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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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Amboss hielt stand. Laedras Beccomant war einst Botschafter im düsteren Mitgrevan gewesen. Wer ihn sah, ahnte, warum er nach drei ermordeten Botschaftern Maremoras der Erste gewesen war, der überlebt und sich Respekt erworben hatte. Trotz der drohenden, muskulösen Statur und dem Gesicht wie Stahl war seine Stimme ruhig und bedächtig.
    »Ihr steht nicht über dem Gesetz, Signar Stalrod, und auch Ihr habt keine Ahnung, was genau hier passiert ist.« Er schaute dem Vorsitzenden provokativ in die Augen und wartete auf eine Antwort.
    »Verdammter Narr«, platzte es aus Haemvil nun heraus. »Es war ein von Agdabogha gesandter Shakh, der den Seher tötete und der mich beinahe ebenfalls das Leben kostete.«
    Vacheu stierte Haemvil überrascht mit rotgeränderten Augen an, dann warf er den Kopf nach hinten und lachte ein heiseres, unheimliches Lachen. Immer noch lachend wandte er sich Stalrod zu und deutete auf Haemvil. »Und Ihr zweifelt noch daran, dass angesichts solcher Märchen Haemvil Bralda unschuldig ist?« Er schüttelte den Kopf, als sei er verzweifelt über die mangelnde Weisheit des Anführers der Zwölf. Laedras Beccomant winkte den Wachen, ohne Signar Stalrod aus den Augen zu lassen. »Nehmt Haemvil Bralda fest, wie Eydis Vacheu befahl.«
    Man sah Signar Stalrod an, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Diese von Agdabogha verfluchte Kreatur namens Eydis Vacheu hatte die Gelegenheit ergriffen, um einen weiteren Schachzug gegen ihn zu planen. Wo Vacheu eine Schlange war, die auf der Lauer lag und im Moment der besten Gelegenheit zubiss, war Laedras Beccomant ein schwarzer Krieger auf dem Spielbrett der politischen Intrigen, bei dem man genau wusste, woran man war. Dass sich beide offensichtlich gegen ihn verbündet hatten, war gelinde gesagt eine Katastrophe. Wenn er Haemvil verteidigte, gäbe er seinen Gegnern eine perfekte Möglichkeit ihn zu stürzen. Doch konnte er es vor seinem Gewissen rechtfertigen, einen ehrbaren Krieger Maremoras im Stich zu lassen, nur um seine politische Karriere zu retten?
    Stalrod drehte sich um und blickte Haemvil in die Augen. Es gab Momente, die nur zwischen bestimmten Menschen möglich waren. Ein Moment der Verständigung ohne Worte, wo nur die Augen als Spiegel der Seele das mitteilten, was nicht gesagt werden konnte. Nachdem dieser Moment zwischen Signar Stalrod und Haemvil Bralda erfolgt war, nickte der maremoranische Krieger unmerklich. Signar Stalrod drehte sich daraufhin um und nickte den Wachen zu, die Haemvil mit der Hellebarde einen Wink gaben. Zwischen ihnen wurde er aus dem Raum eskortiert.
    Signar Stalrod blickte ihm nach. Er würde dieses Spiel von Vacheu und Beccomant mitspielen und vielleicht gab es im Gerichtsverfahren auch eine Möglichkeit, zu siegen und Haemvil ebenso zu helfen wie sich selbst. Er würde nicht zulassen, dass intrigante Ratsmitglieder das Schicksal Maremoras für ihr schändliches Ränkespiel missbrauchten. Wenn Haemvil recht hatte und es war ein Shakh aufgetaucht - eine Kreatur, die nur aus den Legenden bekannt war - dann war ihr Land, für das sie die Verantwortung trugen, in großer Gefahr. Nachdenklich blickte er mit einem Schaudern auf die zerfetzten Überreste des Sehers, bevor er sich abrupt umdrehte, Vacheu und Beccomant ignorierte und den Raum hastig verließ.
     
    Haemvil hatte in seiner Zelle in einem Kellerflügel Zeit, um seine Gedanken zu ordnen, bevor der Prozess vor dem Rat begann. Immer wieder schossen ihm die Bilder von seiner Mutter durch den Kopf. Es machte ihn schier wahnsinnig, dass er nicht wusste, ob es wirklich seine Mutter gewesen war. Sicherlich, der Shakh hatte sich letztendlich zu erkennen gegeben und dieses Mal war es kein Traum gewesen wie in seinem Elternhaus. Diese Kreatur war tatsächlich dort gewesen und er hatte mit einem der Sklaven Agdaboghas, des Alptraumdämons, gerungen. Doch wer wusste schon, ob Agdabogha nur seine intimsten Träume gesehen hatte oder ob er die Seele seiner verstorbenen Mutter in seinen Klauen hielt? Die Ungewissheit machte Haemvil rasend vor Zorn.
    Eines war ihm ganz klar. Er konnte die ganzen Geschehnisse nicht mehr ignorieren. Er war gezwungen, schnellstens zu handeln. Wenn alles mit dem untoten Gefallenen begonnen hatte, der ihn mit irgendeiner kranken Magie verseucht hatte, dann sah er nur die Möglichkeit, jemanden zu finden, der diese Magie unschädlich machen konnte oder er würde nie mehr frei sein, sondern schließlich ein Sklave Agdaboghas werden. Außerdem hing nicht nur

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