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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einer Schußwaffe glich. Eleanor Dolan erschien ein paar Minuten
später wieder in einem zitronenfarbenen Pullover und einer lohfarbenen Hose.
Sie hatte ihr Haar gebürstet, bemerkte ich, trug aber keinerlei Make-up.
    »Wie wär’s mit ein bißchen
Kaffee?« fragte ich erwartungsvoll. »Wenn wir Glück haben, können wir ihn
trinken, bevor die anderen eintreffen.«
    »Warum nicht«, sagte sie mit
tonloser Stimme. »Dann habe ich wenigstens was zu tun, und vielleicht hält es
mich davon ab, Goldies in der Duschkabine sitzende Leiche vor mir zu sehen.«
    Ich folgte ihr hinaus in die
Küche, lehnte mich gegen den Türpfosten und zündete eine Zigarette an. »Wie gut
kannten Sie Goldie Baker?;
    »Ich habe sie nur das eine Mal
gesehen«, sagte sie. »Sie rief an und fragte mich, ob sie ein paar Sachen
abholen könne, die sie in der Wohnung zurückgelassen hatte. Ich fand, daß sie
ein nettes Mädchen mit viel Sinn für Humor war.«
    »Sie hat nicht zufällig ihre
neue Adresse angegeben?«
    »Doch«, sagte das dunkelhaarige
Mädchen beiläufig. »Für den Fall, daß ich zufällig noch was finden würde, das
sie vergessen hatte.«
    Ich atmete langsam aus. »Haben
Sie sie irgendwo aufgeschrieben?«
    »Das war nicht nötig.« Sie
löffelte Kaffeepulver in zwei Tassen. »Ich habe ein fotografisches Gedächtnis
für solche Dinge. 34 Morgan Street, Appartement 73.«
    »Können Sie sich sonst noch an
etwas erinnern, das Miß Baker betrifft?«
    Sie schüttelte bedächtig den
Kopf. »Wie gesagt, sie schien ein nettes Mädchen zu sein, aber sie blieb bloß
zehn Minuten. Milch und Zucker, Lieutenant?«
    »Beides nicht, danke.« Ich nahm
ihr die Tasse ab. »Erzählen Sie mir von Eleanor Dolan.«
    »Was gibt es da zu erzählen.«
Sie schnitt eine Grimasse. »Fünfundzwanzig Jahre alt, eine tüchtige
Privatsekretärin, deren Privatleben völlig langweilig ist. Abgesehen von heute nacht , heißt das.« Sie schauderte plötzlich. »Und
glauben Sie mir, das ist die Sorte Aufregung, auf die ich jederzeit verzichten
kann!«
    »Sie sehen gar nicht langweilig
aus«, sagte ich ehrlich. »Jedenfalls nicht mit diesem Gesicht und dieser
Figur!«
    »Das Äußere täuscht,
Lieutenant.« Ihre dunklen Augen belebten sich vorübergehend. »Und das ist ein
verteufelter Zeitpunkt, mir Avancen zu machen!«
    Mit entnervender Beharrlichkeit
klingelte es an der Wohnungstür. Ich schluckte den Rest meines Kaffees
herunter, wobei ich mir auf idiotische Weise die Kehle verbrannte. »Vielleicht
ist es leichter für Sie, im Schlafzimmer zu warten, bis die Leichenfledderer
ihre Arbeit erledigt haben«, schlug ich vor.
    »Gut.« Sie zögerte einen
Augenblick. »Danke.«
    Ich wartete, bis sich die
Schlafzimmertür hinter ihr geschlossen hatte, und öffnete dann. Sowohl Doc
Murphy als auch Ed Sanger hatten diesen gewissen
»Um-fünf-Uhr-morgens-aus-dem-Bett-gezerrt«-Ausdruck auf ihren Gesichtern, und
ich konnte es ihnen nicht verdenken. Ein Minimum an Konversation bewog sie,
sich an ihre Arbeit zu machen, während ich auf der Couch saß und eine Zigarette
rauchte. Doc Murphy erschien ungefähr fünf Minuten später wieder und nickte den
beiden Burschen in weißen Kitteln zu, die plötzlich an der offenen Tür
aufgekreuzt waren.
    »Ihr könnt Sie auf die Insel
der Seligen bringen«, brummte er.
    »Wohin?« fragte einer der
beiden verblüfft.
    Murphy schloß die Augen, und es
gelang ihm irgendwie, nicht zu wimmern. »In die Leichenhalle«, knurrte er.
»Wohin sonst?«
    »Ich dachte, es sei vielleicht
ein neues Beerdigungsinstitut, von dem ich noch nicht gehört habe«, sagte der
Mann.
    »Wann immer ein
Beerdigungsinstitut in Pine City neu eröffnet, werden
Sie davon hören«, sagte ich. »Hauptsächlich deshalb, weil der Doktor mit
Sicherheit maßgebliche Anteile daran besitzt.«
    »Verstößt das nicht gegen das
Berufsethos?« fragte der Mann.
    »Sie kennen doch den Doktor.«
Ich zuckte gekonnt die Schultern. »Seit wann kümmert er sich um Ethos?«
    »Klar.« Er nickte seinem
Partner zu, und die beiden rollten die mit Rädern versehene Bahre ins
Badezimmer.
    »Zeigen Sie mir einen Mann mit
Sinn für Humor um diese Morgenzeit«, sagte Murphy düster, »und ich zeige Ihnen
einen schizophrenen Irren.«
    »Das ist eine Berufskrankheit«,
sagte ich. »Sie brauchen die Leiche nur zu untersuchen, ich muß sie finden.«
    »Mit der hier haben Sie sich
Zeit gelassen«, brummte er. »Sie ist seit mindestens zehn Stunden tot,
vielleicht länger.«
    »Sie wurde also nicht in

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