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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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kurvenreich bis ins Stadtzentrum. Sie konnten schon das Licht in Dystrans Turm brennen sehen, obwohl sie noch fast eine halbe Meile davon entfernt waren.
    Auf seiner ganzen Länge zweigten Gassen und Nebenstraßen vom Strang ab. Einige waren kaum so breit wie ein Mann, andere hätten auch einem Wagen die Durchfahrt erlaubt. Alle waren still und verlassen.

    Ein Stück weiter vorn wurde der Strang schmaler und wand sich hinter dem zentralen Kornspeicher entlang. Die Al-Arynaar der Vorhut blieben dicht beisammen. Der Unbekannte, Ark und Kas ließen sich zurückfallen und fuhren auf den Trittbrettern von Eriennes Wagen mit. Hirad bemerkte, dass Sharyr sich umsah und fluchte.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Darrick. Auch er hatte es bemerkt.
    »Die Schutzsprüche hätten hinter uns auslösen müssen«, sagte er. »Sie haben anscheinend versagt.«
    »Oder jemand hat daran herumgefummelt«, überlegte Hirad.
    »Das halte ich für unwahrscheinlich«, sagte Sharyr. »Wir …«
    Die Rückseite des Kornspeichers brach über Sharyrs Wagen zusammen. Der Lärm, ein Knallen wie von Donner, gefolgt vom dumpfen Rumpeln eines Erdrutsches, tat in den Ohren weh und schüttelte sie durch. Riesige Steinbrocken prallten seitlich gegen den Wagen, zerschmetterten den Aufbau und zermalmten die Pferde und Kutscher. Die beiden hilflosen Xeteskianer wurden heruntergeworfen. Der Wagen scherte auf dem Pflaster seitlich aus, die Achsen brachen unter dem Druck, und das Wrack prallte mit dem Wagen des Raben zusammen. Das überbeanspruchte Metall kreischte. Kas, der auf dem linken Trittbrett fuhr, wurde voll getroffen. Darrick, Hirad und Denser wurden heftig nach links geschleudert und stürzten zwischen dem Geschirr und den Pferden auf den Boden.
    Jetzt ertönten auch wieder die Schreie der Dämonen. Hirad kam mühsam auf die Beine und hob sein Schwert auf. Er sah sich um und wich den Pferden aus, die sich aufbäumten und immer noch versuchten, den
Wagen zu ziehen, dessen Räder von Trümmern blockiert wurden.
    Im zweiten führenden Wagen hatte mit Sicherheit niemand überlebt. Suarav und Sharyr standen gerade wieder auf, außer ihnen bewegte sich nichts. Karron strömten aus dem zerstörten Kornspeicher heraus. Weiter vorn waren die Al-Arynaar und Auums Tai bereits in heftige Kämpfe verwickelt und fast vom Treck abgeschnitten. Sie konnten nicht viel erreichen, und der Grund lag auf der Hand. Im zerstörten Wagen hatten sich die Kaltraum-Magier befunden. Die Dämonen konnten ungehindert angreifen.
    Die Lage war verzweifelt. Sofort waren die Al-Arynaar herbeigerannt, um dem Angriff der Karron aus dem Kornspeicher zu begegnen, doch sie waren in der Unterzahl und zersplittert. Eine Gruppe wachsamer Elfenmagier hockte ungeschützt auf dem Boden und wirkte Sprüche, doch über ihnen sammelten sich bereits die fliegenden Dämonen zum Angriff.
    »Darrick, Denser. Los, los. Wir müssen auf die andere Seite.« Hirad führte sie, unterwegs trafen sie auf den benommenen Unbekannten Krieger, dem Ark gerade auf die Beine half. »Wir müssen Erienne in Sicherheit bringen. Sie sind vor allem hinter ihr her.«
    Der Ansturm der Dämonen nahm an Heftigkeit noch zu, Drohnen prasselten auf sie herab.
    Hirad führte den Raben hinter den Wagen. Thraun erschien, er trug Erienne auf den Armen, Blut strömte von seiner Schläfe herab.
    »Bring sie in den Schutz des Kaltraums zurück. Lauf, Thraun, wir sind hinter dir«, befahl Hirad.
    Die ersten Drohnen hatten sie erreicht, die Seelenfresser folgten dicht dahinter.

    »Wir müssen Kas retten«, drängte Hirad.
    »Du kannst ihm nicht mehr helfen«, wandte Ark ein. »Er ist befreit.«
    Die Rabenkrieger rannten, so schnell sie konnten. Hirad postierte sich links neben dem Unbekannten, um Ark zu unterstützen. Dämonen flatterten um sie herum, Seelenfresser landeten vor ihnen und machten Anstalten, sie anzugreifen.
    »Geht«, sagte der Unbekannte. Sein Kopf war blutüberströmt, seine Stimme klang undeutlich.
    Hirad nickte, rannte weiter und überholte Thraun auf der linken Seite. Darrick war auf der rechten Seite sein Spiegelbild. Sie steckten ihre Schwerter in die Scheiden, Darrick zog seinen Streitkolben, aber Hirad hatte eine andere Idee. Die Seelenfresser waren zu zahlreich, um sie rasch auszuschalten. Die Al-Arynaar kamen ihnen zwar zu Hilfe, würden aber nicht rechtzeitig eintreffen.
    Den Dolch in der Hand, rannte der Barbar direkt ins Gedränge der Seelenfresser hinein und riss drei von ihnen um. Er landete auf

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