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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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Entwicklung, meine lieben Freunde, wird unumkehrbar sein!! – Für alle Zeiten!!“
    Unter den hier versammelten Besatzungsmitgliedern breiteten sich augenblicklich Fassungslosigkeit und blankes Entsetzen aus! Diejenigen, welche das Glück hatten und in den vordersten Reihen dieses Auditoriums saßen, konnten sogar sehen, wie die Augen ihres Commanders immer feuchter wurden. Satury, der dies ja ebenfalls bei sich bemerkte und sich deshalb noch einmal mit einem Taschentuch die aus den Augenwinkeln austretende Flüssigkeit abwischen musste, gab daraufhin und ziemlich wortlos seinem etwas abseits neben ihm sitzenden wissenschaftlichen Leiter zu verstehen, nun möge doch bitte er, Vitary, mit seiner Erklärung von der wissenschaftlichen Seite her fortfahren. Dieser verstand schließlich die Handbewegungen seines Chefs auch ohne viele Worte und richtete nun die Seinen an die hier im Konferenzsaal versammelte, ziemlich schockiert und furchtbar traurig wirkende Mannschaft.
    „Astronauten der Croma, meine lieben Freunde! – An dieser Stelle darf ich nun, an des Commanders Statt, noch einige erklärende Sätze zu den schrecklichen, furchtbaren und vor allem tragischen Ereignissen, welche unsere Sonne, unsere geliebte Croma und überhaupt unser gesamtes Planetensystem ereilt haben, vortragen.“
    Auch Vitary musste nun erst einmal in sein Taschentuch schnäuzen, um wenigstens halbwegs verständlich weitersprechen zu können.
    „Bei diesem, wir wollen mal sagen, ‚interstellaren Irrläufer‘ handelte es sich also um einen sogenannten ‚Weißen Zwerg‘, einen erloschenen, toten und mittlerweile stark abgekühlten Stern, welcher hauptsächlich aus Eisen und anderen, ähnlich und fast so schweren Elementen bestand, in etwa ein Drittel der Masse unserer Sonne besaß und dabei lediglich nur ungefähr eineinhalbmal so groß wie unsere Croma war. – Ich spreche übrigens deshalb in der Vergangenheitsform, weil diese dunkle Sternenleiche ja in ihrer bisherigen Daseinsform als Weißer Zwerg nun leider nicht mehr existiert. – Dass solch eine enorme und vor allem dicht gepackte Masse auf so kleinem Raum, wie den einer Planetenkugel zusammengedrängt, zu einem gewaltigen Gravitationssog in unmittelbarer und mittelbarer Umgebung dieser Masse führen muss, das weiß schon heute ein jedes Schulkind! Wenn dann aber eine derart dicht zusammengepresste Masse wie die eines Weißen Zwerges in ein in stabilem Gleichgewicht befindliches Sonnensystem wie das Unsrige eindringt, so hat dies logischerweise katastrophale Auswirkungen auf sämtliche Planetenbahnen und auch auf einige Planeten selbst.“
    Vitary musste, auf Grund des andauernden Tränenflusses, unbedingt seine Nase putzen und machte deshalb erst einmal eine ganz kurze Pause.
    „Die Masse dieses Weißen Zwerges war ja schließlich dermaßen groß, dass dieser schon bei der Annäherung an unsere heimatliche Sonne die obersten Schichten der solaren Atmosphäre, hauptsächlich bestehend aus Wasserstoff, an sich zog und sich somit bei ihm wieder eine neue Sternatmosphäre bilden konnte. Durch den daraufhin immer stärker ansteigenden Druck im Inneren jener absolut dunklen Sternenleiche kam deshalb kurz vor Erreichen der Oberfläche unseres Zentralgestirns auf Grund der immer dichter werdenden plasmatischen Wasserstoffschicht auf dem toten Sternenkörper eine neue Kernfusion in Gang, was den weißen Zwerg letztendlich zu einer sogenannten Nova werden ließ! – Diese Form eines massiven Energieausbruchs kommt im Übrigen immer nur bei sehr nahe beieinander stehenden Doppelsternsystemen vor, wo ein ständiger Materieaustausch zwischen den beiden stellaren Komponenten in einer Art Wechselwirkung stattfindet.“
    Nun nahm der wissenschaftliche Leiter der „Omikron“ erst einmal einen Schluck Wasser aus dem für ihn bereitgestellten Glas und wischte sich danach die ebenfalls feucht gewordenen Augen mit seinem Taschentuch ab.
    „Und noch etwas, meine lieben Freunde und Astronauten der Croma! – Wenn ein Stern Jahrmillionen lang gleichmäßig seinen Nuklearbrennstoff verbrennt, so befindet sich dieser Stern in einem sogenannten physikalischen Gleichgewicht. Die ständigen thermonuklearen Reaktionen in seinem Inneren müssten ihn zwar unentwegt auseinanderreißen, doch die enorme Gravitationskraft seiner riesigen Masse hält ihn praktisch zusammen. – Der Stern befindet sich also im gravitativen Gleichgewicht und im allseits bekannten Temperatur-Spektralklassen-Diagramm auf der

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