Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
bisschen ärgern.«

    Hirad lachte, als er vom Boden gehoben wurde, nachdem er die Arme um Ilkars Hüfte geschlungen hatte.
    »Was ist los?«, fragte Ilkar.
    »Thraun«, sagte Hirad. »Sieh ihn dir nur an.« Der Gestaltwandler kletterte den Baum hoch, und seine Beweglichkeit stand der Rebraals in nichts nach. »Dein Bruder muss noch eine Menge über uns lernen.«
     
    Yron wurde von fernem Donner geweckt und sah trübes Licht und dicke Wolken über sich, als er die Augen aufschlug. Im Norden hatte der Himmel etwas aufgeklart, doch es sah so aus, als stünde ihnen noch ein Regenguss bevor, bis blauer Himmel über ihnen war. Nicht, dass es viel ändern würde, wenn man berücksichtigte, was er für den Morgen geplant hatte.
    Wie um ihm Recht zu geben, öffnete der Himmel seine Schleusen und ertränkte den Chor der Morgendämmerung, an den er sich inzwischen gewöhnt hatte und der ihn nicht mehr störte. Er schüttelte Ben-Foran. Der Junge fuhr erschrocken auf und stöhnte, als er seine Glieder und den Rücken streckte, die nach der unbequemen Nacht auf dem Stein steif waren. Finster beäugte er Yron, doch er überwand sich, ein Lächeln aufzusetzen, als er aufstand.
    »Was gibt es zum Frühstück?«, fragte er.
    Yron tätschelte seine Schulter. »Ihr kennt ja die Regeln in meiner Armee. Vor dem Frühstück gibt es etwas Bewegung.«
    »Komisch, aber irgendwie bin ich nicht überrascht, Hauptmann.« Ben kam auf die Füße und streckte sich noch einmal, reckte die Arme und bog den Rücken durch. »Wohin gehen wir jetzt?«
    »In die gleiche Richtung wie gestern. Es geht doch
nichts über eine gesunde Schwimmpartie am Morgen. Wie wäre es mit einem Wettschwimmen zur anderen Seite?«
    Ben starrte ihn ungläubig an. »Ich hoffe, Ihr scherzt, Sir.«
    Yron schüttelte den Kopf. »Wenn wir überleben wollen, müssen wir etwas mehr zwischen uns und sie bringen als nur die bloße Entfernung.«
    »Hauptmann, wenn ich Euch an etwas erinnern dürfte, das Ihr vielleicht vergessen habt«, sagte Ben, der im einsetzenden Regen kreidebleich geworden war. »Erstens habe ich Angst in freien Gewässern. Zweitens sagtet Ihr, als wir diesen ruhigen Abschnitt erreichten, wir müssten schnell aus dem Wasser heraus, um den Krokodilen zu entgehen. Und jetzt schlagt Ihr vor, wir sollen wieder hineinspringen? Ist das Euer Ernst?«
    »Wenn wir es nicht tun, holen sie uns ein und töten uns, bevor wir die Schiffe erreichen, falls wir nicht unglaubliches Glück haben.«
    »Und wenn wir hineinspringen, dienen wir den Krokodilen als Frühstück.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Yron. »Es ist alles eine Frage des Timings und der Situation.«
    Ben trat von einem Fuß auf den anderen und starrte finster ins Leere. »Ihr habt wohl mächtig Angst vor den Elfen, was?«
    »Mehr als vor Krokodilen oder Piranhas«, sagte Yron.
    »Wieso sind sie so gut?«
    »Das erkläre ich Euch, wenn wir drüben sind«, sagte Yron. »Es wird Zeit, dass Ihr erfahrt, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Was ist mit den anderen?« Ben deutete mit dem Daumen hinter sich zum Wald.

    Yron lächelte. Der Junge würde es noch weit bringen, wenn er überlebte. Er sollte gleich im Fluss sein Leben riskieren und war trotzdem noch klar genug, sich um die anderen Männer zu sorgen.
    »Sie hatten einen guten Vorsprung«, sagte Yron. »Sie haben eine echte Chance.«
    »Wirklich, Hauptmann?«
    »Nur nicht den Glauben verlieren«, sagte Yron, auch wenn er innerlich wenig Hoffnung für die Gruppen hatte, die ohne Magier nach Norden unterwegs waren. »Kommt jetzt, wir müssen uns ein Floß und eine passende Stelle zum Übersetzen suchen.«
    Yron kletterte vor Ben von der Klippe herunter. Die letzten paar Fuß sprang er und blieb im knietiefen Wasser stehen. Er beobachtete den Fluss und suchte nach den viel sagenden Wellen oder den Augen eines Krokodils, die gerade eben aus dem Wasser ragten. Ben folgte ihm langsam, er schonte das linke Bein. Es sah unbeholfen aus.
    »Alles klar, Ben?«
    »Ja, Sir.«
    »Was ist mit dem Bein?«
    »Nur etwas steif, glaube ich. Ich muss schief darauf gelegen haben oder so.«
    »Na gut«, sagte Yron. Er sah genau zu, wie Ben neben ihm ins Wasser sprang und nur auf dem rechten Bein landete. »Seid Ihr sicher?«
    »Ja, es geht schon.«
    »Na gut«, sagte Yron noch einmal. »Bleibt hier und beobachtet das andere Ufer. Zählt die Krokodile im Schlamm und passt auf, ob sie im Wasser verschwinden, während ich unser Floß hole. Schafft Ihr das?«
    »Ja, Sir.«

    Yron eilte

Weitere Kostenlose Bücher