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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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förmlich auf, sein Pferd wurde zu Boden gedrückt, und die Beine des Tiers brachen. An den Flanken suchten sich die Flammensäulen ihre Ziele, die Opfer kreischten kurz auf, bevor sie starben. Überall loderte das Feuer, die Reiter wichen seitlich aus und ritten im Kreis, die brennenden Pferde blieben benommen stehen oder brachen unter Qualen zusammen. Eine Woge heißer Luft umwehte auch den Raben. Die Krieger taumelten zurück.
    »Zu nahe«, keuchte Denser. Der mächtige Spruch hatte ihn angestrengt.
    »Gute Arbeit«, sagte der Unbekannte, dessen Schwert immer noch auf den Boden tippte.
    Al-Arynaar kamen zu ihnen gerannt, um ihre Reihen zu verstärken. Auf dem Hof gewannen die Xeteskianer dank ihrer größeren Zahl allmählich die Oberhand. Doch die Rabenkrieger durften nicht versagen. Sie mussten durchhalten. Hinter ihnen kämpfte Julatsa um seine letzte Chance.
    Dann hörte Denser das unverwechselbare irre Lachen der Hausgeister, und direkt danach die Rufe der Krallenjäger.

     
    Erienne hatte beobachtet, wie die lysternischen Magier herbeigeflogen kamen und mit lauten Rufen erklärten, zu welchem Kolleg sie gehörten. Eine rasche Erkundung im Mana-Spektrum hatte bestätigt, dass sie die Wahrheit sagten. Sie hatte Pheone gebeten, die Vorbereitungen fortzusetzen. Glücklicherweise hatte Sha-Kaans Notlandung im Kolleg nur einige Magier verletzt und niemanden getötet. Auch die Verletzten waren wieder auf dem Posten und halfen bei der Bergung.
    »Kannst du den Schatten eindämmen, Erienne?«
    »Das werden wir bald wissen«, erwiderte sie. »So oder so, wir werden es herausfinden. Beginnt mit dem Spruch.« Sie wandte sich zum ersten lysternischen Magier um. »Bewacht uns«, befahl sie. »Egal, was da draußen passiert, der Rabe kommt damit zurecht. Ich mache mir vor allem wegen der Hausgeister Sorgen. Wir dürfen nicht abgelenkt werden, und Ihr dürft keine Angst zeigen. Sie können durch Magie erledigt werden. Glaubt an Euch selbst.«
    »Ich verstehe.«
    »Und jetzt lasst mich.«
    Erienne versenkte sich ins Spektrum der Elemente und nahm deren Farben war. Sie erkannte das Dunkelblau der xeteskianischen Magie, vermischt mit dem trüben Gelb, das für Julatsa stand, darum herum verschiedene braune und dunkelbraune Farbtöne und das Dunkelgrün, aus dem der grundlegende Energiestrom bestand. Die Kräfte brandeten aus dem Stein der Gebäude, aus der Erde vor ihren Füßen und aus jedem Lebewesen. Sie konnte jeden Magier erkennen, der am Herzen stand, und weiter draußen alle Krieger und Magier, die an den Toren kämpften.
    Sie verengte ihr Blickfeld und fand das Herz. Es war viel dunkler als gestern vor dem Versagen der Magie. Die dunklen Fäden waren zu dicken Seilen angeschwollen, die sich
miteinander verflochten und die graue Masse verstärkten, die den Kern der Struktur überdeckte. Dort unten am Fuß des Herzens fand sie einen pulsierenden Riss, der flackerte, sobald die julatsanische Magie angewendet wurde. Dort musste sie ihren persönlichen Kampf ausfechten, während die julatsanischen Magier den Schatten zurückdrängten.
    Sie wartete und sah zu, wie der Schacht mit seinen Verstrebungen aufgebaut wurde, die den Schatten durchdrangen, um den Kontakt zum Herzen herzustellen. Einen Moment lang geriet sie in Panik. Die Julatsaner hatten keine andere Wahl, als ihr blind zu vertrauen. Falls sie versagte, und falls die Dunkelheit das Herz abermals überkam, würde es keinen Ausweg mehr geben. Dann wäre die julatsanische Magie für immer zerstört.
    Ringsumher strengten sich die Magier an, und das Herz begann zu steigen. Sie achtete kaum auf den behutsamen Aufstieg, sondern nahm sofort den Verschluss vom Quell des Einen und formte es zu einer Gestalt, mit der sie die Dunkelheit unterdrücken konnte. Gleichzeitig beobachtete sie, wie die Schwärze in die Basis des Herzens eindrang.
    Erienne griff mit ihren Gedanken hinaus und berührte die Finsternis. Es kam ihr vor, als ströme die ganze Kraft der kalten Erde durch ihren Körper. Sie zuckte zusammen und zog sich zurück. Die Finsternis wuchs und wuchs und breitete sich nach oben aus. Sie hatte keine Wahl. Sie ließ ihren Geist frei schweifen, zog die lebendigen Ströme aller Elemente an sich, stürzte sich in die Dunkelheit und kreischte, als die kalte Kraft ihr entgegenschlug.
     
    Abermals führte Auum die TaiGethen in den Kampf. Vor ihm waren Krallenjäger unterwegs. An den Toren drängten sich die Feinde, die ins Kolleg eindringen wollten. Er hörte
den

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