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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Krallenjäger, die sie verfolgten.
    Als er lange genug gewartet hatte, nahm Yron die Becher vom Dreibein und stellte sie neben Ben auf den Boden. Er schnitt die Reste von Bens Hose ab, holte tief
Luft, als er sah, was sich darunter verbarg, und schenkte dem Verletzten ein aufmunterndes Lächeln.
    »Es ist nicht ganz so schlimm«, sagte er.
    »Lügner«, antwortete Ben. »Sir.«
    Yron fischte mit einem Stock einen Stofffetzen aus dem Becher, ließ ihn an der Luft etwas abkühlen und knüllte ihn in der Hand zusammen.
    »Versucht, nicht zu schreien«, sagte er leise. »Ich muss es tun.«
    Beginnend am Fuß säuberte er das rechte Bein. Bei der ersten Berührung des getränkten Tuchs zuckte Ben zusammen und unterdrückte einen Schrei. Yron machte weiter. Er hatte keine Wahl.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er arbeitete. Gewissenhaft und unermüdlich säuberte er Stunde um Stunde jede einzelne Verletzung und biss die Zähne zusammen, wenn er das zerfetzte Fleisch, die Hautlappen und die tiefen Bisswunden sah. Das rechte Bein war regelrecht in Stücke gerissen worden. Knochen und Muskeln lagen frei, und er bedeckte die Wunden, so gut er konnte, mit primitiven Verbänden. Vielleicht konnte Magie noch etwas ausrichten, doch sie waren weit von magischer Unterstützung entfernt, und Bens Überlebenschancen waren gering.
    Das linke Bein sah etwas besser aus, doch Ben hatte Bisswunden im Gesäß, an den Hüften und im Unterbauch. Yron säuberte und bandagierte ihn, füllte immer wieder die Becher nach, hielt das Feuer in Gang und machte als Letztes Rubiacumschläge für sich selbst, um die Infektionen zu bekämpfen.
    Endlich half er Ben in die Reste seiner Hosen und legte ihm die Lederrüstung an. Ben-Foran richtete sich auf und schauderte trotz der Hitze, als schließlich der Schock einsetzte. Es war schon nach Mittag.

    »Wir können hier nicht bleiben, Ben«, sagte Yron. Er beugte sich dicht über den Jungen, damit er ihm zuhörte. »Wir müssen nicht weit gehen, aber wir müssen fort. Ich will, dass Ihr Euch darauf vorbereitet. Konzentriert Euch darauf, stark zu sein, und ich werde Euch stützen. Wir können es immer noch schaffen.«
    »Wenn Ihr meint, Sir«, sagte Ben. Sein Gesicht war bleich und glänzte vor Schweiß.
    Yron lächelte, so gut er eben konnte. Wenn die Infektion ihn nicht umbrachte, dann konnte es immer noch der Blutverlust oder der Schock tun. Er wandte sich von Ben ab, dessen Verbände bereits fast durchgeblutet waren, und löschte das Feuer, wobei er sich bemühte, möglichst wenig Rauch entstehen zu lassen. Normalerweise hätte er auch ihre Spuren verwischt und die Glutreste und das Dreibein versteckt, um die Verfolger zu täuschen, doch bei den TaiGethen war das sinnlos. Selbst ohne das Feuer würden die Elfen genug Spuren finden, um sie mühelos zu verfolgen.
    Yron legte sein Lederwams wieder an und beugte sich über Ben. »Kommt jetzt, Junge. Legt einen Arm über meine Schulter, und dann wollen wir hier verschwinden.«
    Keuchend vor Schmerz richtete Ben sich auf und hielt sich an Yron fest. Er stützte sich schwer auf den Hauptmann und wagte es nicht, den rechten Fuß auf den Boden zu setzen.
    »Ihr solltet mich zurücklassen, Sir«, sagte er. »Allein könntet Ihr es schaffen.«
    »Welchen Sinn hätte das?«, sagte Yron, als sie sich langsam in Bewegung setzten, wobei Ben halb hüpfte und halb mitgeschleift wurde und bei jeder Bewegung zusammenzuckte. »Meine Männer sind meine Aufgabe. Ihr repräsentiert meine Männer.«

    »Aber …«
    »Kein Aber, Ben. Ich will Euch jedoch versichern, dass ich Euch zurückgelassen hätte, falls ich etwas Wichtiges zu überbringen hätte. Das ist jedoch nicht der Fall. Also haltet den Mund und spart Euch die Kraft fürs Humpeln.«
    Trotz seiner Schmerzen musste Ben-Foran kichern. »Danke, Sir.«
    »Keine Ursache.«
    Lesen Sie weiter in:
    JAMES BARCLAY: Elfenjagd

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