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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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geknebelt und der lebende Beweis dafür, dass es so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit gab. Tränen liefen ihm über die Wangen, und seine Hose war dunkel von Urin. Doch Caleb war Manns genug, so zu tun, als würde er nichts bemerken.
    Er hockte sich neben Oran, um zu überprüfen, ob er in irgendeiner Weise mit der Bombe verbunden war.
    Â»Sollten Sie nicht eigentlich auf Ihrer Verlobungsparty sein?«, fragte Caleb beiläufig, als hätten sie alle Zeit der Welt. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war ein in Panik geratender Oran, der sie beide in die Hölle beförderte.
    Oran stieß ein wütendes Grunzen aus.
    Â»Ich wette, Sie wären dieses Klebeband über Ihrem Mund gern los«, mutmaßte Caleb. »Ich kümmere mich gleich darum. Aber erst mal will ich sicherstellen, dass Sie nicht verdrahtet sind und uns mit einer falschen Bewegung in die Luft jagen.«
    Oran erstarrte.
    Caleb konnte nichts entdecken, womit Oran die Bombe versehentlich hätte auslösen können, daher hob er eine Ecke des Klebebandstreifens an und riss ihn dem Mann aus dem Gesicht.
    Caleb war an sich kein schadenfroher Mensch, doch Orans schmerzhaftes Stöhnen ließ ihn innerlich grinsen.
    Â»Was ist passiert? Wie bin ich hier reingekommen?«, fragte Oran.
    Caleb durchtrennte das Klebeband an seinen Armen und Beinen. »Das wissen Sie nicht?«
    Â»Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich heute Morgen hierhergekommen bin, um mit Lana zu reden. Meine Kopfschmerzen bringen mich um. Irgendjemand muss mich k. o. geschlagen haben.«
    Caleb sparte sich die Frage, was Oran mit Lana zu bereden hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass es ihn nur wütend machen würde, und eine solche Ablenkung konnte er im Moment nicht gebrauchen.
    Â»Können Sie selbstständig gehen?«, fragte Caleb.
    Oran nickte. »Ich glaube schon.«
    Â»Gut. Dann sehen Sie zu, dass Sie hier rauskommen, damit ich diese verdammte Bombe entschärfen kann.«
    Â»Sie wollen das ganz allein machen?«
    Â»Sehen Sie hier sonst noch jemanden?«
    Â»Sie sollten auf das Entschärfungskommando warten.«
    Â»Und riskieren, dass das Ding in der Zwischenzeit hochgeht? Lieber nicht. Sobald die hier eintrudeln, bin ich gern bereit, den Spaß mit ihnen zu teilen. Also, wenn Sie mir nicht gerade helfen wollen, dann verschwinden Sie! Ich hab keine Zeit, Sie persönlich rauszutragen.«
    Oran war verschwunden, noch ehe das Echo seiner Worte in dem leeren Abstellraum verklungen war.
    Caleb atmete tief ein und machte sich an die Arbeit.

31
    Die Vertreter der Medien trafen bereits wenige Minuten nach Evakuierung des Jugendzentrums ein und richteten ihre Kameras auf das Gebäude. Sie bombardierten Lana mit Fragen und hielten ihr ihre Mikrofone unter die Nase.
    Â»Stimmt es, dass da drinnen eine Bombe versteckt ist?«, fragte einer der Reporter.
    Â»Berichten zufolge wurde im Gebäude Nervengas freigelassen. Können Sie das bestätigen?«, fragte ein anderer.
    Â»Haben Sie im Vorfeld irgendwelche Drohungen erhalten?«
    Â»Haben Sie eine Vermutung, warum die Täter es auf Ihre Stiftung abgesehen haben?«
    Die Reporter fielen mit endlosen Fragen über sie her, die sich zum überwiegenden Teil wiederholten. Lana verbrachte eine Ewigkeit damit, Fragen zu beantworten, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als Caleb zu suchen und sicherzustellen, dass es ihm gut ging.
    Man gönnte ihr erst eine kleine Verschnaufpause, als Oran aus dem Gebäude gestolpert kam, der verdächtig danach aussah, als hätte er sich in die Hosen gemacht. Reporter umzingelten ihn. Fotoapparate blitzten und hielten sein Erscheinungsbild mit peinlicher Detailtreue fest. Diese Bilder würden ihn für den Rest seiner Karriere begleiten, so viel stand fest.
    Das Entschärfungskommando traf mit heulenden Sirenen ein. Ein Team von Männern verschwand im Gebäude, doch endlose Minuten verstrichen, ohne dass jemand herauskam.
    Ein Teil der Reporter ließ Oran in Ruhe, um sich erneut auf Lana zu stürzen und ihr wieder und wieder dieselben Fragen zu stellen. Schließlich flüchtete sie sich in ein verzweifeltes: »Kein Kommentar.«
    Detective Hart eilte ihr zu Hilfe und verjagte die Reporter. Er führte sie in einen polizeilich abgesperrten Bereich, wo die Medien nicht zugelassen waren. »Ich habe von drinnen die Info bekommen, dass Caleb die Bombe entschärft hat. Die Männer

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