Die letzte Expedition
Führungsmitglied über den Bordfunk den sonst üblichen Befehl erhalten, uns beim Unterschreiten der Lichtgrenze anzuschnallen! – Da muss irgendetwas vorgefallen sein?! Satury vergisst diese Vorschrift doch sonst nie!“
„Es kommt aber auch keine Meldung über den Bordfunk herein?“, grübelte Esrun ebenfalls. „Alarm wurde ebenso noch keiner gegeben und du und ich, Morina, wir beide würden doch als Angehörige der Bereitschaftsdienste mit als Erste erfahren, wenn es Probleme in der Kommandozentrale geben täte! – Also, irgendwie kommt mir das alles ziemlich schleierhaft vor. Da ist doch irgendetwas oberfaul?!“, beschwerte er sich zurecht über die offensichtlich nachlässigen Führungskräfte des Raumschiffes.
„Tja, ich verstehe leider auch nicht, Jungs, warum sich keiner über den Bordfunk meldet und allen erklärt, warum wir nicht mehr weiterfliegen!“, rätselte Morina genauso herum und hob dabei nur fragend ihre Schultern.
Plötzlich jedoch und wie von Geisterhand gesteuert, begannen die Sterne vorm pechschwarzen Hintergrund des schier endlosen Weltalls sich allmählich wieder zu bewegen!
„Also, Leute, ich glaube, jetzt fliegen wir wieder, nicht wahr?“, bemerkte Manjuc dies dann auch als erster. Morina und Esrun aber nickten beide nur. „Und wenn wir uns jetzt nicht anschnallen und ich meine Fenster nicht verdunkele, dann werden wir bestimmt gleich von dem Lichtblitz geblendet, den die Lichtmauer verursacht!“, rief er, vorahnend und aus langjähriger Raumfahrt-Erfahrung heraus und sofort taten die drei, was getan werden musste. Schließlich waren die beiden Catays schon lange genug Astronauten und kannten die Prozeduren bei Raumschiffbeschleunigungen in- und auswendig, ohne dass sie groß einer Anleitung mittels des Bordfunks bedurften! Morina war zwar noch ein Neuling im All, doch auch sie wusste von der Akademie her genau, was in diesem Falle zu tun war, und so tat sie es den beiden Brüdern gleich.
Nun endlich knackte es aber in der Bordfunkanlage etwas und die ziemlich besorgt klingende Stimme des Commanders war in allen Räumen des Raumschiffs zu hören!
„Astronauten des Raumschiffes ‚Omikron‘!“, und schon danach machte Satury eine kleine Pause, so schwer fiel es ihm anscheinend, die richtigen Worte zu finden und damit eine wohl mögliche Panik auf dem gesamten Schiff zu vermeiden. „Wir haben soeben eine schreckliche Nachricht aus der Heimatwelt erhalten! – Unserem Sonnensystem droht eine Katastrophe von wahrhaft galaktischem Ausmaß!!“, und er schluckte nochmals, so schwer verdaulich waren die Botschaften der letzten Minuten für ihn! „Die Raumleitzentrale auf der Croma hat alle Raumschiffe unserer Flotte zur sofortigen Heimkehr befohlen und wir fliegen nunmehr mit unserer Höchstgeschwindigkeit von dreihundert Pho nach Hause! Da der Rückflug bei dieser Geschwindigkeit aber immer noch etwas mehr als vier Tage dauern wird, habe ich vorläufig nur Alarmstufe eins ausgelöst. Alle diejenigen Astronauten, welche im Augenblick nicht direkt aktiven Dienst auf einer Station haben, bitte ich umgehend, sich im großen Konferenzsaal auf Ebene siebenundzwanzig einzufinden! Dort werde ich dann in zirka zehn Minuten alle derzeit frei habenden Mannschaftsmitglieder über die tragischen Vorfälle, welche zur Zeit und erst recht demnächst unser Sonnensystem heimsuchen werden, aufklären. – Diese Anweisung gilt übrigens auch für diejenigen Astronauten, welche sich bei dieser Alarmstufe in Bereitschaft zu halten hätten! – Ende der Durchsage!“
Morina, Manjuc und Esrun hielten den Atem an! Ihnen saß plötzlich ein dicker, fetter Kloß im Hals! Keiner von ihnen wusste auch nicht so recht, was er jetzt wohl dazu sagen sollte, gerade jetzt, nachdem der Commander so geheimnisvoll von einer schweren Katastrophe in ihrem heimatlichen Sonnensystem gesprochen hatte.
„Also, Jungs“, begann Morina schließlich und rappelte sich als erste auf, „ich glaube, wir sollten schleunigst zum großen Konferenzsaal gehen! – Tut mir ehrlich Leid, Manjuc, aber ich bekomme jetzt sowieso keinen einzigen Schluck von diesem leckeren Met mehr hinunter – nach dieser schlimmen und geheimnisvollen Bordfunkdurchsage unseres Commanders!“
„Ja, damit wirst du wahrscheinlich Recht haben“, stimmten Manjuc und dann auch Esrun, ganz leise vor sich hin brummelnd, zu.
„Ich denke übrigens auch“, meinte Manjuc alleine weiter, „dass wir uns dabei lieber reichlich beeilen sollten! –
Weitere Kostenlose Bücher