Die Lebensprinzipien
Abel, Adam und Eva oder eben Yin und Yang und der Polarität schließlich bei Gott als Symbol der Einheit.
Der praktische Umgang mit Urprinzipiensystemen
Mit weißem Licht lässt sich vielleicht Erleuchtung umschreiben, aber kein Bild malen. Mit nur zwei Farben wird zwar noch kein Abbild unserer bunten Wirklichkeit entstehen, aber die Grundstruktur lässt sich schon erkennen. Somit ist die Polarität eine zentral
wichtige, aber für sich allein genommen nicht ausreichende Ebene zum Umgang mit der Welt der zehntausend Dinge.
Mit den drei Primärfarben ist es bereits möglich, die ganze bunte Vielfalt darzustellen. Die Frage ist, wie praktikabel ein Dreiersystem im Lebensalltag ist. Dreiersysteme begegnen uns von den drei Gunas des indischen Systems bis zu den drei Grundvektoren der westlichen Wissenschaft. Die Trinität oder Dreifaltigkeit der Religionen ist solch ein Urprinzipiensystem. Brahma, der Schöpfer, bildet mit Shiva, dem Zerstörer, eine Polarität, die in Vishnu, dem Erhalter, einen Vermittler bekommt.
Weiter haben sich Systeme mit vier (Ur-) Bausteinen bewährt wie das der vier Elemente. Wasser, Feuer, Erde und Luft liefern bereits eine wundervolle Brücke zu den Lebensprinzipien, lässt sich doch jedes der vier wieder in drei Oberschwingungen unterteilen, am Beispiel des Feuers das kardinale lodernde Feuer des Marsprinzips, das fixe des strahlenden Sonnenfeuers und das labile glühende des Jupiterprinzips. In dem Bilder-Buch Erde – Feuer – Wasser – Luft – die 12 Lebensprinzipien in den vier Elementen 1 sind diese Oberschwingungen sichtbar gemacht. Aber auch die fünf Elemente des Ostens bilden ein gängiges Urprinzipiensystem und liefern die Basis der chinesischen und tibetischen Medizin. Ein Siebenersystem wäre das der klassischen Planeten, die die Wochentage bezeichnen.
Grundsätzlich ist es gleichgültig, welches Urprinzipiensystem benutzt wird, solange man es konsequent anwendet und keine Teile herausbricht. Ideal für die Praktikabilität und Kommunikation ist natürlich, wenn sich viele darauf beziehen. Es ist offensichtlich von großem Vorteil, eine Sprache mit vielen zu teilen; das macht es den Amerikanern in der Welt leichter als den Ungarn. Demnach ist es wichtig, eine gemeinsame Sprache – wie die Naturwissenschaft sie im Periodensystem der Elemente gefunden hat – zu wählen, die so praktikabel ist, dass sich auch viele andere bereitwillig auf sie beziehen.
Archetypische Medizin
Das in der deutenden Medizin von Krankheit als Symbol verwendete Urprinzipien- oder Archetypensystem ist das der hermetischen Philosophie, wie ich sie in Die Schicksalsgesetze dargestellt habe (siehe Literaturverzeichnis). Es entspricht prinzipiell natür lich dem Elementesystem der Wissenschaft, allerdings integriert es neben der materiellen Ebene auch die der Seele und des Geistes und deren gemeinsame Bilderwelt. Es lässt sich auf verschiedene Weise veranschaulichen: als Dreieck, wie in Die Schicksalsgesetze , aber auch als Kreis. Die Mitte symbolisiert die Einheit, das weiße Licht, das alles enthält. Auf der nächsten Ebene folgt die Polarität von Yin und Yang, Schwarz und Weiß beziehungsweise Männlich und Weiblich, dann die der vier Elemente: der zwei weiblichen Wasser und Erde und der zwei männlichen Feuer und Luft. Die vier Elemente differenzieren sich weiter in je drei Prinzipien, wodurch wir zu zwölf Urprinzipien gelangen. Gleichzeitig kommen natürlich alle zwölf Prinzipien aus der Einheit und tragen sie auch potenziell noch in sich, wie auch jedes seine Grundpolarität und sein Element weiter in sich trägt.
Über die Polarität lässt sich das Wesentliche in Die Schicksalsgesetze und Das Schattenprinzip nachlesen, über die vier Elemente in ihren jeweils drei Ausprägungen findet man mehr in dem erwähnten Bilderbuch Erde – Feuer – Wasser – Luft .
Historisch werden die zwölf Urprinzipien mit den Namen der Tierkreiszeichen benannt, wobei wir sie auch einfach durchnummerieren könnten, wie es oft geschieht. Jedenfalls haben sie mit Astrologie nur insofern zu tun, wie diese als eine der hermetischen Disziplinen sie ebenfalls als Urprinzipiensystem verwendet. Da sich diese Namen über mehr als zwei Jahrtausende bewährt und ein stabiles Feld geschaffen haben, bleiben wir dabei. Die Astronomie meint ja auch nicht die griechischen Götter, wenn sie deren Namen für die Planeten benutzt. Sie tut es, weil sich diese Bezeichnungen ebenfalls seit langem bewährt haben und gut
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