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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Aber das ist nichts weiter als eine Täuschung, der Verstand glaubt nur, dass die Antwort genau auf die Frage gemünzt ist, dass das Orakel aus dem Kästchen die Frage vernommen hat und sie tatsächlich beantworten kann. In gewissem Maß sind wir alle leichtgläubig und naiv. Die Antworten sind bewusst so allgemein gehalten, dass die Menschen sie oft eben für korrekt halten. Manche glauben sogar, dass diesen Kästchen magische Kräfte innewohnen, oder dass sie eine Verbindung zur Welt der Geister haben, die ihnen die Hand bei der Auswahl der korrekten Antworten führt. Aber mit Magie hat das alles nichts zu tun. Es ist nur ein simples Täuschungsmanöver, ein Streich, den sich der menschliche Verstand selber spielt.«
    Cara verschränkte die Arme. »Ihr glaubt also, diese Maschine ist nichts weiter als ein großer, geschickt ausgetüftelter Taschenspielertrick?«
    »Das weiß ich nicht.« Er faltete die Hände. »Ich sage nur, wir sollten vorsichtig sein und keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Es ist oft sehr einfach, vorgefertigte Antworten zu glauben.«
    Richard hielt die Lösung für nicht so simpel. »Ich weiß nicht, Zedd. Mir scheint noch etwas anderes dahinterzustecken.«
    »Und das wäre?«
    »Nun, zum einen ist die Art und Weise bezeichnend, wie die Maschine anläuft, kurz bevor sie eine unheilvolle Prophezeiung abgibt: abrupt und völlig unvermittelt. Außerdem kommen diese Metallstreifen glühend heiß heraus. Wenn sie aber … na ja, Kontakt aufnimmt, könnte man es vielleicht nennen, läuft sie erst allmählich an, und die Streifen werden kalt ausgeworfen.«
    »Das sehe ich ähnlich«, sagte Nicci. »Gut möglich, dass jemand sie benutzt, und dass dieser jemand ihr die Antworten vorgibt oder sie sogar zwingt, bestimmte Dinge zu sagen. In diesem Fall kommen die Streifen heiß heraus, spricht sie dagegen aus eigenem Antrieb, sind sie kalt.«
    »Ihr denkt, die Maschine wird instrumentalisiert?« Die Stirn in Falten gelegt, kratzte sich Zedd am Kopf. »Nehmen wir einmal an, das trifft zu. Wer käme Eurer Meinung nach dafür in Frage? Und warum?«
    Richard lehnte sich mit der Hüfte gegen die Maschine. »Worin besteht eigentlich unser Problem?«
    Zedd zuckte die Achseln. »Unser Problem?«
    »Unser Problem«, erklärte Richard, »der Grund, weshalb wir hier unten in diesem lange Zeit verschütteten Raum mit diesem in den Untergrund verbannten Apparat stehen, ist Prophetie. Denn was tut denn diese Maschine? Sie gibt Prophezeiungen ab. Und was war der zentrale Punkt bei all den Todesfällen in jüngster Zeit? Was haben alle der hier anwesenden Abgesandten für unbedingt notwendig befunden? Was treibt uns dazu, uns ständig im Kreis zu bewegen, immer einen Schritt hinter den Ereignissen? Prophezeiungen, die von dieser Maschine ausgegeben wurden.«
    »Aber das wissen wir doch alle.« Zedd musterte ihn herausfordernd. »Oder ist da noch etwas anderes?«
    Richard nickte. »Sieh dir doch nur an, wie das Interesse an Prophetie zugenommen hat. Passenderweise wurden die von der Maschine ausgegebenen Prophezeiungen auch noch von anderen überall im Palast wiederholt, wodurch sichergestellt war, dass alle über sie im Bilde waren. Das wiederum führte dazu, dass alle in helle Aufregung über die Bedeutung der Prophetie gerieten. Gerüchte über eine ›Omen-Maschine‹ waren in aller Munde, die Leute glaubten, wir würden ihnen die Prophezeiungen vorenthalten, würden gar nicht wollen, dass sie vor Unbill geschützt sind.«
    Zedds Interesse war geweckt. »Und, wie lautet nun deine Theorie?«
    »Mir scheint, dass irgendjemand ganz bewusst diese Saat aussät.« Er beugte sich ein wenig näher zu seinem Großvater. »Wie ist es dazu gekommen, dass immer mehr Menschen den Prophezeiungen Glauben schenken?« Er tippte mit dem Finger auf die Maschine. »Durch die von dieser Maschine ausgegebenen Prophezeiungen, die sich wenig später alle bewahrheitet haben, und zwar exakt so wie vorhergesagt. Damit hat alles angefangen. Mittlerweile ist das Ganze zu einem makabren Spiel geworden – ähnlich wie dieses Kinderspiel, das du beschrieben hast, nur mit schlimmen Folgen. Du hast es selbst gesagt: In Aydindril, und ich würde wetten, auch sonst überall, haben die Menschen nur noch Prophezeiungen im Kopf. Du hast ja selbst gesagt, dass mittlerweile ein flotter Handel damit betrieben wird. Erscheint dir das nicht ziemlich seltsam?«
    »Schon von Anfang an«, bestätigte Zedd.
    »Und hier haben die Prophezeiungen der Maschine dafür

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