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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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fuhr erschrocken zurück. »Hole sie sofort herunter, oder ich werde meine Krieger mitnehmen und es den Dämonen überlassen, eure verfaulten Seelen zu fressen.«
    Der junge Mann zögerte.
    »Geh!«
    Darauf rannte der Rekrut zu einem Durchgang, der mit Vorhängen abgetrennt war. Tessaya ließ den Blick über die Menschen wandern, die im Komplex herumsaßen. Einige hatten ihre Schwerter neben sich an die Wand gelehnt, während andere, offenbar Magier, hilflos mit den Händen rangen.
    »Ist hier nicht einer unter euch, der den Wunsch hat, neben mir zu kämpfen und als Held zu leben oder zu sterben? Ja, so sieht es aus … wendet euch nur ab. Verschließt eure Ohren vor dem, was außerhalb eures Schutzschirms passiert. Die Wesmen sterben für euch. Und wie zeigt ihr nun eure Dankbarkeit?« Tessaya schüttelte den Kopf. »Einige sind freiwillig den Weg der Verbannung gegangen,
weil sie glauben, dies sei der einzige Weg zum Sieg. Dagegen würde ich jeden von euch hier der Feigheit vor dem Feind bezichtigen.«
    Einige regten sich, hier und dort erhob sich Gemurmel.
    »Dann beweist mir doch das Gegenteil«, forderte Tessaya sie heraus. »Kämpft an der Seite der Wesmen. Kämpft um euer Leben.«
    Im Durchgang tat sich etwas, dann kamen Dystran und der Dordovaner Vuldaroq zum Vorschein. Ihnen folgten zwei Frauen und ein Elf, dann zwei weitere Männer, beide Soldaten, die Narben von früheren Kämpfen trugen. Tessaya erkannte die beiden Frauen und einen der Männer. Alle drei hätten nach den schweren Kämpfen im Schauspielhaus und vorher auf dem Weg von Julatsa ausruhen sollen. Er hatte ihre Geschichten gehört.
    »Lord Tessaya, Ihr wolltet mich sprechen.« Dystran breitete zum Willkommen die Arme aus und lächelte.
    »Ich brauche draußen Unterstützung«, sagte Tessaya. »Ihr verfügt über Männer und Magier, die nichts zu tun haben. Gebt sie mir. Ihr lebt noch, weil Wesmen und Elfen für Euch kämpfen. Ihr konntet ausruhen. Jetzt ist es auch für Euch an der Zeit zu kämpfen.«
    »Wir müssen unsere Reserven schonen und die Sicherheit des Herzens gewährleisten. Wir greifen nur ein, wenn es wirklich notwendig ist.«
    »Es ist notwendig«, grollte Tessaya. »Meine Krieger sterben, um Euch zu schützen.« Er zeigte auf Dila’heth und Pheone. »Ihre Leute sind gestorben, um Euch zu schützen. Lasst Euch blicken, sonst überlassen wir Euch Eurem Schicksal.«
    »Was genau schlagt Ihr vor?«, fragte Dystran.
    Tessaya schniefte verächtlich. »Sprüche töten mehr
Feinde als Schwerter. Das haben wir gesehen. Krieger beschäftigen die Ul-Karron, unterdessen müsst Ihr Sprüche wirken, um ihre Kommandanten und ihre Reserve zu vernichten.«
    »Mylord Tessaya, Ihr müsst wissen, dass wir innerhalb der Kalträume keine Sprüche wirken können.«
    »Ihr müsst mich für einen unwissenden Wilden halten«, sagte Tessaya mühsam beherrscht, »wenn Ihr glaubt, diese erbärmliche Ausrede könnte mich beeindrucken.«
    »Jetzt hört aber mal zu …«
    »Die Elfenmagier stehen in den Lücken zwischen den Sprüchen und setzen sich der Gefahr aus, um uns zu unterstützen. Sie tun, was sie können. Aber es sind nicht genug. Eure Magier müssen das Kolleg verlassen. Greift die Dämonen von hinten an und tötet sie, während sie auf den Angriffsbefehl warten. Verteidigung allein reicht nicht mehr aus. So geben wir dem Raben hoffentlich genug Zeit zum Handeln, falls er überhaupt etwas tun kann.«
    Dystran hob beschwichtigend die Hände. »Wir wollen doch nichts überstürzen. Was Ihr da vorschlagt, klingt zwar einleuchtend, aber wenn sich die Magier draußen verteilen, käme das einem Selbstmord gleich, der nichts zur Verteidigung beitrüge.«
    »Ist das, was wir für Euch tun, etwas anderes? Wir halten uns noch, aber früher oder später werden uns die Feinde überwältigen. Es sei denn, wir stören ihre Befehlskette und untergraben ihre Moral und ihre Entschlossenheit, und zwar sofort.«
    »Es tut mir leid, Tessaya, aber ich werde meine Magier und Krieger nicht in eine Schlacht schicken, die sie nicht gewinnen können. Ihre Seelen sind verletzlich, Eure jedoch nicht.«

    »Verletzlichkeit ist keine Entschuldigung für Feigheit.« Tessaya trat einen Schritt auf Dystran zu. Wut erfüllte ihn jetzt. »Feiglinge seid Ihr. Ihr selbst und alle, die Euch folgen und Eure Befehle ausführen. Feiglinge, die nichts als meine Verachtung verdient haben.«
    »Ich werde nicht untätig dabeistehen und mich auf diese Weise beleidigen lassen«, sagte der

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