Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
Vom Netzwerk:
Schranks zu bewegen. Nichts. Die Tür sprang ein Stück weit auf, doch die befürchtete Explosion blieb aus. Sehr gut.
    Caleb war viel daran gelegen, dass seine Finger die Aktion unbeschadet überstanden. Er liebte das Gefühl von Lanas nackter Haut zu sehr, um sich auch nur den geringsten taktilen Reiz entgehen zu lassen.
    Caleb beugte sich vor und spähte in den Schrank. Er konnte nur die eine Hälfte einsehen, doch die schien leer zu sein. Wieder nahm er den Stuhl zu Hilfe, um die Schranktür ganz zu öffnen. Wieder blieb die Explosion aus.
    Nun konnte er problemlos ins Innere sehen – der Schrank war tatsächlich leer. Er wollte den Raum gerade verlassen, als neben ihm der Kühlschrank ansprang und den Geruch von Angst und Urin zu ihm heraufwirbelte. Er blieb stehen und schnupperte, um herauszufinden, wo der Geruch herkam.
    Langsam näherte er sich der Stelle, wo der Gestank am stärksten war. Er schien hinter dem Schrank hervorzukommen.
    Caleb beugte sich vor, bis er hinter den Vorratsschrank spähen konnte, und entdeckte eine Tür. Die Klinke war entfernt worden – scheinbar, damit der Schrank nicht von der Wand abstand. Die Tür wurde somit vollständig verdeckt.
    Bingo!
    Er untersuchte die Rückseite des Schranks auf mögliche Auslösemechanismen, und als er nichts entdecken konnte, hob er das Möbelstück an und schob es vorsichtig beiseite. Die Tür dahinter war in demselben schlichten Weiß gestrichen wie die Wände. Eine leere Pinnwand hing schräg an einem Nagel.
    Das Loch für die Türklinke war mit Klebeband überdeckt. Caleb holte sein kleines Multi-Tool heraus und bohrte mit dem Messer ein Loch in das Klebeband, um hineinspähen zu können. Der Abstellraum – oder was es war – war stockfinster. Logisch.
    Er atmete tief ein, um seine Nerven zu beruhigen, und zog das Klebeband vorsichtig ab. Das knisternde Geräusch klang in seinen Ohren zu laut, und ihm wurde bewusst, dass seine Sinne aufgrund des Adrenalinschubs hypersensibel reagierten. Die Welt schien sich zu verlangsamen und zu dehnen, sodass ihm mehr Zeit blieb, um zu reagieren. Er hoffte, dass er diese Zeit nicht benötigen würde.
    Ein leiser, panischer Laut drang von der anderen Seite der Tür zu ihm heraus. Da drinnen war jemand.
    Caleb zwang sich, ruhig zu bleiben und seine Bewegungen unter Kontrolle zu halten. Dies war nicht der richtige Moment, um hektisch zu werden. »Ich bin gleich bei Ihnen«, erklärte er demjenigen, der hinter der Tür steckte, mit ruhiger Stimme. »Halten Sie durch!«
    Die Person beruhigte sich keineswegs. Stattdessen wurden die Geräusche immer panischer. Caleb war sich inzwischen sicher, dass es ein Mann sein musste, seinem tiefen, verzweifelten Ächzen nach zu urteilen.
    Â»Ist da drinnen eine Bombe?«, fragte Caleb.
    Ein ersticktes Schluchzen bestätigte seine Befürchtung.
    Â»In Ordnung. Ich kann sie entschärfen. Keine Panik.« Seine Stimme war ebenso ruhig wie seine Hände. Sein Puls hingegen hämmerte schnell und kräftig. Caleb wollte nicht hier sterben – nicht, solange er eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Lana hatte. Sie war längst nicht davon überzeugt, dass sie beide zusammengehörten, doch sie hatte ihm immerhin genug Vertrauen entgegengebracht, um ihm von Kara zu erzählen. Das musste doch etwas wert sein. Er wollte zumindest genug Zeit bekommen, um herauszufinden, was es wert war.
    Caleb schob einen Finger durch das Loch und tastete nach irgendeiner Art von Auslösemechanismus. Er musste gezwungenermaßen langsam vorgehen, doch am liebsten hätte er die Tür einfach eingetreten, um den Mann schleunigst in Sicherheit zu bringen. Als er nichts ertastete, steckte er ein Stuhlbein in das Loch und nutzte den Hebel, um die Tür aufzuziehen.
    Noch immer keine Explosion. Gott sei Dank!
    Der Raum war finster, doch das Licht, das aus dem Aufenthaltsraum hineinfiel, reichte aus, um genug erkennen zu können. Die Bombe befand sich in der Nähe einer Gasleitung, die zur Küche führte, sodass eine Explosion ein ansehnliches Feuer auslösen würde. Verbunden war das Ganze mit einem Handy, was alles andere als gut war. Caleb hatte derartige Mechanismen schon öfter gesehen. Sofern das Handy keine Finte war, reichte bereits ein einziger Anruf aus, um den ganzen Laden in die Luft zu jagen.
    Der Bombe unmittelbar gegenüber saß Oran, gefesselt und

Weitere Kostenlose Bücher