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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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dem Fuß.
    Lana schaltete das Mikrofon mit zitternden Fingern ein und reichte es Caleb. »Darf ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten?« Seine Stimme klang ruhig und fest, trotz der Panik, die ihm durch die Glieder rauschte.
    Â»Die Kinder haben in den letzten Tagen etwas mit mir einstudiert, das Sie sich bestimmt gern mal ansehen würden. Kinder, seid ihr bereit?«
    Ein Jubelgeschrei kindlicher Stimmen erfüllte den Raum, während die Erwachsenen erwartungsvoll lächelten.
    Caleb drückte einen Knopf an seiner Uhr. »Okay, euer Rekord liegt bei achtundsechzig Sekunden. Ich bin gespannt, wie sehr euch eure Eltern bremsen. Los!«
    Sofort fingen die Kinder an, Alarmgeräusche wie Hupen und Wecker nachzuahmen, während sie schnurstracks auf die Tür zusteuerten und ihre Eltern hinter sich herzogen.
    Lana blickte Caleb fragend an.
    Â»Feuerschutzübung«, erklärte er. »Die Geräusche haben sie selbst dazu erfunden. Ich habe ihnen nur beigebracht, das Gebäude zügig zu verlassen. Nach der Sache mit deinem Elternhaus dachte ich mir, die Übung könne nicht schaden, falls hier mal ein Feuer ausbricht.«
    Â»Was für ein Glück, dass du so eine Pfadfinderseele hast!«
    Â»Ich will, dass du ebenfalls rausgehst. Begib dich hinter den Bereich, den die Männer abgesperrt haben, und warte dort auf mich! Ich kann jetzt keine Ablenkung gebrauchen.«
    Lana versuchte nicht, mit ihm zu diskutieren, doch bevor sie ging, zog sie ihn zu sich herunter und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Dann reichte sie ihm ihren Schlüsselbund, mit dem er alle Türen im Gebäude öffnen konnte. »Pass auf dich auf!«
    Caleb schenkte ihr ein verwegenes Grinsen. »Versprich mir noch mehr von diesen süßen Küssen, und ich werde mich durch nichts in der Welt unterkriegen lassen.«

30
    Die Bombe zu entschärfen war das kleinere Übel, wenn man sich, wie Caleb, mit Sprengkörpern auskannte. Die Bombe zu finden stellte hingegen ein ganz anderes Problem dar.
    In diesem Moment hätte sich Caleb für einen gut ausgebildeten Spürhund seinen rechten Arm abhacken lassen. Sein Geruchssinn war zwar außergewöhnlich gut, doch so gut nun auch wieder nicht, und das Entschärfungskommando war noch nicht eingetroffen.
    Sein einziger Trost war die Tatsache, dass er sich allein im Gebäude befand. Das Gebäude war inzwischen vollständig evakuiert und die Menschenmenge außer Gefahr. Grant und die anderen hatten sich um alles gekümmert. Wenn Caleb die Sache vermasselte, dann wäre er der Einzige, der dafür büßen musste, was so ziemlich das Beste war, was ihm in so einer beschissenen Situation passieren konnte.
    Er begann seine Suche bei der Hintertür, da sich der Bürotrakt eindeutig besser als Versteck für etwas eignete, was nicht zufällig gefunden werden sollte. Er hatte keinerlei Möglichkeit herauszufinden, ob er durch das Öffnen einer Tür einen Zündungsmechanismus aktivierte, doch er konnte nun mal nicht durch geschlossene Türen sehen. Vorsichtig öffnete er die Bürotüren mit dem Schlüssel, den Lana ihm gegeben hatte. Eine nach der anderen. Bei der ersten brach er in Schweiß aus. Bei der dritten war er völlig durchnässt.
    Doch seine Hände blieben ruhig, und das war das Entscheidende.
    Die Büros waren klein und standen zum größten Teil leer, sodass sie sich leicht durchsuchen ließen. Eines der Büros war zu einem Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter umfunktioniert worden, obwohl es kaum größer war als die übrigen Räume. Ein vager Kaffeegeruch hing in der Luft. Caleb öffnete die drei Küchenschränke über der Arbeitsplatte sowie den Unterschrank der Spüle, doch er fand nichts außer Kaffee, Filtertüten, Geschirr und Reinigungsprodukten. Neben dem Kühlschrank stand ein hoher Vorratsschrank aus Metall, an den sich Caleb nicht erinnern konnte. Allerdings war er nur ein einziges Mal hier drin gewesen, um einem der Kinder ein wenig Eis für seinen umgeknickten Knöchel zu holen.
    Caleb näherte sich dem Schrank mit Vorsicht. Er bemerkte einige Kratzer im PVC , wo der schwere Gegenstand über den Boden gerückt worden war. In den Kratzspuren hatte sich noch kein Dreck angesammelt, demnach musste der Schrank vor Kurzem bewegt worden sein.
    Caleb schnappte sich einen Stuhl und benutzte dessen Metallbein, um vorsichtig den Türhebel des

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