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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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würde. Sie musste sich immer wieder vor Augen führen, dass es kein bewusstes Wesen war.
    Sie schüttelte den Kopf, doch die Kampfgeräusche ließen ihr keine Ruhe. Draußen trieb Hirad die Elfenmagier zu größeren Anstrengungen an, um das Trommelfeuer der xeteskianischen Magier abzuwehren. Im Mana-Spektrum spürte sie die Wucht der Angriffe, die auf sie niedergingen. Eigentlich sollten sie und Denser zu ihnen gehen und helfen, doch im Augenblick hätte sie noch nicht einmal eine Kerzenflamme heraufbeschwören können, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte. Außerdem war Denser beim Unbekannten. Sie hörte beide rufen. Bei den ertrinkenden Göttern, alles fiel auseinander.
    Sie atmete tief ein und hielt mit geschlossenen Augen die Luft an. Beim Ausatmen konzentrierte sie sich mit aller Kraft auf die in der Luft schwebende Karte. Wie das Licht, das die gesamten Katakomben erfüllte, war auch die Karte
eine magische Konstruktion, die von der gebündelten Energie des Mana-Stroms nahe am Herzen von Xetesk erhalten wurde. Sie war beeindruckend. Denser sagte, Dystran habe einen Mana-Strahl durch die Gänge und Kammern geschickt, um die erste vollständige Karte der Katakomben zu erstellen. Dieses Modell war eine außergewöhnliche Konstruktion, die jeden Tag ein wenig wuchs. Und sie war riesig.
    Die in blauen und roten Schattierungen gehaltene Karte zeigte, dass die Katakomben je nach Standort zwischen einer und sieben Ebenen tief waren. Sie breiteten sich offenbar unter dem ganzen Kolleg und bis in die Stadt aus, möglicherweise sogar noch weiter. Erienne verstand, warum die Wände des Kartenraums mit Zeichnungen kleiner Abschnitte der Mana-Karte bedeckt waren. Es war schwer, bestimmte Punkte wieder zu finden. Erienne hatte keine Ahnung, in welchen Gängen und Räumen sie sich gerade befanden. Ihre einzige Gewissheit war, dass man sich hier unten hoffnungslos verlaufen konnte.
    Lächerlich. Ein Tunnelkomplex, dessen Ausmaße niemand wirklich kannte. Sie war nicht einmal sicher, ob Dystran aus diesem Vogelnest voll winziger Mana-Fasern irgendetwas ablesen konnte. Dann runzelte sie die Stirn. Ein winziger Blitz erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie beugte sich vor. Ganz unten auf der Karte, links und weit außerhalb der eigentlichen Katakomben, hatte der Mana-Faden einen neuen Durchgang gefunden. Es waren sogar mehrere, die aus dem Zentrum herausliefen.
    Sie sah einen Moment zu und konnte beobachten, wie die Karte um eine Winzigkeit wuchs. Beinahe hätte sie gelächelt, doch ein stechender Kopfschmerz riss sie in die Gegenwart zurück. Sie keuchte erschrocken.
    Myriell, bist du da?

    Ich bin da, Kind, aber ich habe Angst, das kann ich nicht vor dir verbergen. Die Angst schwächt mich.
    Sage mir, was los ist. Ich habe das Gefühl, über mich sei ein Todesurteil verhängt worden.
    Ein Hauch Belustigung ging mit den nächsten Gedanken einher. Da sind wir schon zwei. Ich weiß, was sie planen. Sie haben Cleress bereits mit einem Schlafspruch ausgeschaltet. Wenigstens wird ihr dies erspart bleiben.
    Du musst sie aufhalten, sendete Erienne verzweifelt.
    Das kann ich nicht. Meine Kräfte verwende ich darauf, dein Bewusstsein abzuschirmen. Aber wenigstens ist Sha-Kaan erwacht. Das könnte sie aufhalten, aber ich bin nicht sicher … Erienne, höre zu. Falls ich getötet werde, musst du kämpfen, bis Cleress aufwacht und dir helfen kann. Die Xeteskianer wollen dich abschirmen, aber sie verstehen die Natur des Einen nicht. Sie werden es behandeln, als wäre es die Magie eines Kollegs, aber das ist es nicht.
    Oh, Myriell, ich verstehe es auch nicht. Bitte hilf mir.
    Dann höre, was ich sage, und bete, dass mir noch genug Zeit bleibt.
     
    Ein weiterer Spruch knallte gegen den Kraftkegel. Rinelle und Vinuun hielten stand, aber es war knapp. Neben Hirad ruhte Sian’erei aus, hatte aber bereits einen Spruchschild vorbereitet, um einzuspringen, falls der Kraftkegel versagte. Vor dem Barbaren hielten sich Auum, Duele und Evunn bereit, um die Xeteskianer anzugreifen, die weiter hinten im Verteiler bereitstanden.
    Hirad konnte sie nicht alle sehen, wusste aber, dass es mehr als die sieben Magier und über dreißig Soldaten waren, die er zählen konnte. Wahrscheinlich versuchten sie auch, den Raben zu umgehen und ihnen in den Rücken zu fallen, und das beunruhigte ihn. Die sechs TaiGethen und bewachten
die beiden möglichen Zugangspunkte. Thraun war bei ihnen, und sein scharfer Geruchssinn sollte als eine Art Frühwarnsystem dienen,

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