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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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keine andere Wahl. Er musste schnell zuschlagen, bevor sie ihn entdeckten und mit Dauerfeuer festnagelten, um ihn dann einzukreisen und schließlich zu erledigen.
    Seine einzige echte Chance gegen diese Männer bestand darin, die Initiative zu ergreifen und sie nicht mehr aus den Händen zu geben. Die Art, wie sie vorrückten, zeigte, dass sie Profis waren, wahrscheinlich ehemalige Söldner, angeheuert, um für Nomuras Lazarus-Operation die schmutzige Arbeit zu erledigen. In einem offenen Schusswechsel würde Smith vielleicht einen oder möglicherweise sogar zwei von ihnen ausschalten können, aber zu versuchen, gegen alle vier zugleich zu kämpfen, wäre nur der direkteste Weg, schnell zu sterben. Doch es war vor allem der Umstand, dass einer von ihnen der dritte der Horatier war, der den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben hatte, auf diese scheinbar tollkühne oder zumindest leichtsinnige Weise vorzugehen.
    Schon zweimal zuvor war Smith einem dieser mit ungeheuren Kräften ausgestatteten und mit tödlicher Effizienz arbeitenden Killer gegenübergestanden. Beide Male hatte er Glück gehabt, mit dem nackten Leben davongekommen zu sein, und er würde sich nicht darauf verlassen, sein Glück noch einmal zu strapazieren. Diesmal musste er sein Glück selber schmieden – und das bedeutete, alles auf eine Karte zu setzen.
    Er rannte noch immer, seine Füße flogen durch das hohe Gras am östlichen Rand der Rollbahn. Die Distanz zu der heranrollenden Drohne und den vier Söldnern schmolz rasch – umso mehr, da Smith ihnen entgegenlief.
    Zweihundertfünfzig Meter. Zweihundert. Einhundertfünfzig Meter. Jon fühlte, wie seine Lungen unter der Anstrengung pumpten. Ohne langsamer zu werden, hob er das M4 an seine Schulter.
    Hundert Meter.
    Der Gleitflügler rollte auf der Betonbahn surrend auf ihn zu. Alle seine vierzehn Propeller drehten sich jetzt und schnitten hell schimmernde Kreise in die Luft.
    Jetzt!
     
    Smith drückte den Abzug seines M4 durch und jagte im
    Laufen kurze Feuerstöße über die Rollbahn in Richtung der verblüfften Söldner. Betonsplitter und Grasbüschel flogen durch die Luft.
    Sie warfen sich auf den Boden und erwiderten das Feuer.
    Jon schlug einen Haken nach links und rannte im Zickzack von der Rollbahn weg. Geschosse schwirrten hinter ihm durchs Gras und zischten an seinem Kopf vorbei. Er warf sich nach vorn, landete geschmeidig auf dem Boden, rollte sich über die Schulter wieder auf die Beine und rannte weiter. Er jagte erneut einen Feuerstoß aus dem Lauf und schlug einen Haken nach rechts.
    Geschosse schwirrten über seinen Kopf hinweg, manche davon bedrohlich nahe. Eines zischte dicht an seinem Gesicht vorbei. Die superheißen Gase in ihrem Sog ließen seinen Kopf zurückrucken. Ein anderes Geschoss schrammte von seiner Kevlar-Weste ab und schleuderte ihn ins Gras. Verzweifelt rollte sich Smith weiter und hörte, wie direkt hinter ihm Geschosse den Boden aufwühlten.
    Durch das Krachen und Rattern der Schüsse hörte er eine tiefe, dröhnende Stimme irgendwo auf der anderen Seite der Rollbahn wütend Befehle brüllen. Der letzte der Horatier gab seinen Soldaten neue Anweisungen.
    Und dann hörte das Schießen merkwürdigerweise abrupt auf. In der seltsam anmutenden Stille hob Jon vorsichtig den Kopf. Der Anflug eines erleichterten Grinsens zuckte um seinen Mund. Wie von ihm beabsichtigt, war die zweite Flug-Drohne, die nach wie vor noch Tempo für ihren programmierten Start aufnahm, zwischen ihn und die Männer geraten, die versuchten ihn zu töten. Für einen kurzen Augenblick konnten sie nicht auf
    ihn feuern, zumindest nicht ohne dabei zu riskieren, ihr wertvolles Flugzeug zu treffen.
    Doch er wusste, ihre selbst auferlegte Feuerpause würde nicht lange dauern.
Smith stemmte sich hoch und lief geduckt rückwärts, wobei er versuchte, mit dem riesigen, langsam beschleunigenden Nurflügelflugzeug Schritt zu halten. Im Laufen spähte er unter der gewaltigen Tragfläche hindurch, um zu sehen, ob sich dahinter auf der Rollbahn etwas bewegte.
Zwischen den fünf Gestängen des Fahrwerks und den aerodynamisch geformten Gehäusen für die Navigationscomputer und anderen Bordsysteme sah er laufende Kampfstiefel auftauchen. Zwei der Söldner sprinteten über die breite Rollbahn aus Teerbeton und querten hinter der Drohne zu seiner Seite herüber, um ein freies Schussfeld zu haben.
Jon lief noch immer rückwärts, das M4 gegen die Schulter gepresst, den Finger am Abzug. Er atmete aus und

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