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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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hätte. Dann drehte er den Kopf herum und blickte in die dunkelblaue Öffnung.

    »Wage ja nicht zu sterben«, sagte Hirad. »Nicht jetzt, im letzten Augenblick.«
    »Danke«, sagte Sha-Kaan, und das eine Wort brannte sich tiefer in Hirads Gedächtnis ein als die Dankbarkeit von tausenden.
    Der Große Kaan sprang aus Balaia heraus.
    Hinter Hirad brachen die Tore von Julatsa.

Zwanzigstes Kapitel
    Izack hatte seine Kavallerie verlegt und wollte an diesem Morgen von Süden her in die Stadt eindringen. Die Hälfte seiner defensiven Magier war in der Luft und hielt Ausschau, einer hatte von Sha-Kaans Angriff berichtet. Einige wundervolle Augenblicke lang hatte Izack gehofft, der Drache habe im Alleingang die Feinde bezwungen, doch dann hatten sich die Magier gesammelt, die hinter dem Kolleg gelauert hatten, und ihn vertrieben, und jetzt griffen sie wieder die Tore an.
    Er wartete auf die Zeichen am Himmel. Darrick hatte ihm eingeschärft, wie wichtig es war, nicht voreilig anzugreifen, und dieser Rat hatte sich auch heute wieder bewährt. Seine Späher waren von Hausgeistern gehetzt und von Xeteskianern angegriffen worden, hatten aber genug gesehen, um ihn davon abzuhalten, sich in der Morgendämmerung vor den Mauern sinnlos zu opfern. Auch die TaiGethen hatten sich noch nicht wieder blicken lassen. Allerdings würde sich die Lage bald ändern.
    Izack wartete auf den richtigen Augenblick. Er und seine Männer waren weitgehend auf sich selbst gestellt und
konnten nicht mit Unterstützung rechnen. Die Xeteskianer hatten die Entsatztruppe völlig vernichtet, und jetzt war nur noch Blackthorne übrig, der seine Ziele auf eigene Faust verfolgte. Hoch droben kreisten die drei Späher, tauchten weg und stiegen wieder, um den gefährlichen Hausgeistern zu entgehen. Nachdem vermutlich alle verfügbaren xeteskianischen Magier vor den Toren des Kollegs versammelt waren, stellten die Dämonen die einzige ernsthafte Gefahr für sie dar.
    Auf einmal änderte sich das Verhalten der Späher. Sie kreisten nicht mehr, sondern bogen scharf ab und hielten, jeder auf einer anderen Flugbahn, aufs Kolleg zu. Ihre Aufgabe war erledigt, und nun wollten sie die Verteidiger unterstützen. Gleichzeitig stieg in der Stadt eine neue Rauchwolke auf.
    »Lysternier, los jetzt!«, rief Izack. Er riss an den Zügeln, und die Kavallerie ritt an. Zwei Meilen mussten sie überwinden, die Tore des Kollegs waren bereits zerstört. Jetzt hing alles vom Raben ab.
     
    Die schweren Torflügel hatten in den Scharnieren gewackelt, und schließlich hatte die linke Hälfte nachgegeben und war umgestürzt. Splitter stoben hoch in die Luft, und nun stürmten die xeteskianischen Soldaten brüllend durch die Lücke und wurden von Kriegern der Al-Arynaar, julatsanischen Wächtern und den Rabenkriegern im Zentrum empfangen.
    Hirad rannte los, sobald Sha-Kaan im interdimensionalen Raum verschwunden war, zog das Schwert aus der Scheide und stieß seinen barbarischen Schrei aus, den Denser noch nie richtig verstanden hatte. Der Magier brauchte noch einen Augenblick, um sich zu sammeln und einen harten Schild aufzubauen. Dann rannte er hinter Hirad her, um den Verteidigern beizustehen.

    Auf den Wällen feuerten die Bogenschützen der Al-Arynaar ihre letzten Pfeile in die Rücken der Angreifer, die vorübergehend ohne Schild kämpfen und schreckliche Verluste hinnehmen mussten. Dann aber explodierten an drei Stellen gleichzeitig Feuerkugeln auf dem Wehrgang. Elfen wurden in einer Wolke aus Steinbrocken, Holzsplittern und Staub schreiend in die Luft gewirbelt und stürzten hinter den Verteidigern schreiend in den Hof.
    Der Angriff stockte vor der massiven Abwehr, doch die Xeteskianer drängten weiter und versuchten, für einen Kavallerieangriff den Weg freizuräumen. Chandyr stellte bereits seine Reiter auf. Armbrustbolzen flogen über die ersten Linien hinweg, um die Elfen-Bogenschützen im Hintergrund zu treffen, die ihrerseits das Feuer erwiderten. Denser musste sich um sich selbst kümmern und rannte zu einer freien Stelle, wo er genug Übersicht hatte, um einen Spruch zu wirken.
    »Schild steht«, meldete er.
    Hirad nickte, ließ aber die Feinde vor ihm keinen Moment aus den Augen.
    »Der Rabe, vorstoßen!«, brüllte er.
    Hirads Klinge, so schnell wie immer geführt, zerschnitt einem Feind das Gesicht, zuckte noch einmal und schlitzte die Rüstung auf. Sofort nahm der Barbar sie wieder zurück und wehrte den Hieb eines Gegners ab. Der Unbekannte war neben ihm schon ein

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