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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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meine Freunde. Fliegt mit mir.«
    Sha-Kaan tauchte unter seine Brut, die sich bereits formierte, wie sie es geübt hatte. Ringsherum folgten die Naik ihrem Beispiel. Von unten stieg Staub auf, tausend Flügel trugen die Drachen nach oben. Die gesendete Botschaft würde unter den Stara, Veret und Gost verbreitet werden. Bald würden alle kommen, die noch an ihr gemeinsames Ziel glaubten.
    Yasal-Naik bellte erleichtert, dass der Ruf endlich gekommen war.
    »Dann hat dein Mensch überlebt und seine Reise gemacht.«
    Sha-Kaan sendete Gefühle von Wärme und Stolz. »Sagte ich dir nicht, dass er hartnäckig ist? Ich habe nie an ihm gezweifelt.«
    »Damit warst du allerdings allein.«

    »Ich allein kenne seine Fähigkeiten.« Sha-Kaan drehte den Kopf zu Yasal herum, als sie nebeneinander flogen. »Was sind die Ergebnisse deiner Diplomatie, junger Naik?«
    »Ich habe die meisten gewinnen können, aber niemand will mit den Skoor fliegen. Sie wurden entlassen, und sie müssen von einer gleichgroßen Anzahl Kaan und Naik begleitet werden, um sicherzustellen, dass sie ihren vorübergehenden Vorteil an unserem Himmel nicht ausnutzen.«
    »Mehr konnte man wohl nicht erhoffen«, sagte Sha-Kaan. »Damit fehlen uns weitere achtzig Kämpfer. So nehmen wir kaum mehr als dreizehnhundert Drachen mit, um die Feinde zu bekämpfen.«
    »Dann muss jeder von uns für zwei kämpfen«, sagte Yasal.
    Sha-Kaan neigte achtungsvoll den Kopf. »Du bist gewachsen, Yasal. Fast bin ich froh, dass uns diese Krise ereilt hat.«
    »Ich auch, Großer Kaan.« Yasals Gedanken klangen traurig. »Wir haben uns im Laufe der Zyklen so viele Verluste zugefügt. Vielleicht wird unsere Zukunft freundlicher aussehen.«
    »Wir können gemeinsam den Himmel beherrschen.«
    »Ja, das können wir.«
    Die beiden Anführer der Drachen flogen mitten in die Versammlung hinein. Obwohl erheblich reduziert, war dieses Durcheinander von Flügeln und Schuppen immer noch beeindruckend. Die Tage, die sie mit Übungsflügen und Manövern verbracht hatten, zahlten sich nun aus. Jede Brut formierte sich und flog im engen Verband. Die Patrouillen schossen hinauf und hinab, und schließlich war die Streitmacht bereit.
    »Jetzt kommt der Augenblick der größten Gefahr«, sagte
Sha-Kaan. »Jetzt werden wir sehen, ob man unseren Worten glaubt.«
    »Spielt das noch eine Rolle? Du verstehst, was ich meine.«
    »Ich verstehe es, und vielleicht spielt es wirklich keine Rolle mehr. Aber für Hirad Coldheart ist es wichtig. Er erwartet uns, und wir müssen kommen.«
    Sha-Kaan führte Yasal hoch über die Reihen der Drachen, Besharas letzte und einzige Hoffnung.
    »Jetzt ist der Moment des Vertrauens. Du kennst mich und meine Ehre. Ja, viele von uns haben sich in der Vergangenheit bekämpft, aber das muss jetzt vergessen sein. Nun kämpfen wir ums Überleben. Aus diesem Grund gebe ich euch allen nun die Signatur meines Drachenmannes, der mich unterstützt.« Er sendete die Signatur.
    »Und nun bitte ich euch, mir zu folgen. Rettet uns und rettet alle Dimensionen, die uns teuer sind. Seid bereit für den Kampf.«
    Er sprang aus Beshara heraus und stürzte durch die Kälte zu Hirad Coldheart hinab.
     
    Tessayas Krieger konnten sich mit knapper Not behaupten. Die Elfen waren bei ihnen und warfen mit scharfen Klingen und geschmeidigen Bewegungen die Angriffe der Ul-Karron zurück. Seelenfresser und Drohnen griffen aus der Luft an, sie schossen blitzschnell herab und brachten jedem, der unvorsichtig war, den Tod, doch für diese Angriffe zahlten die Angreifer einen höheren Preis als die Verbündeten.
    Flankiert von vier Leutnants schritt der Lord der Wesmen in den Turmkomplex und suchte um eine Audienz bei Dystran und allen anderen nach, die die Befehlsgewalt innehatten.

    »Sie sind in einer Beratung«, erfuhr er von einem unreifen Burschen, der kaum stark genug war, das Schwert und die Scheide an der Hüfte zu tragen. »Sie dürfen nicht gestört werden.«
    Tessaya hob drohend seine Axt. Schweigen senkte sich über den Turmkomplex, von draußen drang gedämpft der Schlachtlärm herein. Dämonenblut tropfte von seiner Axt auf den Marmorboden.
    »Und worüber beraten sie, Junge?«, fragte er leise.
    »Über die Verteidigung des Kollegs«, erwiderte der Bursche. Sein Gesicht färbte sich vor Aufregung rot, und er konnte die Hände nicht ruhig halten.
    »Über die Verteidigung, die ich allein übernehme, während sie in ihren Türmen hocken!« Tessayas Stimme hallte durch den Komplex. Der Bursche

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