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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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Kapitel 1
Angriff auf Maremora
Maremora, Land der tausend Seen
3907 Camlan, Narië, 5. Tag Faegothrir
    D as mächtige Breitschwert stach in den eisgrauen Himmel, erst jäh und schnell, dann immer langsamer, bis es den Scheitelpunkt des Stoßes erreicht hatte.
    Bester maremoranischer Stahl verlieh der Waffe einen überirdischen Glanz und die ziselierten Runen mussten von einem wahren Meister von Schwertfeger stammen. Frisches Blut, das durch den Schwung der Waffe die Runen entlang aufwärts geflossen war, gehorchte nun der Schwerkraft, rann in den Vertiefungen zurück und veredelte die Verzierungen mit einer Schönheit, die unbeachtet blieb. Einige Blutstropfen lösten sich und fielen in die Tiefe - in weit aufgerissene, ängstliche Augen.
    Das Schwert fiel herab. Nicht elegant schwebend, wie seine Schönheit es vermuten ließ, sondern gnadenlos und blitzschnell wie ein Fallbeil, denn der Kampf war vorbei und dies war lediglich ein finaler Gnadenakt. Gierig trank das Schwert Blut, als es das Leben des schreienden Fremden beendete.
    Haemvil spürte die Schmerzen eines langen Kampfes, als er langsam zwischen Leichen und schreienden Verwundeten über das Schlachtfeld schritt. Mit starrem Blick und schmerzenden Muskeln suchte er die verwundeten Krieger, um ihnen den Gnadenstoß zu versetzen.
    Flehende Hände streckten sich zu ihm empor und hastig herausgesprudelte, fremdartige Laute erreichten sein Ohr, doch nicht seinen Verstand, bevor er sie mit einem schnellen Schwertstreich erstickte. Er verabscheute diese Arbeit, denn auch wenn er einen Gnadenakt verrichtete, bevorzugte er gesunde, kampffähige Gegner, die zumindest eine gerechte Chance hatten, ihr Leben zu verteidigen.
    Mandelförmige Augen in einem hageren Gesicht flehten um eine andere Gnade, die er nicht geben konnte und sein wütender Schwertstreich trennte den Kopf des Soldaten vom Körper.
    Was trieb die Fremden an die Grenzen von Maremora? Haemvil schüttelte den Kopf. Seine Heimat war ein Grenzland der im "von Bal Belas geheiligten Schwert von Elmonast" geeinten Reiche und seine Bestimmung lag darin, das Herzland von Inzilbeth zu sichern, doch bisher hatte es höchstens einen einzigen Großangriff auf die Grenzen des Schwerts von Elmonast innerhalb einer Kriegergeneration gegeben. Dieser Angriff der mandeläugigen Fremden war nun bereits der Dritte in nur einem einzigen Monat!
    Mechanisch stieß er sein Schwert in einen scheinbar leblosen Körper, der sich jedoch durch den sich hebenden und senkenden Brustkorb verraten hatte. Der anschließende Schrei und der zuckende Leib bestätigte Haemvils Vermutung dieser alten Überlebenslist. Er blickte teilnahmslos auf den nun toten Krieger. Sie konnten keine Gefangenen machen, aus vielerlei Gründen. Der Befehl des Graelfir des Schwerts von Elmonast gebot, bei eindringenden Fremdvölkern keine Gnade walten zu lassen, denn Abschreckung war immer die beste Methode, um weitere Angriffe zu verhindern. Außerdem sah es der uralte Vertrag vor, den die Teilreiche des Schwerts von Elmonast geschlossen hatten. Zudem würde kein Maremoraner Verständnis dafür aufbringen, Gefangene durchzufüttern, die bereit gewesen waren, ihr Volk gnadenlos zu vernichten und die auf diesem Schlachtfeld mit Blut und Stahl aufgehalten worden waren.
    Er blickte über das Schlachtfeld, das den finalen Akt bereits erlebt hatte. Blutige Wälle aus Toten stapelten sich, wo die Armeefronten direkt aufeinandergeprallt waren. Von Kavallerie überrannte und kaum noch als Menschen identifizierbare Gefallene, versprengte und verwundete Pferde, zerfetzte Kriegsbanner bedeckten die Ebene mit dem typischen Zierrat des Krieges.
    Die grünen Wiesen, auf denen all dies geschehen war, wurden die "Carnegfelder" genannt und machten durch ihre Schönheit und Friedfertigkeit den Anblick nur noch schlimmer. Vor 225 Jahren waren die Maremoraner dort vom künftigen Kaiser Pavyn Elmonast "dem Vereiner" geschlagen worden. Die gnadenlose Schlacht hatte eine lange Periode des Friedens und die Gründung des geeinten "Schwerts von Elmonast" eingeleitet. Bis zum heutigen Tag hatten die Carnegfelder kein Blut mehr gekostet.
    Haemvil erinnerte sich, wie sich dies geändert hatte. Vor vier Tagen hatten maremoranische Späher die Eindringlinge in den östlichen Tundren entdeckt und deren Einfall in dem von einem Flickenteppich aus Seen und Inseln geprägten Gebiet beobachtet - Maremora besaß den Namen "Land der tausend Seen" schließlich nicht zu Unrecht. Ihr Kommandeur im

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