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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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sich selbst, dass seine Stimme langsam irgendwie zu zittern begann. Außerdem fingen seine Augen an, auch noch irgendwie feucht zu werden, obwohl er dies eigentlich verhindern wollte, und so musste er die allmählich austretende Augenflüssigkeit erst einmal mit einem kleinen Tuch beseitigen. Unterdessen machte sich im Konferenzsaal schon wieder dieses allgemeine Gemurmel breit und einige stark beunruhigte Mannschaftsmitglieder begannen bereits, nach dem „Wieso?“ und „Warum?“ zu fragen. Der Commander klopfte deshalb noch einmal kurz mit dem ominösen Hämmerchen auf den Tisch und sofort kehrte wieder Stille ein.
    „Ich weiß ja, meine lieben Freunde“, setzte Satury schließlich mit leicht zittriger Stimme fort, „dass ihr endlich wissen wollt, um was es sich bei dieser furchtbaren Katastrophe denn nun eigentlich handeln mag! – Ich will auch nicht erst um den heißen Brei herum reden, sondern es euch natürlich auch ohne Umschweife sofort erzählen!“ Dabei holte er noch einmal ganz tief Luft. „Unser heimatliches Sonnensystem erlebte kurz vor unserem Abflug von der Croma vor sechsundzwanzig Tagen ziemlich starke gravitative Störungen, welche sich in Bahnunregelmäßigkeiten der großen äußeren Planeten, in Bahnänderungen und Kollisionen von Monden der äußeren Planeten, sowie in einem überhäufigen Auftreten von Kometen und Asteroidenschwärmen zwischen den Bahnen der inneren Planeten äußerten. – Wir, und damit meine ich die Wissenschaftler der Croma, hatten zwar bereits alle mit einem Vorbeiflug eines dunklen und sehr massereichen Körpers an unserem Sonnensystem gerechnet, doch da dieser Körper absolut schwarz und somit für unsere Beobachtungsstationen bis kurz vor dem Eintritt in unser System nicht sichtbar war, konnten die Astronomen auf der Croma auch nicht dessen Bahn bestimmen.“
    Da in diesen Augenblicken wieder einmal ein leichtes Murmeln und Raunen durch die Reihen der versammelten Mannschaft ging, machte Satury nochmals eine kleine Atempause, doch dann verfinsterte sich zusehends seine Miene!
    „Genau einen Tag nach unserem Abflug von der Croma und dem Beginn dieser Expedition konnten die Wissenschaftler der CORA schließlich den stark gravitativen Dunkelkörper im All am Rande unseres heimatlichen Sonnensystems entdecken und nach einigen weiteren Tagen der intensiven Beobachtung schlugen sie dann Alarm, die allerhöchste Stufe, versteht sich! – Bei diesem dunklen Körper, meine lieben Freunde und Mannschaftsmitglieder der ‚Omikron‘, handelte es sich nämlich leider um einen vollkommen abgekühlten Weißen Zwergstern, den man eigentlich der Richtigkeit halber einen ‚Schwarzen Zwerg‘ nennen müsste, und dieser rast nun mit stetig ansteigender Geschwindigkeit auf unser heimatliches Zentralgestirn, auf unsere über alles geliebte Sonne Alpha Aurigae, unweigerlich fast direkt darauf zu!!“
    Und schon wieder ging ein lautstarkes Murmeln und endloses Diskutieren durch die versammelte Menge.
    „Und was können wir hier nun, Commander, und vor allem, was kann die CORA überhaupt noch dagegen tun?!“, wollte ein ganz ungeduldiger Zuhörer aus den Reihen der technischen Abteilung unbedingt mit seiner Zwischenfrage wissen.
    Satury jedoch holte erst noch einmal tief Luft, wischte sich wiederholt die für alle sichtbaren Tränen aus seinem Gesicht, verschränkte seine Arme vorm Brustkorb und senkte anschließend recht trauervoll sein Haupt. „Nichts, mein Freund! – Überhaupt nichts! – Wir können gegen eine solch große Masse absolut nichts ausrichten!! – Selbst die Kraft aller Raumschiffe der CORA zusammen genommen würde bei weitem nicht dazu ausreichen, diesen interstellaren Irrläufer, diese sogenannte Sternenleiche, welche etwa ein Drittel der Masse unserer eigenen Sonne aufweist, aufzuhalten! – Dieser sogenannte ‚Weiße Zwerg‘ ist nämlich heute Mittag gegen elf Uhr zehn in den äußeren Rand unserer Sonne gestürzt, zerstörte kurz zuvor auf seinem mörderischen Weg durch unser heimatliches Sonnensystem noch die beiden innersten Planeten Socho und Mitras samt ihren insgesamt drei Monden, sog dann einen großen Teil der äußeren Hülle unserer Sonne an sich und kollidierte schließlich mit ihr, weil diese sich ja nach den Gesetzen der Sternendynamik auf Grund der plötzlich fehlenden Eigenmasse ausdehnte, den fünfzigfachen Durchmesser ihrer ursprünglichen Größe erreichte und sich dadurch zu einem sogenannten Gelben Riesen entwickelte! – Und diese

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