Die Lennox-Falle - Roman
aufhören?«
»Das hängt von Sorenson ab. Abgesehen von fünf Tagen im Monat habe ich jetzt bis nächsten März Urlaub.«
»Dann hast du dich nicht entschieden. Das ist nicht Sorensons Entscheidung, es ist deine.«
»Wesley hat Verständnis. Er kennt das Leben, das ich geführt habe, und er hat Schluß gemacht.«
»Und was war das für ein Leben?« fragte Karin leise. Sie hielt Lennox umschlungen und hatte das Gesicht an seiner Brust vergraben.
»Das weiß ich nicht genau«, erwiderte Drew und legte die Arme um sie. »Beth habe ich zu verdanken, daß ich recht gut
für mich sorgen kann, aber in den letzten drei Monaten habe ich noch etwas dazugelernt, und das habe ich in großem Maße dir zu verdanken, in sehr großem Maße sogar … Ich mag es nicht, wenn ich rund um die Uhr um uns beide Angst haben muß. Ehrlich gesagt, mag ich Waffen nicht, obwohl sie uns mehr als einmal das Leben gerettet haben. Ich kann den Satz nicht mehr hören ›Töte oder werde getötet‹ Ich will da nicht mehr mitspielen und ich will auch nicht, daß du das tust.«
»Das war Krieg, Liebster, das hast du selbst gesagt, und das war auch richtig. Aber für uns ist der Krieg vorbei, wir werden jetzt wie normale menschliche Wesen leben. Außerdem kann ich es nicht erwarten, Stanley wiederzusehen.«
Wie auf Stichwort erschien in diesem Augenblick auf der staubigen Straße ein Stück von ihnen entfernt eine Gestalt, die einen aufgeregten Eindruck machte. »Verdammte Scheiße!« rief Colonel Stanley Witkowski, schwitzend und außer Atem. »Dieser verdammte Taxifahrer wollte nicht bis hierher fahren … Hübsches Gelände, gar nicht schlecht. Ich habe schon ein paar Ideen - eine Menge Holz und Glas. Übrigens, chlopak , Wes Sorenson hat mich angerufen. Wir sind ein verdammt gutes Team, wir drei, und da ist eine Situation, von der er dachte, daß sie uns vielleicht interessieren würde, im Rahmen dieser neuen Übereinkunft, die Sie mit Cons-Op getroffen haben.«
»Alles beim alten«, sagte Lennox, ohne Karin loszulassen. »… Vergessen Sie’s, Colonel!«
»Er hat dabei an Sie gedacht, mein Junge, beide haben wir an Sie gedacht«, fuhr Witkowski fort und wischte sich die Stirn, während er die Böschung herunterkam. »Sie sind zu jung für den Ruhestand. Sie müssen arbeiten, und was haben Sie schließlich sonst gelernt? Ich glaube, Eishockeyspielen kommt ja wohl nicht mehr in Frage. Dazu waren Sie zu lange weg.«
»Ich habe gesagt, Sie sollen es vergessen.«
»Ich fliege nächste Woche mit Ihnen zurück, dann wird Wesley es Ihnen erklären. Klingt eigentlich ganz einfach, verdammt gute Spesen, und wir könnten uns dabei abwechseln und uns um die Bauarbeiten hier kümmern.«
»Meine Antwort ist nein, Stanley!«
»Darüber reden wir noch … Meine liebe Karin, Sie sehen wunderbar aus.«
»Vielen Dank«, sagte Karin und umarmte den Colonel. »Sie sehen ein bißchen erschöpft aus.«
»Ist auch ein ganz schöner Fußmarsch.«
»Nein, nein, nein! «
»Wir reden doch bloß, chlopak … So, und jetzt sehen wir uns das Gelände an.«
Die Originalausgabe THE APOCALYPSE WATCH, erschien bei Bantam Books, New York
2. Auflage
Vollständige Deutsche Taschenbuchausgabe 02/2006
Copyright © 1995 by Robert Ludlum
Copyright © 1996 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Coypright © 2006 dieser Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
eISBN 978-3-641-05237-9
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