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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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verzweifelten Kampf im Innern. Er durfte nicht länger warten.
    »Rechte Seite«, sagte er. »An einem Punkt gemeinsam angreifen.«
    Die Tai stießen vor, Jaqrui und Pfeile trafen die Männer rechts neben dem zerstörten Torflügel. Die Überlebenden reagierten sofort, drehten sich um und wichen zurück, als die Elfen über sie herfielen. Keiner wollte sich dem Tod stellen.
    Auum warf seinen letzten Jaqrui und traf den Hals eines Feindes, zog das zweite Kurzschwert aus der Scheide und löste, wie immer im Kampf, seinen Geist vom Körper. Jemand warf eine Klinge nach ihm. Er wich nach links aus, und das wirbelnde Metall flog vorbei. Rechts wirkte jemand einen Spruch, der am Rande seines Gesichtsfeldes blau flackerte. Er warf sich zu Boden, rollte sich ab und kam, ohne sein Tempo vermindert zu haben, gleich wieder auf die Beine.
    Noch ein Schritt, und er hatte sie erreicht. Links neben ihm zerfetzte ein Krallenjägerpaar einen anderen Gegner. Duele und Evunn folgten ihm wie Schatten. Er hielt beide Schwerter gestreckt vor sich, eines etwas höher als das andere. Das obere traf in einem Rückhandschlag das Gesicht des ersten Gegners, mit dem zweiten stach er nach unten, und beim nächsten Schritt räumte er den Mann mit einem Tritt aus dem Weg.
    Unter einem Schwertstoß duckte er sich hindurch, einen zweiten blockte er ab, und den dritten Mann tötete er, bevor dieser seinen Schlag ausführen konnte. Er drang weiter vor, spürte die Panik unter den Gegnern, obwohl diese den Elfen zwanzig zu eins überlegen waren. Tual führte ihn und entfesselte seine Kräfte. Er drehte eine Klinge um, schlug einem Feind das Heft ans Kinn und durchbohrte ihm gleich danach das Schulterblatt. Dann ließ er sich fallen, um dem
Mann auf der rechten Seite die Beine wegzufegen, und schnitt ihm im Abrollen die Achillessehnen durch.
    Ein Panther sprang über seinen Kopf hinweg und trieb die Angreifer zurück. Er musste nur noch einen Gegner ausschalten, dann hatten sie den Raum, den sie brauchten. Duele, der eine Schnittwunde auf der Wange abbekommen hatte, stieß dem Gegner die gestreckten Finger in die Luftröhre. Dann konnten die TaiGethen zum Hof durchbrechen.
    »Nur die Magier!«, rief Auum.
    Er rannte hinein und überblickte das Durcheinander des Nahkampfes. Die Al-Arynaar kämpften Mann gegen Mann in kleinen Gruppen, während die feindlichen Kavalleristen immer wieder größere Elfentrupps angriffen, die von Rebraal angeführt wurden. Rebraals Gesicht war eine blutige Maske, doch seine Augen strahlten hell wie immer.
    Auum nickte ihm zu. Rebraal erwiderte das Nicken und deutete zur Grube des Herzens. Im gleichen Augenblick bebte der Boden, und ein lautes Knirschen dröhnte durch das ganze Kolleg. Sofort löste sich eine Gruppe feindlicher Magier aus der Deckung unter der Brustwehr und rannte auf die Grube zu. Der Rabe stellte sich ihnen in den Weg.
    »Folgt mir!«, rief Auum.
    Er drehte sich um und lief über den Hof. Die ersten Kavalleristen drehten bereits um und wollten ihm den Weg abschneiden. Sie stellten sich auf, doch er war nicht in der Stimmung, gegen sie zu kämpfen. Drei Schritte vor ihnen sprang er hoch, überschlug sich in der Luft und ließ im Flug die Klinge herabsausen, stieß sie dem Kavalleristen von oben in den Schädel. Dann kam Auum wieder auf, landete und rannte weiter. Er blies die Wangen auf, als ihm klar wurde, was er gerade, ohne nachzudenken, getan hatte. Evunn und Duele hatten sich unter den Pferden durchgerollt,
wie auch er es eigentlich hätte tun müssen. Von beiden Seiten näherten sich Soldaten. Vor ihnen hielten die Magier inne, um einen Spruch zu wirken. Die Rabenkrieger rannten ihnen entgegen.
    Auum schätzte, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden.
     
    »Denser, geh!«, rief Hirad. »Kümmere dich um Erienne.«
    Sie hatten alle das Schnattern und ihren Schmerzensschrei gehört, konnten sich aber nicht umdrehen. Vor ihnen waren die TaiGethen und Krallenjäger in den Hof durchgebrochen und arbeiteten sich schnell in ihre Richtung vor. Doch die schiere Überzahl der Feinde forderte ihren Tribut. Einer der bemalten Krieger ging mit einem Armbrustbolzen im Rücken zu Boden, ein Panther wurde mitten im Sprung von einer konzentrierten Feuerkugel getroffen. Die Al-Arynaar gerieten ins Hintertreffen und wurden nach und nach aufgerieben.
    Hinter dem Raben bebte der Boden heftig, als das Herz quälend langsam emporstieg. Hirad blickte zum Unbekannten.
    »Bete, dass sie es schaffen«, sagte er.
    »Sie

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