Die Lazarus-Vendetta
sich etwa auf Höhe des ersten Drittels der Rollbahn – nur ein paar hundert Meter von dem riesigen Hangar am südlichen Ende entfernt. Nicht weit hinter ihnen erstreckte sich ein weitläufiges, mit Wellblech gedecktes Lagerhaus nach Osten. Wie es schien, gab es nur einen Eingang auf dieser Seite, eine massiv aussehende Metalltür mit einem Tastenfeld für das Sicherheitsschloss, das nur mit einem Zahlencode zu öffnen war. Seine Augen wurden schmal, als sich sein Verdacht zur Gewissheit verdichtete. Niemand sicherte ein gewöhnliches Lagerhaus mit einer Hochsicherheitstür. Irgendwo da drin musste Nomuras Nanophagen-Labor sein. In dieser riesigen Halle konnte man ein Dutzend biochemische Fabriken verstecken und immer noch jede Menge Platz übrig haben.
Der zweite der gigantischen Nurflügler rollte auf der Startbahn auf sie zu und nahm mit sich schneller und schneller drehenden Propellern Fahrt auf. Jon konnte die tödlichen Kanister unterhalb seiner einzigen riesigen Tragfläche ausmachen. Die dritte Drohne stand vor dem Hangar und wartete auf ihren Start.
Gewehrfeuer ratterte nördlich von ihnen auf der anderen Seite des Black Hawks auf. Wieder schrie einer der Söldner auf und taumelte, von Peters Geschossen getroffen, zu Boden. Im Fallen zog der sterbende Mann den Abzug der russischen SA-16 SAM durch, die er ins Ziel zu bringen versucht hatte. Die Rakete zündete. Eine dichte Wolke grauen und weißen Rauchs hinter sich herziehend, stieg sie in den Himmel, drehte dann nach Osten ab und explodierte auf einer Wiese jenseits des Begrenzungszauns.
Smith nahm ein Bewegung südlich von ihnen wahr, in der Nähe des zweiten Gleitflüglers. Drei weitere Bewaffnete, die von einem großen Mann angeführt wurden, näherten sich entlang des westlichen Rands der Rollbahn, wobei sie mit der heranrollenden Flugdrohne Schritt hielten. Sie bewegten sich paarweise vorwärts, wobei einer den anderen deckte, während dieser vorwärts stürmte.
Smith erschrak. Na super, dachte er. Diese Typen waren Profis. Und sie wurden vom dritten der Horatier kommandiert.
»Dort drüben, Jon!«, rief Randi. Sie deutete hinüber zu dem offenen Geländer auf der anderen Seite der Rollbahn. Eine kleine Gruppe von Männern mit Gasmasken und Sauerstoffgeräten zog sich fluchtartig von der umkämpften Startbahn zurück. Die meisten schienen unbewaffnet. Nur zwei Männer hatten Maschinenpistolen über die Schultern geschlungen, und sie zerrten einen älteren weißhaarigen Mann mit sich. Ein Mann, der keine Gasmaske trug. Ein Mann in Handschellen.
»Ich kümmere mich um die Flugzeuge«, sagte Smith. Er deutete auf die fliehenden Männer. »Kümmere du dich um sie!«
Randi nickte, als sie sah, dass Jon bereits geduckt an der Rollbahn entlang auf den riesigen nach Norden rollenden Gleitflügler zurannte. Rauch von dem missglückten SAMAbschuss nahm ihr die Sicht auf ihn.
Auf sich selbst gestellt, schnellte sie auf die Beine und sprintete über das breite, von Öl- und Kerosinflecken bedeckte Band aus Teerbeton. Einer der flüchtenden Männer sah sie kommen. Er schrie seinen Begleitern eine Warnung zu. Sie warfen sich ins Gras. Die beiden Wachen stießen den alten Mann zu Boden und ließen sich auf die Knie sinken. Die Läufe ihrer Maschinenpistolen ruckten hoch.
Randi schoss aus der Hüfte und jagte, während sie geduckt über die Rollbahn rannte, eine Serie von kurzen Feuerstößen aus dem Lauf. Einer der Wachposten wurde herumgewirbelt und sackte, aus mehreren Wunden blutend, zu Boden. Der andere erwiderte das Feuer und ließ ein ganzes 20-schüssiges Magazin aus seiner Uzi rattern.
Geschosse und Betonsplitter summten wie Hornissen um sie. Sie warf sich zur Seite. Etwas schlug in ihren linken Arm – warf sie rückwärts. Der Querschläger, der vom Teerbeton abprallte, hatte immer noch eine solche Wucht, dass er ihr den Arm direkt über dem Ellbogen brach. Ein stechender Schmerz schoss von der Wunde durch ihre Schulter. Sie rollte sich weg, versuchte verzweifelt, kein festes Ziel zu bieten, das der Söldner ins Visier nehmen und mit Blei vollpumpen konnte.
Verblüfft darüber, dass sie noch lebte, riss der Mann das leere Magazin heraus und tastete nach einem neuen.
Mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen brachte Randi ihren Karabiner wieder in Anschlag. Sie jagte einen weiteren Feuerstoß aus der Waffe. Zwei der Kupfermantelgeschosse warfen den Söldner auf den Rücken, seine Brust war nur mehr eine blutrote Masse.
Sie rappelte sich wieder auf die
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