Die Lebensprinzipien
den Vajrayana-Buddhismus, drehte, ist ein weiteres gutes Beispiel für das Jupiterprinzip. So tief ist hier die Religio und religiöse Verwurzelung der Menschen, dass selbst nach Jahrzehnten brutalster Unterdrückung durch die kommunistischen Besatzer die Bevölkerung wie ein Mann und eine Frau zur Religion des Lamaismus steht. Das religiöse Oberhaupt, der 16. Dalai Lama, ist ebenfalls jovisch geprägt, dazu später mehr.
Zu Jupiter gehört eindeutig auch Peking mit seiner Verbotenen Stadt im Zentrum, der heiligen Stadt in der Stadt, wo der Kaiser Gottkönig war. Der riesige Platz des Himmlischen Friedens erfuhr unter den Kommunisten durch das Niedermetzeln der Demokratiebewegung eine schreckliche Umdeutung vom Gegenpol. Letztlich gehört auch Avignon dazu, das im Mittelalter zeitweilig Hauptstadt des Christentums war, als dort der Papst im Exil weilte. Der geschichtsträchtige Ort liegt inmitten der Provence, einer typischen Jupiterlandschaft.
Unter den Ländern ist nach den USA an Australien zu denken, das eine riesige Insel ist und sich als ehemalige Sträflingskolonie zu einem eigenen, dem fünften Kontinent entwickelte und damit einen jovischen Aufstieg schaffte. Typisch ist die unglaubliche Weite des Landes, Heimat der Aborigines, der Menschen vom Ursprung, die ständig in der Rückverbindung zu diesem blieben. Wir sehen ein Land, in dem auch Naturkatastrophen gewaltige Ausmaße annehmen, wie Anfang 2011 die Überschwemmungen, die eine Fläche größer als Deutschland und Frankreich zusammen heimsuchten.
Arabien mit den Weiten seiner Wüsten, seinem sagenhaften Reichtum durch die Ölquellen, der Üppigkeit seiner Frauen, der Vielweiberei in Harems, wo wie in Saudi-Arabien die Religion die Staatsform bestimmt und der Koran als heiliges Buch die Rechtsgrundlage bildet, wo Alkohol als Rauschdroge von Staats wegen verboten ist und man(n) ihn stattdessen schon morgens aus Kaffeetassen bekommen kann, ist natürlich jovisch geprägt. Es ist das Land aus Tausendundeiner Nacht mit dem Überfluss an allem, was das Herz begehrt. Sehr typisch ist hier Abu Dhabi, wo unter einem weisen Scheich ein sagenhaftes Wachstum an den Tag gelegt wird und Geld keine Rolle spielt, weil es wie Öl sprudelt, wo die schönsten, teuersten, aufwendigsten und höchsten Gebäude wie Pilze aus dem Boden schießen. In Dubai, einem anderen arabischen Emirat, wurden vor der Küste neue Inseln in Fantasieform künstlich aufgeschüttet, bevor der Fall kam, der bekanntlich hinter jedem Größenwahn lauert.
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Auch das durch und durch katholische Spanien ist beim Thema Jupiter zu erwähnen. Es ist das Land jener katholischen Majestäten, Isabella von Kastilien und Fernando von Aragon, die die Welt kolonialisieren ließen in ihrer Gier nach Gold und auf der Suche nach dem Eldorado,
dem glücklichen Goldland, das nie gefunden wurde und bis heute sprichwörtlich für sagenhaften Reichtum steht. Es waren Majestäten, die skrupellos, anmaßend und aus Habgier ganze Kulturen auslöschen ließen wie die der Inkas und Mayas. Dabei brachten sie fast ganz Südamerika unter ihren politischen und sprachlichen Einfluss und legten das weite Land in sogenannten Latifundien in die Hände von Großgrundbesitzern. Die ehemalige Großmacht Spanien war auch ein geistiges Zentrum Europas, dessen Universität in Salamanca der Heilkunde den Weg wies. Als sprichwörtliche Heimat des Stolzes (»stolz wie ein Spanier«) halten viele Spanier ihr Land bis heute für den Nabel der Welt und können es nur schwer ertragen, in modernen Zeiten am Tropf der EU zu hängen.
Jovische Mythen
Die große (Lebens-) Reise
Der klassische Jupitermythos wird im Zentaur deutlich: Die Lebensreise bis zum höchsten spirituellen Ziel muss verwirklicht werden. Dies geschieht aber nur in Verbindung von Körper, Seele und Geist. Jeder dieser Bereiche muss gleichwertig entwickelt werden. Menschen, die hoch zielen wie der Zentaur, sind auf diesem Weg und haben »nur noch« die Aufgabe, die richtige Ebene der Verwirklichung zu finden. Sie müssen zuerst den Geist und die Religion entdecken, um sie dann wieder hinter sich zu lassen und auf ihrem eigenen Weg das höchste Ziel zu verwirklichen.
Zu den jovischen Mythen gehören alle großen Reisen – wie Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt –, die die Lebensreise abbilden. Wichtig sind hier vor allem die Reisen der Seele, wie die jahrelange Irrfahrt des Odysseus, die uns als Odyssee sprichwörtlich geworden ist. Die Ilias schildert den
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