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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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man zu schnell und voreilig, beim Sonnenprinzip zu egozentrisch, und unter Jupitereinfluss liebt man die Übertreibung in allen möglichen (Be-)Reichen, angefangen beim Essen über das Reden bis zum Denken und Handeln.
    Man kann so jemand als aufgeschlossen, unternehmungslustig und reiselustig beschreiben. Er ist dynamisch-schwungvoll und begeisterungsfähig oft mit Siebenmeilenstiefeln im Leben unterwegs. Da er sich einfalls- und geistreich, humor- und fantasievoll, offenherzig und manchmal stolz zeigt, ist er als ein unterhaltsamer Zeitgenosse beliebt, der einsichtig, umsichtig und vorausschauend guten Überblick im Leben hat und schätzt. Leider kann in der un(ter) entwickelten Variante all das auch noch der Verwirklichung harren und im Defizit auffallen. Es gibt also unter den jovisch Geprägten
sehr intolerante Menschen, die aber nur darauf warten, ihre Toleranz entwickeln zu dürfen, wenn das Schicksal sie endlich zwingt.
    Auf den Tageslauf bezogen ist es der Moment, wenn abends das Tagwerk getan ist und Ruhe einkehrt. Auf das Leben bezogen, handelt es sich ebenfalls um die späte Zeit der Innenwendung und Einkehr, wenn im Außen alles getan ist und innen das Wesentliche auf uns wartet.
    Von jovischer Zeitqualität ist der Donnerstag, nach dem germanischen Gott Donar, der wie Jupiter-Zeus ebenfalls Herr der Blitze und des Donners ist und diesem auch als Glücksbringer und Geber entspricht. Im Tibetischen drückt der Dorje, der Donnerkeil als heiliges Werkzeug, diesen Aspekt von göttlicher Himmelsmacht aus. Das italienische giovedì macht den jovischen Bezug sprachlich noch deutlicher, und das französische jeudi lässt jovisches Spiel und entsprechende Freude anklingen.
    Bezogen auf den Jahreslauf ist der Spätherbst, mit den kürzesten Tagen und längsten Nächten des Jahres, Jupiter zugeordnet. Das Sterben in der Natur ist abgeschlossen, und alles wendet sich nach innen in die Stille und Ruhe und ist in Erwartung des Neuen. Im Wesentlichen hat die Adventszeit jovischen Charakter. Es ist die Zeit der Erwartung des inneren Lichts im Sinne von Angelus Silesius: »Wär Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, doch nicht in dir, du bliebst noch ewiglich verloren.« In der Jupiterzeit ist alles in Erwartung der geweihten Nacht, in der das Licht der Welt geboren wird. Auf dem Gegenpol stehen Konsumsucht und Kaufrausch, die in ihrer Maßlosigkeit ebenso jovisch sind und die Vorweihnachtszeit beherrschen.
    Bild 71
    Jovische Zeiten sind somit dadurch bestimmt, dass eine Entwicklung zum Abschluss gekommen ist und der Brückenschlag zum Neuen notwendig wird und auch gelingt. Der Tod ist in der davorliegenden Plutozeit überstanden und die Wiedergeburt kündigt sich an. Aus dem Überwinden des Todes folgt die Sehnsucht nach tieferem Sinn dahinter und hinter allem. Das ist das Anliegen des Jupiterprinzips, das wohl überhaupt erst zur Ausbildung von Religionen geführt hat.
    Mit den Qualitäten des Jupiterprinzips hat die heutige Zeit offenbar ihre Probleme, sonst würde sein Thema der Erfüllung nicht so in den Schatten und in Krankheitsbilder abstürzen und etwa in der Überfülle wachsender Heere von Fettsüchtigen die moderne Welt erobern. Sonst müssten wir nicht die Hüftgelenke, die die großen Schritte und den Fort schritt symbolisieren, beinahe routinemäßig ersetzen und würden uns nicht immer neue Formen von Leberentzündung beziehungsweise Hepatitisarten heimsuchen. Die Leber ist als unser größtes Kompaktorgan natürlich jovisch, und ihre Entzündung spiegelt die zahllosen Konflikte mit dem für Jupiter typischen Thema Weltanschauung, die in den Körper sinken und weltweit die Schulmedizin überfordern. Das rechte Maß als Jupiters Anspruch würde nicht in der heutigen Zeit so stark karikiert werden. Stünden wir besser mit einem erlösten Jupiterprinzip, müsste vor allem das Wachstum nicht zu solch wuchernden Krebsgeschwüren auf allen möglichen Ebenen vom Körper bis zur Wirtschaft ausarten.
    Jovisches Denken ist philosophisch weitblickend und im erlösten Fall von hohen Idealen getragen, also idealistisch und ethisch, dabei begeisterungsfähig, voll Optimismus und von tiefem religiösem (nicht konfessionellem) Glauben getragen. Im unerlösten Fall ist es moralisierend statt ethisch, großspurig prahlend und elitär bis arrogant.
    Das Fühlen ist unter Jupitereinfluss groß- und warmherzig und reicht bis ins Pathetische. Es ist voller Humor und Toleranz.
    Das Handeln ist im Idealfall gütig und

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