Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
erledige, ergibt sich für mich als wichtigstes Problem, aus England herauszukommen, und dafür brauche ich Sie, Mr. Aroun.«
    Das Mädchen kam mit Kaffee und Tassen auf einem Tablett herein. Aroun wartete ab, während sie die Tassen auf dem Tisch verteilte und Kaffee einschenkte. Als sie den Raum verließ, sagte er: »Wie meinen Sie das?«
    »Eine meiner geringeren Fertigkeiten ist das Fliegen. Soweit ich weiß, geht es mir da wie Ihnen. Laut einem Artikel in einer älteren Ausgabe des Paris Match haben Sie sich in der Nor­ mandie ein Anwesen namens Château St. Denis, etwa zwanzig Kilometer südlich von Cherbourg, an der Küste gekauft.«
    »Das ist richtig.«
    »In dem Artikel wurde erwähnt, wie sehr Sie dieses Gut lieben und wie abgelegen und unberührt dort alles ist. Sozusa­ gen eine Zeitinsel aus dem achtzehnten Jahrhundert.«
    »Auf was genau wollen Sie hinaus, Mr. Dillon?« fragte Ras­
    hid.
    »Es hieß außerdem in dem Artikel, daß der Landsitz über einen eigenen Flugplatz verfügt und daß es nicht selten ge­ schieht, daß Mr. Aroun von Paris dorthinfliegt, und zwar mit seiner eigenen Maschine, die er selbst lenkt.«
    »Auch das stimmt, mein Freund«, sagte Aroun.
    »Gut. Und so wird es laufen. Wenn ich das, wie soll ich sa­
    gen, entscheidende Stadium der Entwicklung erreicht habe, dann lasse ich es Sie wissen. Sie fliegen dann zu diesem Gut St. Denis. Ich komme per Flugzeug von England rüber und treffe Sie dort, nachdem das Unternehmen abgewickelt wurde. Sie können dann meinen Weitertransport arrangieren.«
    »Aber wie?« wollte Rashid wissen. »Wo wollen Sie ein Flugzeug finden?«
    »Es gibt eine ganze Menge Fliegerclubs, mein Sohn, und damit auch Flugzeuge, die man mieten kann. Ich fliege ganz einfach nach der Karte und komme von der Route ab. Ich verschwinde, wenn Sie so wollen. Sobald ich in St. Denis gelandet bin, können Sie meine Kiste von mir aus in Brand stecken.« Er ließ seinen Blick von Rashid zu Aroun wandern. »Sind wir uns einig?«
    Es war Aroun, der ihm antwortete. »Aber natürlich. Können wir sonst noch etwas tun?«
    »Makeev wird es Ihnen rechtzeitig mitteilen. Ich verabschie­ de mich jetzt.« Dillon wandte sich zur Tür.
    Draußen blieb er noch für einen Moment auf dem Gehsteig neben Makeevs Wagen stehen. Schneeflocken schwebten herab. »Das war’s dann wohl. Wir werden uns nicht mehr sehen, zumindest eine ganze Weile nicht.«
    Makeev reichte ihm einen Briefumschlag. »Tanias Privat­ adresse und Telefonnummer.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich konnte sie heute morgen nicht erreichen. Ich habe ihr eine Nachricht hinterlassen, daß ich heute mittag mit ihr sprechen will.«
    »Schön«, sagte Dillon. »Ich melde mich aus St. Malo, ehe ich das Boot nach Jersey besteige, nur um mich zu vergewissern, daß alles in Ordnung ist.«
    »Ich kann Sie mitnehmen«, bot Makeev ihm an.
    »Nein, danke. Ein bißchen laufen wird mir guttun.« Dillon reichte ihm die Hand. »Auf ein frohes Wiedersehen.«
    »Viel Glück, Sean.«
    Dillon lächelte. »O ja, das kann man immer brauchen.« Und er machte kehrt und ging davon.

    Makeev sprach mittags über den Zerhacker mit Tania. »Es wird ein Freund von mir zu Ihnen kommen«, sagte er. »Wahrschein­ lich heute am späten Abend. Es ist der, von dem wir bereits sprachen.«
    »Ich werde mich um ihn kümmern, Oberst.«
    »Noch nie haben Sie an einem derart wichtigen Unternehmen mitgewirkt«, sagte er. »Glauben Sie mir. Er braucht außerdem eine Bleibe für den Notfall. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn er Ihre Wohnung benutzt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Und ich möchte außerdem, daß Sie den Mann beschatten lassen.«
    Er gab Danny Fahys Daten durch. Als er geendet hatte, sagte sie: »Das alles dürfte kein Problem sein. Sonst noch etwas?«
    »Ja, er bevorzugt Walther-Pistolen. Passen Sie auf sich auf, meine Liebe, ich melde mich wieder.«

    Als Mary Tanner die Suite im Ritz betrat, nahm Ferguson seinen Nachmittagstee am Fenster ein.
    »Ah, da sind Sie ja«, sagte er. »Ich hab’ mich schon gefragt,
    was Sie so lange aufhält. Wir müssen los.«
    »Wohin?« fragte sie.
    »Zurück nach London.«
    Sie holte tief Luft. »Ich nicht, Brigadier, ich bleibe.«
    »Sie bleiben?« fragte er.
    »Ja, zur Beerdigung im Château Vercors morgen vormittag um elf. Schließlich wird er tun, was Sie von ihm verlangen. Sind wir ihm dann nicht diese Geste schuldig?«
    Ferguson hob abwehrend die Hand. »Ist schon gut. Sie haben mich überzeugt. Ich

Weitere Kostenlose Bücher