Die Lebensprinzipien
forderte, förderte und wurde gefördert von den Großen der Bühne. Nach jedem Rückschlag stand sie voll Hoffnung und Optimismus wieder auf. »Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel«, so ihre Worte.
In der spirituellen Szene, in der Jupiter immer dabei ist, begegnete uns Bhagwan-Osho bereits als unfreiwilliger Weltreisender. Als Guru und spiritueller Lehrer war er ein Meister der Synthese. Die Erleuchtung fand ihn früh, und für einen im Zeichen Schütze Geborenen nicht untypisch, als er in einem Baum saß. Ob Yoga oder Rebirthing, zur Not versah er es mit der Vorsilbe »Neo« und gliederte es in sein System und seinen Ashram in Poona ein. Dort lebte er luxuriös auf einem schönen Parkgrundstück und in einem von mächtigen Rolls-Royce-Aggregaten extrem heruntergekühlten Marmorpalast mit bildschönen Begleiterinnen und einigen bevorzugten, ergebenen Schülern. Was es an Meisterwissen, Religionslehren und spiritueller Philosophie auf der Welt gab, das integrierte er auf beeindruckende Weise in seine Lectures , die allein aufgrund seiner Rhetorik ein Hochgenuss waren. Mit gewinnendem Humor aufgelockert, sprach er völlig (fehler)frei und druckreif, was zu einer Fülle an Büchern führte, von denen keines aus seiner Feder, aber alle aus seinem Mund stammten.
Der Schatten Jupiters trat bei Osho als Projektionsleidenschaft deutlich hervor. Seine vielfältigen Krankheitsbilder wie Allergien, Diabetes und Rückenprobleme machte er zum Problem seiner Anhänger. Diese hatten alles zu meiden, was bei ihm allergische Reaktionen auslösen könnte, und mussten sich erst von zwei Damen abschnüffeln lassen, bevor sie den Raum (Buddha-Hall) betreten durften, wo er lehrte. Die in den Allergien verkörperten Aggressionsprobleme zeigten sich auch hin und wieder in seinen abfälligen Stellungnahmen, vor allem zum Islam, den er ebenso wenig schätzte wie Mutter Teresa. Die im Diabetes deutlich werdende Liebesproblematik hatten seine Anhänger in entsprechenden Tantragruppen
zu bearbeiten. Soweit ich es miterlebte, hat es niemandem geschadet, aber vielen genutzt.
In einer seiner neunundneunzig Rolls-Royce-Limousinen – in Wahrheit soll er es »nur« auf etwas über achtzig geschafft haben – ließ er sich das kleine Stück von seiner Marmorvilla zur Buddha-Hall chauffieren und zelebrierte seinen Einzug in jovischer Weise. Phasenweise soll er mehr als eine Rolex-Uhr getragen haben und dürfte auch damit sowohl sein Schütze-Muster gelebt als auch seine Anhängerschar bewusst provoziert haben.
In Poona gab es aufgrund seiner Überzeugungskraft und einer gewissen Überheblichkeit leider auch so gravierende Dinge wie Sterilisation ganz junger Mädchen, um dem Gebot der freien Liebe besser nachkommen zu können und keine hinderlichen Kinder zu zeugen. Dazu kontrastierte sein scharfer und trotzdem integrierender Intellekt, der eine unglaubliche Synopsis des gesamten spirituellen Gedankengutes in seinen vielen Zuhörern heraufbeschwor und Weisheit durchscheinen ließ. Er starb früh und war vorher leider noch lachgasabhängig geworden, wie der Film Der Guru seiner ehemaligen Vertrauten Sheela und seines Leibwächters enthüllte.
Am selben Tag wie Osho, dem 11. Dezember, wurde mit Thorwald Dethlefsen ein weiterer Schütze geboren, der die spirituelle Szene des deutschen Sprachraumes prägte wie Osho die internationale und den ich mit seinen jovischen Qualitäten noch sehr viel direkter und näher erlebte. Thorwald Dethlefsen, dessen Vorname ihn schon jovisch bestimmte, verfügte über eine ähnlich überragende Rhetorik wie Osho und analysierte auf ebenso hohem Abstraktionsniveau die schwierigsten Themen der Lebensphilosophie. In seinem Umfeld schuf er ein Klima des Wachstums und des Enthusiasmus, sich mit den letzten und höchsten Themen des Entwicklungsweges zu beschäftigen und sich auf diesen einzulassen. Mit der Entwicklung der Reinkarnationstherapie auf der Basis der hermetischen Philosophie gelang damals ein großer und wesentlicher Schritt zur spirituellen Psychotherapie. Mit Krankheit als Weg legten wir zusammen – er aus der Theorie der hermetischen Philosophie
und ich von der ärztlichen Seite und aus der praktischen Erfahrung mit Patienten – die Basis der Krankheitsbilder-Deutung, die dabei ist, die Welt zu erobern und heute bereits in fünfundzwanzig Sprachen vorliegt.
Geistig war Dethlefsen immer der Erfüllung im
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