Die letzte Expedition
Also, komm, Esrun, und bewege deine trägen Glieder!“, rief er seinem Bruder zu, der natürlich ebenfalls begierig wissen wollte, was der Commander zu erzählen hatte.
So wollten die drei dann auch keine Zeit mehr vergeuden und erhoben sich schließlich recht hastig von ihren bequemen Sitzplätzen in Manjucs Unterkunft. Unverzüglich begaben sie sich auf den ziemlich langen Weg zur Ebene siebenundzwanzig durch die langen Gänge und das endlos wirkende Treppenhaus hinunter, da keiner der vier Lifte, wahrscheinlich wegen totaler Überfüllung, zu bekommen war.
Dort unten, zwei Ebenen über der riesigen Raumtransporterhalle, befand sich neben dem großen Speisesaal, der allseits beliebten Bar und den Computer- und Freizeiträumen auch der große Konferenz- und Hörsaal des Raumschiffes, in welchem zu Beginn der Expedition zum System des Sterns Alpha Tauri ja bereits der für viele doch recht langweilige wissenschaftliche Vortrag von Vitary Selecun, bei welchem der gute Esrun andauernd eingeschlafen war und bei dem es ihm so mancher gleichtat, stattgefunden hatte.
Schon die Flure und das Treppenhaus waren durch die Bordfunkdurchsage des Commanders von Astronauten regelrecht überflutet und sehr viele irrten, wie es zumindest Esrun erschien, recht ziellos umher. Genau so erging es seinem großem „Brüderchen“, der auf all seinen Reisen durchs Weltall, die er bisher an Bord eines Raumschiffes erlebte, noch nie solch ein katastrophales Durcheinander gesehen hatte!
Doch drinnen im Konferenzsaal ging es noch einen Tick turbulenter zu! Hunderte von Cromatinern und sogar die beiden Tauraner, Botschafter Xi und sein persönlicher Bediensteter, dessen Namen niemand kannte, sorgten für ein katastrophales Sitzplätze-Chaos, welches von den Angehörigen des GSD-Sicherheitsdienstes kaum zu bewältigen war! Ein unvorstellbar lautes und in keinster Weise mehr auseinander zu haltendes Gebrabbel und Gemurmel erfüllte den nach hinten leicht aufsteigenden und insgesamt recht hohen Saal, bis endlich Satury und hinter ihm Vitary den einer Universität nachempfundenen Hörsaal betraten und sich vorn auf das Podium setzten, wo ein wuchtiger großer Tisch und mehrere Stühle dahinter aufgestellt waren. Morina, Manjuc und Esrun fanden schließlich nur noch in den obersten Reihen des Auditoriums ein paar freie, zum Glück nebeneinander liegende Plätze.
Der Commander jedoch klopfte erst einmal, nachdem er kopfschüttelnd bemerkte, dass hier drinnen überhaupt keine Ruhe einkehren wollte, mit einem kleinen Plastik-Hämmerchen, welches einem richterlichen Holzhammer unserer Tage recht ähnlich war, auf den großen Tisch vor ihm und bat die Anwesenden mit kräftig dröhnender Stimme, dass doch nun bitte endlich alle Astronauten zur Ruhe kommen mögen. Diese Art des „Sich-Respekt-Verschaffens“ war er ja von seiner einstigen „Amtszeit“ her als mayanischer Gott „Kukulcán“, als der er fast acht irdische Jahre auf der guten alten Erde weilte, die Menschen in ihrer gesamten Lebensweise studierte und auch selbst ein wenig unterrichtete, sozusagen noch „gewohnt“.
Plötzlich und wie von Geisterhand, als ob der kleine Hammer auf dem Podium ein wahres „Zauberstäbchen“ gewesen wäre, hüllte sich der große Saal von einer auf die andere Sekunde in absolutes Stillschweigen! Kein einziger Laut drang mehr an Saturys Ohren und so konnte er schließlich beginnen, seine äußerst zahlreich versammelte Mannschaft von den Meldungen aus der immer noch recht fernen Heimat zu unterrichten.
„Astronauten! – Meine lieben Freunde!“ Satury machte danach noch einmal eine kleine Gedankenpause, um sich zu fassen und um seine nun folgenden Worte richtig und mit Bedacht wählen zu können. „Meine lieben und zahlreich erschienenen Besatzungsmitglieder des stolzen cromatinischen Raumkreuzers ‚Omikron‘! – Wie wir vor einigen Minuten durch einen allgemeinen Hilferuf der Raumleitzentrale der Croma, der Führung der CORA und auch der Regierung unseres Planeten erfahren haben, hat sich in unserem Sonnensystem eine unvorstellbare kosmische Katastrophe ereignet, die unser aller Leben, so wie wir es kennen, die Existenz unserer Zivilisation überhaupt und sogar die gesamte Zukunft des Planeten Croma für immer und auf dramatischste Weise verändern werden!! Es wird ab jetzt und für alle Zeiten nichts mehr so sein wie vorher, so, wie wir unsere Welt bisher kannten!“
Satury machte wiederum eine kleine Pause, denn er bemerkte bereits an
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