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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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hatten sie sofort ihr verrücktes Geplapper eingestellt.
    Überhaupt erholten sie sich von Tag zu Tag mehr. Das Zusammenleben mit normalen Eulen hatte einen guten Einfluss auf sie. Andererseit s … konnte man die Bewohner des Großen Ga’Hoole-Baums wirklich als „normal“ bezeichnen?
    Als Soren noch klein war, hatten seine Eltern ihm und seinen Geschwistern Kludd und Eglantine oft Geschichten erzählt, die mit „Es war einmal“ anfingen. Diese Geschichten hätten die Kinder nur allzu gern für wahr gehalten, doch dafür klangen sie einfach zu unwahrscheinlich. Eine von Sorens und Eglantines Lieblingsgeschichten fing so an: „Es war einmal, noch zu Glaux’ Zeiten, und das ist lange, lange her, da lebte in einem Königreich namens Ga’Hoole ein Bund edelmütiger Eulen, dessen Mitglieder Nacht für Nacht ausflogen und Gutes taten. Niemals sprachen sie ein unwahres Wort. Sie hatten sich das Ziel gesetzt, alles Unrecht auszurotten, die Schwachen zu stärken, die Verzweifelten wieder aufzurichten, die Stolzen in die Schranken zu weisen und jene zu entmachten, die Unterlegene ausnutzen. Von dieser erhabenen Gesinnung beseelt, breiteten sie ihre Schwingen au s …“
    Aber diese Geschichte hatte sich tatsächlich zugetragen! Und so hatten Soren, Morgengrau, Gylfie und Digger schließlich den Großen Ga’Hoole-Baum auf einer Insel mitten im riesigen See mit Namen „Hoolemeer“ entdeckt. Um der dort lebenden Gemeinschaft beizutreten, mussten sie alle möglichen Fähigkeiten erwerben, Fähigkeiten, die viele Eulen niemals beherrschten. Soren und seine Freunde bekamen zunächst Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. Als die Jungvögel ihren jeweiligen Brigaden zugeteilt wurden, befassten sie sich mit Navigation, Wetterkunde und Metallen. „Tiefenwissen“ nannte sich das. Den Unterricht erteilten die Rybs. Ein Ryb war ein Lehrer oder Weiser.
    Heute Nacht nun sollte die Wetterbrigade ausfliegen. Für Silber und eine junge Maskenschleiereule namens Nussknacker war es der erste Flug mit der Brigade. Die beiden waren noch keine offiziellen Mitglieder, noch nicht einmal Anwärter. Bei diesem Übungsflug sollte geprüft werden, ob sie als Wetterflieger geeignet waren. Ezylryb hätte das sicher auf einen Blick feststellen können, aber er war ja nicht mehr da. Darum hatten Boron und Barran den Probeflug vorgeschlagen, denn nicht jeder war für diese Aufgabe geschaffen.
    „Und wir fliegen heute Nacht wirklich durch einen Orkan?“, vergewisserte sich Silber.
    „Es ist bloß ein kleiner Tropensturm“, antwortete Poot. „Ein nettes kleines Tiefdruckgebiet, das nach Süden zieht und dabei ein bisschen Schlamm aufwirbelt.“
    „Und wann fliegen wir endlich durch einen richtigen Orkan?“
    Poot fragte ungläubig blinzelnd zurück: „Bist du gaga, Kleiner? Willst du, dass dir der Sturm die Flügel abreißt? Ich hab mal ’ne Eule gekannt, die durch ’nen Orkan geflogen ist, aber frag nicht, wie der Bursche hinterher ausgesehen hat! Splitterfasernackt.“
    „Wie jetzt?“, fragte Soren. „Was meinst du mit ,splitterfasernackt‘?“
    „Dass er keine Feder mehr am Leib hatte, nicht die kleinste Dune.“
    Oktavia bäumte sich auf, dass die Teetassen klapperten. „Du sollst dem Nachwuchs keine Schauergeschichten erzählen, Poot, wie oft muss ich dir das eigentlich noch sagen!“
    „Der Kleine hat mich doch gefragt.“
    „Aber wie konnte dein Bekannter denn ohne Federn weiterfliegen?“, wollte Ruby wissen.
    „Das war nicht leicht, Schätzchen. Nein, das war überhaupt nicht leicht!“, entgegnete der stellvertretende Brigadekapitän.

Eine steife Brise

    „Fleischklops e – saftige Fleischklopse!“ Poot schüttelte den klebrigen Batzen aus Schlamm, Tang und toten Fischen ab, der zwischen seinen Federohren gelandet war.
    „Das sind Sturmabfälle! Muss er sich immer so ordinär ausdrücken?“, schimpfte die zimperliche Otulissa. Die Fleckenkäuzin flog zwischen Silber und Nussknacker, den beiden unerfahrenen Jungeulen. Soren flog hinter den dreien und passte auf, dass sie nicht von jähen Aufwinden in einen gefährlichen Sturzsog gerissen wurden.
    „Spürt ihr das?“, rief Poot jetzt. „Man braucht nicht erst ins Wasser zu tauchen, um festzustellen, dass es sich erwärmt. Man merkt es auch von hier aus.“
    Tatsächlich stiegen von der aufgewühlten Wasseroberfläche unter ihnen feuchtwarme Luftströmungen auf. Das war für die Jahreszeit ungewöhnlich, denn der Winter stand kurz bevor, aber das Hoolemeer

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