Die lebenden Puppen des Gerald Pole
genau, denn ich wollte mich nicht selbst durch eine Kugel verletzen.
Dann krachte der erste Schuss und der zweite sofort hinterher. Beide Kugeln hatten getroffen und die Puppen zerstört. Ich trat sie noch aus meiner Umgebung weg und hörte plötzlich weitere Schüsse. Zugleich wurde es hell. Dann erschienen Suko, Glenda und Shao. Suko war derjenige, der geschossen hatte und die aus dem Weg räumte, die uns noch gefährlich werden konnten.
Viele waren es nicht.
Genau vier Puppen wurden durch das geweihte Silber vernichtet. Dann war der Fußboden wieder frei.
Suko kam auf mich zu, und wir klatschten uns ab.
»Alles klar?«
Ich nickte. Dann fragte ich. »Was ist mit den Besuchern?«
»Die sind in Sicherheit.«
»Gut.«
Suko lachte. »Und dann haben wir ja noch unseren Freund Gerald Pole. Mal schauen, was mit ihm ist. Weißt du es?«
»Nein.«
Wir brauchten nur zwei Schritte zurückzulegen, dann hatten wir ihn erreicht. Er saß noch immer hinter seinem Schreibtisch. Aber er war nicht mehr der King. Der Mann, der sich so sehr auf die Mächte der Hölle verlassen hatte, war in sich zusammengesunken, und als wir ihn genauer anschauten, da sahen wir auch die blutenden Wunden, die sich auf seinem Gesicht verteilten und auch den Hals nicht ausgelassen hatten.
Waren wir zu spät gekommen?
Suko wollte es genau wissen. Er fühlte an der Halsschlagader nach und sah dabei meinen Blick auf sich gerichtet.
»Und?«
»Er lebt. Noch«, fügte er hinzu.
Egal, was Pole verbrochen hatte, er war ein Mensch, und es musste ihm geholfen werden. Wenige Sekunden später schon waren die Rettungsfahrzeuge auf dem Weg.
Gerald Pole wurde eingeladen. Er war nicht tot, aber er war auch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Das taten dann Glenda Perkins und auch Shao.
»Alles vorbei?«, fragte Sukos Partnerin.
»Wir denken schon.«
»Und was ist mit Asmodis?«, wollte Glenda wissen.
»Er hat diese Bastion erst mal aufgegeben.«
»Dann fallen somit auch die Auftritte des Puppenspielers aus?«
Ich nickte ihr zu. »Du sagst es.«
»Meinst du denn, John, dass er es schafft?«
»Keine Ahnung. Wir werden es erfahren.«
Und das war nicht zu viel versprochen. Wir erfuhren es schon sehr bald. Pole war nicht tot, aber als Leben konnte man seinen Zustand auch nicht bezeichnen. Er war in ein Koma gefallen. Ob er daraus je wieder erwachen würde, wusste keiner von uns. Das musste die Zeit zeigen …
***
ENDE
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