Elspeth!« Er lächelte. »Was hast du damals geliebt?«
    »Meinen Dienst für die Königin. Mein Leben im Kloster.«
    »Die alte Frau hatte doch Recht.« Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Du wirst dies alles verlieren, wenn du bei mir in Cymru bleibst. Wirst du bleiben, Elspeth?«
    Erinnerungen stürmten auf sie ein, teure Erinnerungen - das Klosterleben, die Übungsstunden mit ihren Schülerinnen, Königin Eleanor, die sie mit der großen Aufgabe betraute -, doch zögerte sie nicht und flüsterte: »Ja.«

Epilog
    Es war ein prächtiger Ostermorgen. Die Menschen hatten sich um die Ruinen der Kathedrale in Tyddewi versammelt, um der Messe beizuwohnen, während sich die Sonne über den Horizont erhob, wie auch die St. David’s Cathedral sich bald wieder aus den Trümmern erheben würde. Der Regen war abgezogen und hatte einem prachtvollen Tag Platz gemacht, der gefeiert werden musste.
    Als eine Gruppe von Männern den Abhang zum Fluss Alun hinunterschritt, verstummten alle. Die Männer waren mit einer Sache befasst, die nichts mit dem Feiertag zu tun hatte, da sie unter ihren Gewändern Kettenhemden trugen. Wer von ihnen der König war, war unverkennbar. Unansehnlich und mit Salz befleckt, schritt er mit der Selbstsicherheit eines Menschen einher, der weiß, dass er zu den Mächtigsten der Welt gehört.
    Unter den Bäumen am Fluss saß Elspeth zwischen Tarran und Vala. Seit sie gehört hatten, dass die Flotte des Königs unweit Tyddewi gelandet war, hatten sie auf diesen Augenblick gewartet.
    »Jetzt«, flüsterte Elspeth Vala mit einem aufmunternden Lächeln zu.
    Die Alte trat aus dem Schatten eines Baumes am Ufer hervor. Sie hob ihre Hände in einer Pose hoch, die sie sich von Druce abgeschaut hatte, und rief: »Hütet Euch, großer König! Hütet Euch vor dem Fluch, der über Euch kommt, wenn Ihr auf Llech-lafar tretet.«
    König Henrys Stirn legte sich unter der Kettenhaube in tiefe Falten. »Alte Frau, was für einen Unsinn redest du da?«
    »Hütet Euch vor Llech-lafar !«
    Einer der Männer flüsterte dem König etwas zu und dieser nickte. »Alte Frau, an diese alten Geschichten glaube ich nicht, und das werde ich dir beweisen.«
    » Llech-lafar «, rief Vala laut, während die Menschen zusammenliefen, um die Wirkung des Fluches mitzuerleben, »übe Vergeltung!« Sie

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