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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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ihrem Computer, blickte auf, sah Mark eindringlich an, bevor sie sich abwandte und zu einem Schreibtisch im Hintergrund ging, um sich mit ihrem Vorgesetzten zu besprechen.
    Die beiden Bankangestellten flüsterten miteinander. Schließlich erhob sich der Mann von seinem Platz und hielt mit energischen Schritten auf Mark zu. Er war kleiner als Mark, vielleicht einen Meter siebzig groß und überraschend jung, wobei sich sein Alter nicht schätzen ließ.
    „Mein Name ist Jean-Marie Moret“, stellte er sich vor. „Meine Kollegin teilt mir mit, dass Sie Ihr Konto aufzulösen wünschen.“
    „Das ist richtig.“
    „Darf ich fragen, ob Sie mit unseren Dienstleitungen nicht zufrieden waren?“
    „Könnten wir zum geschäftlichen Teil kommen? Mein Flug geht in weniger als einer Stunde.“
    „Natürlich“, entgegnete der andere ruhig, keineswegs beeindruckt von der Schärfe in Marks Stimme. „Sind Sie über den aktuellen Kontostand informiert?“
    „Ja.“
    Moret reichte ihm einen weiteren Zettel. „Bitte notieren Sie die Summe, die sich Ihrer Meinung nach auf dem Konto befindet.“
    Mark sandte ihm einen ärgerlichen Blick zu. Er schrieb die Summe auf den Zettel und schob ihn über den Tresen zurück. Moret ging unendlich langsam zum Computer hinüber.
    „Ihnen ist bekannt, dass Abhebungen in dieser Größenordnung zwei Tage vor der Transaktion schriftlich oder telefonisch angemeldet werden müssen?“
    „Nein, es ist mit nicht bekannt und war es auch nie“, erwiderte Mark kalt. „Falls es bei der Kontoeröffnung erwähnt wurde, habe ich es nicht mitbekommen, aber ich denke, es sollte für ein Institut wie die Bank von Ernst kein Problem sein, einen Barscheck auszustellen.“
    Moret blieb unbeeindruckt. „Wir reden hier von über sechszehn Millionen Euro.“
    „Sechzehn Millionen neunhundertsechzigtausend Euro“, entgegnete Mark. Er hob den mitgebrachten Aktenkoffer an und legte ihn auf die polierte Mahagoniplatte des Tresens. „Dürfte ich Sie jetzt darum bitten, mir mein Geld zu geben.“
    „Natürlich.“
     
    Ein leises, kaum hörbares Flüstern drang an sein Ohr.
    „Wenn Sie den Scheck in Händen halten, drehen Sie sich langsam um und gehen zum Ausgang!“
    Die Stimme ließ Mark das Blut in den Adern gefrieren. Sie konnte nur einem Menschen auf diesem Planeten gehören – Thomas Gaster! Gaster hatte ihn ausgetrickst. Die Sache mit dem Rastplatz war nur eine Finte gewesen. Wahrscheinlich hatte Gaster geahnt, dass er etwas unternehmen würde, um Katherine zu befreien. Nun warteten Peter Hofmann und seine Freunde vergebens. Alles war vorbei. Mark wandte sich um und blickte in Gasters kalte Augen.
    „Wo ist Katherine?“
    „Ihre Freundin und Komplizin? Nun, solange Sie keine Zicken machen, wird ihr nichts geschehen, aber glauben Sie mir, ein falsches Wort, eine falsche Geste, irgendetwas, das Aufmerksamkeit erregt und Sie sehen Katherine Tallet nie wieder. Haben Sie das verstanden?“
    „Ja“
    „Und nun drehen Sie sich wieder um, der Bankangestellte kommt zurück.“
    „Hier ist Ihr Scheck“, sagte Moret lächelnd.
    Mark nahm den Scheck entgegen, öffnete seinen Aktenkoffer und legte ihn hinein. Das kleine, rechteckige Stück Papier wirkte fehl am Platz darin. Als er den Deckel schloss, wusste er, dass alles umsonst gewesen war. Nicht nur, dass Gaster nun das Geld bekommen würde - er und Katherine befanden sich in seiner Gewalt. Mark machte sich keine Illusionen darüber, wie es weitergehen würde. Gaster hatte oft genug seine Skrupellosigkeit bewiesen. Der Tod zweier weiterer Menschen würde ihm nicht den Schlaf rauben, noch dazu, wenn es sich um die beiden einzigen Menschen handelte, die ihn belasten konnten. Nein, Gaster hatte auf der ganzen Linie gewonnen. Eine tiefe Resignation erfasste Mark.
    „Vielleicht ergibt sich in der Zukunft wieder einmal die Gelegenheit für eine Zusammenarbeit mit unserer Bank. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns erneut Ihr Vertrauen schenken.“
    Mark blickte auf, sah das junge, faltenlose Gesicht des Mannes und nickte gedankenverloren.
    „Gehen wir“, zischte es leise hinter ihm.
     
    Sie verließen die Bank durch die große Glastür, in der sich ihre Gestalten verzerrt spiegelten und dabei wirkten, als gehörten sie auf eigentümliche Weise zusammen. Vor dem Gebäude blieb Mark ratlos stehen.
    „Nach links. Zu dem schwarzen Mercedes“, raunte ihm Gaster zu.
    Für einen Moment spielte Mark mit dem Gedanken, einfach die Straße hinunterzurennen. Es waren so

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