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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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mir.«
    »Wirklich, Coldheart? Glaubt Ihr denn, Ihr könnt mir damit drohen? Mit einem einzigen sterbenden Drachen? Dies ist Eure letzte Chance. Lasst den Kraftkegel fallen. Lasst den Spruchschild fallen. Streckt die Waffen. Jetzt sofort.«
    »Leck mich«, sagte Hirad.
    »Na schön. Dann muss ich zu anderen Mitteln greifen. Ich kann nicht zulassen, dass Ihr meine Forschungen weiter stört.« Er schnippte mit den Fingern, und ein Protektor kam zu ihm. »Es ist an der Zeit, einen von Euch aus dem Spiel zu entfernen. Myx, du kennst den Befehl.«
    Der Protektor nickte.

     
    Sol, wir spüren dich. Wir wissen, dass du uns hören kannst.
    »Verdammt, aber ihr könnt mich nicht hören«, sagte der Unbekannte. »Oder doch?«
    Er stützte sich mit beiden Händen auf den Sockel und hatte die Stirn auf den Seelenverband gelegt. Der Stein war warm, und die Temperatur nahm ständig zu. Neben ihm standen Kestys und Denser, die sich aufs Mana-Spektrum eingestimmt hatten. Kestys schwitzte heftig, seine Konzentration war gefährdet. Denser überwachte die Konstruktion, die Kestys aufbaute, oder besser, die Auflösung der Sprüche, die das Bindeglied zwischen dem Seelenverband und der Dimension der Dämonen schufen.
    Die Informationen waren unsicher, und der Unbekannte hatte nicht viel Zeit für Erklärungen gehabt. Er wusste immerhin, dass die Seele jedes Protektors über die Dämonenkette mit seinem Körper verbunden blieb. Diese Verbindung war die Grundlage des Pakts und erlaubte es den Dämonen zugleich, die Lebensenergie der Seelen anzuzapfen. Als Gegenleistung hielten sie die Elitekämpfer unter ihrem Bann und ermöglichten die seelische Kommunikation der Protektoren, die sie zu so wirkungsvollen Kampfmaschinen machte.
    Ein Teil des Wissens war in den Jahrhunderten nach der Einrichtung der interdimensionalen Verbindung wieder verloren gegangen. Die Al-Drechar hatten diese Lücken gefüllt.
    »Wie lange noch, Denser?«, fragte der Unbekannte.
    Der Dunkle Magier hob eine Hand. »Bitte, Unbekannter. Die Dämonen leisten Widerstand. Nicht mehr lange, hoffe ich.«
    »Bitte hört mich«, flüsterte der Unbekannte, dessen Lippen jetzt beinahe den Seelenverband küssten. Das Getöse der Stimmen in seinem Kopf wurde lauter, je deutlicher
die Seelen den Missklang spürten, der mit der Erwärmung des Gefängnisses einherging. »Fyr, Ahn, Kol, meine Brüder – bitte.« Er umfasste die Seiten des Kastens und mühte sich verzweifelt, zu ihnen durchzudringen, er hoffte wider alle Vernunft, seine körperliche Nähe könnte etwas bewirken.
    Es gibt Schwierigkeiten.
    Wir sind eins.
    Sol ist nahe.
    Zwei Quergänge, rechte Katakombe, Position halten.
    Ich bin verändert.
    Veränderungen.
    Alle sind in Unruhe.
    Der Befehl ist erteilt. Ark, die Al-Drechar muss sterben.
    »Nein!«, zischte der Unbekannte. »Nein. Myx, Ark, bei den Göttern, nein. Ich will euch befreien, tut das nicht.«
    Verstanden. Mein Magier wird benachrichtigt.
    Wir sind eins.
    »Nein, verdammt«, keuchte der Unbekannte. »Nein.«
    Er richtete sich auf und rannte in Richtung des Verteilers, wo Hirad und Darrick standen.
    »Myx!«, rief er. »Sage ihm, er soll warten! Ark darf es nicht tun, Xetesk versteht es nicht.«
    Myx bewegte den Kopf und machte einen unsicheren Schritt. Dystran zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich … kann nicht. Bitte, Sol.«
    »Bei den Göttern, sag es ihm einfach nur, sage es Ark. Niemand wird euch etwas tun. Ihr spürt die Hitze im Tank, oder? Halte ihn auf!« Neben Hirad blieb der Unbekannte stehen. »Ruft Euren Mann zurück, Dystran.«
    »Faszinierend«, sagte der Herr vom Berge. »Dass Ihr sie immer noch hören könnt. Wollt Ihr Euch nicht wieder zu ihnen gesellen?«

    »Nein, weil es sie in dieser Form nicht mehr geben wird, Bastard. Gebt Ark die Anweisung, ehe es für uns alle zu spät ist.«
    »Leck mich«, sagte Dystran und grinste Hirad an.
     
    Pass auf, Erienne. Myriells Stimme kam klar durch, und sie klang sehr verängstigt.
    Was ist los?
    Sie kommen jetzt.
    Nein, Myriell. Lauf weg, LAUF!
    Ich kann nicht weglaufen, mein Kind. Bete für mich, wie ich für dich bete.
    Myriell, schütze dich. Ein Spruch, benutze einen Spruch. Lass mich allein, rette dich.
    Zu spät. Die Stimme der Al-Drechar klang müde und gebrochen. Sei stark.
    Erienne rannte los. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, sie stürzte einfach aus dem Kartenraum heraus, sah den Unbekannten und Hirad und eilte zu ihnen.
    »Hirad!«, kreischte sie. »Hilf mir!« Dann sah sie

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