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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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war gegen ihn gewesen, und so musste er umdenken.
    Auch mich ärgerte es, dass wir so wenig Licht hatten. Zum Glück trug ich meine Lampe bei mir. Sie würde ich einsetzen müssen, aber zunächst brauchte ich sie nicht, denn nahe des Puppenspielers war genügend Licht, aus dem jetzt die Frau mit dem Kasper verschwand.
    Ich hatte freie Bahn.
    Das dachte ich. Glenda wollte noch etwas sagen, aber ich lief schon los und genau in einen Schrei hinein, den eine Frau abgegeben hatte. Es war immerhin so hell, dass ich die Frau erkannte. Es war die, die den Kasper genommen hatte. Den hielt sie noch immer in der Hand, aber nicht weit von ihrem Gesicht entfernt. Und aus der linken Wange der Frau quoll Blut aus einer klaffenden Wunde.
    Was da passiert war, erfasste ich innerhalb einer einzigen Sekunde. Die Figur musste sie in die Wange gebissen haben. Selbst hatte sie sich die Wunde bestimmt nicht beigebracht. Die Frau war erstarrt. Sie wusste nicht, was sie noch unternehmen sollte, und sie schaffte es auch nicht, die Hand mit dem Kasper zur Seite zu drücken, um ihn daran zu hindern, erneut zuzubeißen.
    Darüber dachte ich in diesen Augenblicken nicht näher nach, ich wollte die Frau retten und schnellte aus dem Stand auf sie zu. Meine Faust erwischte den Kasper. Der Arm der Frau sackte nach unten, die Figur ebenfalls, und ich riss sie ihr aus der Hand.
    Jetzt war die Puppe meine Beute. Mit einer Hand umschlang ich sie und spürte etwas Besonderes. Dieser Körper gab eine bestimmte Wärme ab, die für ihn nicht normal war. Ich spürte unter der Masse das schwache Vibrieren, als hätte dort jemand einen Motor angestellt.
    Wer oder was war diese Puppe?
    Ich kam nicht mehr dazu, näher darüber nachzudenken, denn der Kasper wehrte sich. Er zuckte in meinem Griff. Er suchte nach einer Gelegenheit, um mich beißen zu können. Um seinen Mund herum war noch das Blut der Frau verschmiert.
    Ich hob meine Hand. Dann schleuderte ich den Kasper zu Boden. Ich wollte ihm die Knochen brechen, was nicht möglich war, da er keine hatte.
    Dafür sah ich etwas anderes. Er rollte sich um die eigene Achse, und er bewegte dabei seine Arme. Man konnte sagen, dass er auf eine bestimmte Art und Weise lebte.
    Das war Magie. Das war die Handschrift des Teufels. Und ich reagierte genau gegensätzlich. Während um mich herum die Menschen tobten und die Schreie gellten, blieb ich so etwas wie ein ruhender Pol in all dem Chaos.
    Ich verließ mich auf mein Kreuz. Dabei hoffte ich, dass der Kasper nicht floh und in meiner Nähe blieb.
    Das Kreuz lag schnell in meiner Hand, es würde mir den exakten Beweis bringen, ob die kleine Puppe wirklich zur anderen Seite gehörte.
    Sie schaute mich an – und sie griff an!
    Plötzlich sprang sie in die Höhe, und ich wunderte mich über die Sprungkraft der kleinen Gestalt. Ich schaute dabei in das verzerrte Gesicht des Kaspers, das seine Starre verloren hatte.
    Dann trafen Kreuz und Figur zusammen.
    Es war perfekt. Einen geringen Laut hörte ich, dann fiel der Kasper zuckend zu Boden. Er landete auf dem Rücken, aber diesmal bewegte er sich nicht mehr.
    Er blieb liegen.
    Ich schaute nach.
    Dann sah ich, was das Kreuz ihm angetan hatte. Der Körper des Kaspers glühte von innen her auf. Er schien zu einem kleinen Ofen geworden zu sein, aber der zeigte nicht lange seine Glut. Sie fiel sehr schnell in sich zusammen, und ich unternahm einen anderen Versuch, ich drückte meinen Fuß auf die Gestalt.
    Es gab keinen Widerstand mehr. Ein leises Knacken hörte ich noch, dann war es vorbei, und als ich genauer hinschaute, da lag Asche unter meine Sohle.
    Das Kreuz hatte ganze Arbeit geleistet, und ich wusste jetzt, dass die Puppen zur anderen Seite gehörten, ebenso wie dieser Gerald Pole, der alles unter Kontrolle hielt.
    Auch jetzt?
    Davon konnte keine Rede sein. Durch meine eigene Aktion war ich von dem gesamten Geschehen etwas abgedrängt worden. Es war ja nicht nur die eine Puppe, die losgeschickt worden war, um sich auf die Menschen zu stürzen, es gab auch andere, und die wollten an die Menschen heran. Es sah lächerlich aus, denn sie alle waren nicht besonders groß, aber durch ihre Kraft und auch durch die Waffe, die sie trugen, waren sie tödlich gefährlich.
    Das Licht war geblieben. Es gab der gesamten Szenerie eine gespenstische Atmosphäre. Die hellen Streifen waren schmaler, der größte Teil der Umgebung blieb im Dunkeln. Aber immer wieder erschienen die Gesichter der Menschen für einen Moment in der Helligkeit

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