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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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um diese Tania Nowikowa in London. Ich brauche ihre Hilfe.«
    »Kein Problem.«
    »Erstens, mein Vater hatte einen Cousin, einen Mann aus Belfast, der jetzt in London lebt. Sein Name lautet Danny Fahy.«
    »IRA?«
    »Ja, aber nicht aktiv. Er ist abgetaucht und lebt in totaler Deckung. Ein hervorragender Handwerker. Er war ein Spezia­ list für Feinmechanik. Er kam wirklich mit allem zurecht. Ich habe ihn 1981 gebraucht, als ich in London ein paar Aufträge für die Organisation ausführte. Damals wohnte er in der Tithe Street Nummer zehn in Kilburn. Ich will, daß die Nowikowa ihn ausfindig macht.«
    »Sonst noch was?«
    »Ja, ich brauche eine Bleibe. Das kann sie ebenfalls für mich organisieren. Ich nehme an, sie wohnt nicht in der Botschaft?«
    »Nein, sie hat eine Wohnung in der Nähe der Bayswater Road.«
    »Dort möchte ich nicht unterkriechen, jedenfalls nicht auf Dauer. Sie könnte unter Beobachtung stehen. Die Spezialabtei­ lung von Scotland Yard hat die Angewohnheit, dies mit den Angestellten der sowjetischen Botschaft zu tun, nicht wahr?«
    »Ach, es ist nicht mehr so wie früher.« Makeev lächelte nachsichtig. »Dank dieses Narren Gorbatschow sollen wir alle
    heute Freunde sein.«
    »Ich würde trotzdem lieber woanders wohnen. Ich suche sie höchstens einmal in ihrer Wohnung auf, um den Kontakt aufzunehmen, aber nicht mehr.«
    »Es gibt nur ein Problem«, sagte Makeev. »Es betrifft die Hardware wie Sprengstoff, Waffen, alles, was Sie wahrschein­ lich brauchen. Ich fürchte, in dieser Hinsicht wird sie Ihnen nicht behilflich sein können. Eine Pistole vielleicht, aber sonst nichts. Wie ich schon erwähnte, als ich Ihnen das erste Mal von ihr erzählte, ihr Chef, Colonel Yuri Gatow, der Kommandant des KGB-Büros in London, ist ein Gorbatschow-Mann und unseren britischen Freunden sehr gewogen.«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Dillon, »ich habe meine eigenen Kontakte für derartige Dinge, aber ich brauche mehr Bargeld für die laufenden Kosten. Wenn ich für den Flug von Jersey nach London durch die Zollkontrolle muß, kann ich es mir nicht leisten, mit größeren Geldbeträgen in meinem Koffer erwischt zu werden.«
    »Ich bin sicher, Aroun kann das für Sie arrangieren.«
    »Dann wäre das also geregelt. Ich möchte ihn noch einmal sprechen, ehe ich starte. Morgen früh, denke ich. Organisieren Sie das, ja?«
    »Wird gemacht.« Makeev schloß seinen Mantel und band sich den Gürtel um. »Ich halte Sie über die Lage im Kranken­ haus auf dem laufenden.« Er erreichte das untere Ende des Niedergangs und drehte sich um. »Eine Sache ist da noch. Angenommen, Sie schaffen es, die Sache durchzuziehen. Das dürfte eine der wildesten Menschenjagden auslösen. Wie gedenken Sie, aus England herauszukommen?«
    Dillon lächelte. »Das ist genau, worüber ich jetzt nachdenken werde. Wir sehen uns morgen früh.«
    Makeev stieg den Niedergang hinauf. Dillon goß sich noch ein Glas Krug ein, zündete sich eine Zigarette an und betrach­ tete die Zeitungsausschnitte an den Wänden. Er griff nach dem Stapel Zeitungen und blätterte sie durch und fand schließlich, was er suchte. Eine alte Ausgabe der Illustrierten Paris Match aus dem vorhergehenden Jahr. Michael Aroun zierte das Titelblatt. In dem Magazin befand sich ein siebenseitiger Artikel über seinen Lebensstil und seine Gewohnheiten. Dillon zündete sich eine frische Zigarette an und begann, den Artikel zu überfliegen.

    Es war ein Uhr morgens, und Mary Tanner saß allein im Wartezimmer, als Professor Henri Dubois hereinkam. Er war sehr abgespannt, seine Schultern waren nach vorn gesunken, und er ließ sich in einen Sessel fallen und zündete sich eine Zigarette an.
    »Wo ist Martin?« erkundigte er sich.
    »Es scheint so, als sei Anne-Maries einziger Angehöriger ihr Großvater. Kennen Sie ihn?«
    »Wer kennt ihn nicht, Mademoiselle? Er ist einer der reich­ sten und mächtigsten Industriellen von Frankreich. Sehr alt. Achtundachtzig, glaube ich. Er war einmal mein Patient. Er hatte im vergangenen Jahr einen Schlaganfall. Ich denke, Martin wird dort nicht viel erreichen. Er wohnt auf dem Fami­ liensitz, im Château Vercors. Es liegt ungefähr dreißig Kilome­ ter vor Paris.«
    Brosnan kam herein, sah unendlich müde aus, doch als er Dubois gewahrte, fragte er gespannt: »Wie geht es ihr?«
    »Ich will dir nichts vormachen, mein Freund. Es geht ihr gar nicht gut. Überhaupt nicht. Ich habe alles getan, was men­ schenmöglich ist. Nun müssen wir

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