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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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anglotzten. Ihre morschen Lippen bröckelten, als sie lächelnd zu ihm sprachen: »Ich hab dich lieb, mein kleiner Schatz«.
    Haemvil schrie, wie er noch nie geschrien hatte. Doch nur ein Babywinseln tönte aus seinem Mund. Seine Mutter streichelte ihn mit skelettierten Fingern und dann hörte er ihn. Einen Schrei, der dumpf war, als hätte die Erde und als hätten die Berge eine Stimme bekommen. Langsam stieg er an, wie ein Meer, das von Ebbe zu Flut wandelte, wurde lauter und lauter, bis seine Gewalt die Welt in Erschütterung versetzte. Haemvil wurde aus dem Traum gerissen und erwachte dort, wo er eingeschlafen war - in der Halle des Sehers vor der Feuergrube.
    Der Greis summte einen dumpfen, grollenden Ton wie von Dutzenden Männerstimmen. Als er verstummte und mit seinen blinden Augen auf einen Punkt hinter Haemvils Rücken blickte, fühlte dieser jemanden hinter sich.
    Blitzschnell rollte er sich ab, richtete sich auf und zog sein Schwert. Keinen Moment zu früh, denn die Klauen verfehlten ihn nur knapp. In Verteidigungsstellung musterte er seinen Gegner. Unter einer schwarzen, löchrigen Kapuze blickte ihn das Gesicht seiner Mutter an - eine Mumienfratze mit toten, grauen Augen. Die Kreatur fauchte. Überraschend warf sie sich herum und fort von Haemvil. Dieser erkannte ihre Absicht und sprang zwischen sie und den Seher. Das Wesen wollte den Seher töten.
    Haemvil hob das Schwert, als das Wesen fauchend auf ihn zustürmte und alle Vorsicht außer Acht ließ. Im letzten Moment änderte er den Schwertstreich ab und warf sich selbst mit dem Schwertknauf voran gegen die Kreatur. Er konnte nicht seine eigene Mutter töten, wie auch immer sie aussah!
    Die Mumie und der maremoranische Krieger prallten krachend zusammen. Allein Haemvils Gewicht stieß seine Mutter zurück. In einer hektischen, nicht menschlich wirkenden Bewegung rappelte sich das Wesen auf und schoss wieder auf Haemvil zu, der diese Schnelligkeit nicht erwartet hatte. Die Krallenhände erwischten ihn, bevor er seine Hände schützend erheben konnte. Der Schlag an die Schläfe war hart und betäubte ihn für einen Moment.
    »Der Seher!« gellte in ihm sein ureigenster Warnruf. Noch taumelnd warf er sich nach vorne, um seine untote Mutter aufzuhalten, doch es war zu spät. Die Kreatur hatte sich längst auf den alten Greis gestürzt und riss und biss ihn buchstäblich in Stücke.
    Haemvils Schrei gellte laut durch den Raum. »Neeeein!«
    Seine Mutter drehte sich erschreckend langsam mit blutverschmiertem Maul zu ihm um. Sie lächelte und auch wenn es von einer Mumienfratze stammte, erkannte Haemvil dennoch das Lächeln seiner Mutter. Er lachte hysterisch. Dies durfte nicht sein. Doch seine Augen bewiesen ihm, dass er um sein Leben kämpfte mit einer Gestalt, die wie seine Mutter aussah. War sie aus dem Grab zurückgekehrt? Konnte er sie befreien von dem untoten Fluch? Er konnte doch nicht seine eigene Mutter töten? Sein verzweifeltes Lachen erstarb und er blickte auf das Schwert in seiner Hand.
    »Aber Vil, mein Liebling. Habe ich dir Angst gemacht?« Die Kreatur mit der Gestalt seiner Mutter kam näher. Haemvil zuckte zusammen. Es war kein Fauchen, es war die Stimme seiner Mutter. Sein Herz, seine Seele, jede Faser seiner Existenz erinnerte sich an diese Stimme.
    Die Kreatur legte mit immer noch blutigem Mund den Kopf schief, als überlege sie, wie sie ihr Baby beruhigen könne. »Wenn du dich einen Moment geduldest, mein Schatz, gebe ich dir etwas Milch.« Sie nestelte an ihrem verwahrlosten Gewand.
    Angewidert brüllte Haemvil die Gestalt an. »Du bist nicht meine Mutter! Niemals!«
    Die Angesprochene formte ihren mumifizierten Mund zu einem erstaunten "O". »Du weißt, dass ich es bin. Frage deine Seele und dein Herz, denn diese wissen, wie die Wahrheit lautet. Ich bin aus dem Grab zu dir zurückgekommen. Und weißt du auch, warum?« zischte es leise. Haemvil schwieg. »Weil deine Sehnsucht mich zurückgebracht hat, mein Sohn.«
    Irgendetwas in Haemvils Seele riss entzwei und schreiend stürzte er auf das Wesen zu, dass von seiner Aktion überrascht wurde. Der Oberhau-Schlag hätte einen Menschen geradezu in zwei Teile gespalten, doch sein Schwert stoppte abrupt, als es in den Schädel eingedrungen war und die Nasenwurzel erreicht hatte. Das Gesicht seiner Mutter erzitterte wie bei einem Weiher, in den man einen Stein geworfen hatte, und machte einer dunklen Fläche Platz, die so endlos schwarz schien wie der Himmel in einer mondlosen Nacht. Sein

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