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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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den alten Kreischeulerich mitzählte, waren sie sogar zu siebt. Der Alte war zwar körperlich schwach, hatte aber einen regen Verstand. Leider hatten die Kundschafter des Hohen Tyto nicht schnell genug eine neue Burg oder sonst ein Bauwerk der Anderen ausfindig gemacht, wo sie den Alten hätten hinlocken können. Ihnen war nichts anderes übrig geblieben, als ihn auf seiner Fichte festzusetzen und mit genügend Beute zu versorgen, damit er nicht verhungerte. Tot nützte er ihnen nichts. Sein umfangreiches Wissen machte ihn zu einem wertvollen Verbündeten. Mit seiner Unterstützung hätten sie nicht nur die Südlande unterwerfen können, sondern auch seine alte Heimat, die Nordlande. Von dort stammten viele berühmte Krieger. Die Idee, Feuer gegen die Tupfenbeutel einzusetzen, stammte gewiss auch von dem Alten. Sie mussten ihn unbedingt in ihre Gewalt bringen. Ezylryb, auch Lyze genannt, wurde bei allen Eulenvölkern der Welt verehrt. Es hieß, seine Fähigkeiten und sein Wissen seien grenzenlos. Die Reinen konnten nicht auf ihn verzichten, auch wenn er kein Tyto war. Sie würden ihn schon noch zu fassen bekommen! Dann würden sie ihn erst in eine Gruft verfrachten und danach würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als ihnen zu gehorchen.
    „Der Bartkauz sieht ziemlich Furcht einflößend aus, Euer Reinheit.“
    „Furcht einflößend?“, wiederholte der Hohe Tyto gedehnt. Das Rußeulenmännchen neben ihm bekam es mit der Angst zu tun. „Hast du keine Augen im Kopf, Wortmore? Trägt irgendeiner von denen vielleicht Kampfkrallen?“
    „Ä h … nein, Herr. Jetzt sehe ich es auch!“, erwiderte Wortmore eilig, aber man hörte ihm an, dass er sich immer noch fürchtete.
    „Fertig machen zum Angriff!“
    Neun Eulen, allesamt mit herzförmigem Gesichtsschleier und teils graubraunem, teils schneeweißem Gefieder, eine davon maskiert, klappten ihre Kampfkrallen aus.

Angriff!

    Ezylryb stand zusammen mit den beiden Eulen seiner Brigade und ihren Gefährten im Halbkreis um den brennenden Beutel. Als der letzte Tupf grellweiß aufloderte, fühlten sich alle wie befreit. Der unheilvolle Bann des Teufelsdreiecks war ein für alle Mal gebrochen, hatte sich buchstäblich in Rauch aufgelöst.
    Soren konnte es noch gar nicht fassen. Nie im Leben wäre er darauf gekommen, dass der vermisste Ezylryb in einem Teufelsdreieck festsaß.
    Soren schaute in die Runde. „Wenn wir gleich losfliegen, sind wir noch vor dem ersten Hell wieder im Baum.“ Es fiel ihm schwer, sich auf seine Aufgabe als Brigadeführer zu konzentrieren, so außer sich vor Freude war er über das Wiedersehen mit seinem alten Lehrer. Er wollte Digger eben auffordern, das Feuer zu löschen, weil sie nun keine Glut mehr brauchten, da zerrissen plötzlich schrille Eulenschreie die nächtliche Stille.
    „Ein Angriff!“, rief Morgengrau und flatterte auf. Soren zählte zehn fremde Eulen, und alle zehn trugen Kampfkrallen. Ein besonders großes Eulenmännchen hatte außerdem eine Maske vor dem Gesicht und stürzte sich sogleich auf Morgengrau. Der Bartkauz wich blitzschnell aus. Wir sind unbewaffnet, schoss es Soren durch den Kopf, und wir sind nur zu sechst, beziehungsweise zu siebt, wenn man Ezylryb mitzählt. Die reißen uns in Stücke!
    Morgengrau duckte sich gewandt unter Eisenschnabels Hieben weg und stimmte doch tatsächlich einen seiner Schlachtgesänge an!
    Eisenschnabel im Gesich t –
Komm doch her, du feiger Wicht!
    Der maskierte Eulerich hätte beinahe vergessen, mit den Flügeln zu schlagen, so verdattert war er. Morgengrau johlte unbeirrt weiter:
    Dein Magen, der ist schlaff und schlapp!
Gleich hab ich dich gepackt
Und in Fetzen gehack t …
    Der Bartkauz fegte durch die Luft und sang dabei aus vollem Hals. Er griff sich den Mu-Schild und fing damit einen Ausfall seines Gegners ab. Dessen Kampfkrallen bohrten sich zwar durch das weiche Metall, aber Morgengrau blieb unverletzt und drang seinerseits auf den Gegner ein. Soren musste den Kampfkrallen einer grimmig blickenden Rußeule ausweichen. Er konnte sich lediglich verteidigen, weil er selbst ja keine Waffe hatte. Da fegte mit einem Mal knisternd und fauchend etwas Rötliches heran. Stürzte der Komet vom Himmel? Doch das Rötliche war kein Komet, sondern Sorens Brigadekameradin Ruby. Sie hatte einen Glutbrocken im Schnabel. Soren traute seinen Augen nicht. Wie hat sie uns gefunden?, dachte er. Und da kam auch Martin, den Schnabel voll brennendem Reisig. Die Kräfte waren nun gerechter verteilt,

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