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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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nicht.«
    »Wieso nicht?«
    Denser kratzte sich am Bart. »Bei den Göttern, Hirad, wie soll ich wissen, wie es dort aussieht? Wir können nur sagen, dass es eine mächtige Mana-Konstruktion ist, die
das Mana aus dieser Dimension in die unsere bläst. In dieser Dimension ist die Dichte noch relativ hoch, aber es ist interessant, dass wir an einem Ort gelandet sind, wo sie eher niedrig ist. Was sie auch getan haben, sie ziehen Mana an, konzentrieren es und schicken es hinüber.«
    »Was ist daran so interessant?«
    »Nun, wenn wir unseren Schriften glauben können, dann ist dies nicht möglich. Daher muss ein Wesen, das so etwas vollbringt, sehr mächtig sein. Wir müssen es oder sie töten. Vorher müssen wir allerdings an den Horden vorbei, die sich vor unserer Tür drängeln.«
    »Das wird lustig.«
    »Das wage ich zu bezweifeln«, widersprach Erienne.
    »Aber jetzt solltest du dich lieber etwas ausruhen, Hirad«, erinnerte Denser den Barbaren.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Deine Fragen gehen mir auf die Nerven.«
    Hirad lag eine scharfe Antwort auf der Zunge, doch er beherrschte sich, und außerdem war er sowieso zu müde. Die Stunden, die sie hinter dem Kraftkegel verbracht hatten, hatten es Denser und Erienne erlaubt, einige Heilsprüche zu wirken. Jetzt waren sie so gut in Form wie schon lange nicht mehr, aber die schreckliche Müdigkeit konnte ihnen niemand nehmen.
    Hirad klopfte seinen Rucksack zu einem annehmbaren Kopfkissen zurecht, legte sich hin und versuchte, den Gestank zu ignorieren. Er schloss die Augen und sah sich sofort von Gefühlen übermannt, die ihm Wärme und den Eindruck einer hohen Geschwindigkeit übermittelten.
    »Keine Zeit zu ruhen, mein Drachenmann. Wir kommen.«
    Hirad sprang auf. »Es geht los, Leute. Hoffentlich fühlt ihr euch gut. Wir bekommen jetzt Hilfe.«

Einundzwanzigstes Kapitel
    »Nehmt die Streitkolben, wir werden keine magische Unterstützung haben, wenn wir losrennen. Magier, tut, was immer ihr könnt, aber bringt euch nicht unnötig in Gefahr.«
    Der Unbekannte übertönte den Tumult der Dämonen vor dem Kraftkegel, den Eilaan noch hielt. Der Rabe war bereit, sofort loszurennen. Rucksäcke und leere Wasserschläuche lagen bereits hinten in der Höhle. Die Dämonen hatten erkannt, dass der Rabe ausbrechen wollte, sie kreischten aufgeregt und schlugen auf den Kraftkegel ein wie nie. Eilaan grunzte.
    »Nur noch ein kleines Weilchen«, sagte Rebraal, der dem jungen Magier die Hand auf die Schulter legte. »Du wärst ein guter Al-Arynaar.«
    »Sie haben keine Ahnung, was gleich passieren wird«, überlegte Hirad. »Keinen Schimmer haben sie.«
    Er spürte Sha-Kaans Nähe. Der große Drache brachte die größte Truppe seines Volks mit, die jemals gemeinsam gekämpft hatte. Es würde ein erstaunliches Spektakel werden. Alle flogen in Hirads Richtung, und alle
wussten, was sie zu tun hatten. Die einzige Frage war, ob sie genug wären.
    Diese Frage sollte bald beantwortet werden.
    »Der Rabe, macht euch bereit«, sagte Hirad. »Gleich geht es los.«
    Hirad verspürte einen Ruck, als Sha-Kaan in die Dimension der Dämonen eindrang. Er hörte das Bellen des Großen Kaan, das von tausend weiteren Kehlen aufgenommen wurde, und dann schalteten sich die Drachen in den Kampf ums Überleben der Welten ein. Schatten glitten über die dunkler werdende Landschaft. Die Dämonen verstummten, dann schrien sie erschrocken. Flammen fegten über die Höhlenmündung. Die mindestens vierzig Schritte breite Feuerlanze erfasste auch den Hang davor. Die Dämonen, die sich dort aufgehalten hatten, zerfielen in der außerordentlichen Hitze einfach zu Asche. Auch wenn sie durch ihr Mana geschützt waren, dem Atem eines Drachen waren sie wehrlos ausgeliefert.
    »Ja!« Hirad hob eine Faust. »Weiter so, Sha-Kaan.«
    Sha-Kaans Geist erwärmte sich wieder. »Wir sind bei dir. Ihr könnt nun gefahrlos hinaus.«
    »Der Rabe! Der Rabe zu mir!«
    Rebraal drückte Eilaans Schulter, und der Magier ließ den Kraftkegel fallen. Die anderen halfen ihm auf, dann rannten sie los. Auum und Evunn verließen die Höhle als Erste und wandten sich unmittelbar nach rechts. Der Rabe folgte in gewohnter Formation, Rebraal und Eilaan bildeten den Abschluss.
    Der Lärm außerhalb der Schallglocke traf sie wie ein Schock, und noch schlimmer war die Hitze. Die Drachen hatten die Luft draußen noch stärker aufgeheizt als innerhalb der Höhle. Von den schwarzen, verkohlten Felsen
stieg Rauch auf, die Erde und kleinere Steine waren

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