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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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Ausstellungsstücks. Doch dann ergriff Ricu Bornic das Wort und der erfinderische Funkhauptoffizier des verunglückten Raumschiffes übergab ihm das Stabmikrofon.
    „Hier spricht Ricu Bornic, der Commander der ‚Rezuerk Owz‘“, rief Ricu in seinen Helm, „oder besser gesagt, das, was von ihr noch übrig ist! – Könnt ihr uns so schnell wie möglich Hilfe senden?! Wir sind hier der Meinung, dass wir nach wie vor unkontrolliert und mit hoher Geschwindigkeit auf die Croma zutreiben!“
    Nun ergriff auch Meruc Attalic, der diensthabende Kommandant der Raumleitzentrale, das Wort. „Commander Bornic, die ‚Boräica‘, das Transportraumschiff von Sterac Patsay, und die ‚Proxima‘, ein älteres Forschungsschiff mit Commander Rossary Liwac an Bord, sind bereits unterwegs zu euch und werden in etwa einer halben Stunde eintreffen! – Wie groß sind eigentlich die Schäden an eurem Schiff? Könntet ihr vielleicht mit ein paar Lancets, sofern diese noch in Ordnung sind, die ‚Rezuerk Owz‘ selber verlassen?“
    Ricu Bornic konnte diese Fragen nicht so ohne weiteres beantworten und er schaute ratlos seine technische Leiterin an, die sich daraufhin nun ebenfalls an das Funkgerät begab und in das Gespräch einschaltete.
    „Hallo, Raumleitzentrale? Hier spricht Uronja Nepjac, die technische Leiterin des Schiffes! – So weit mir bekannt ist, sind alle Ebenen in der unteren Hälfte der ‚Rezuerk Owz‘ von Einschlägen betroffen, ebenso die Raumtransporterhalle. Da wir aber keine künstliche Schwerkraft mehr haben, werden wohl die Lancets, sofern überhaupt noch welche vorhanden sind, ziellos darin umherschweben! Vielleicht haben wir auch sogar solch große Löcher im Rumpf, dass es einige oder alle Lancets hinausgerissen hat?“, stellte Uronja ihre Vermutungen in den Raum. „Wir müssten jedenfalls erst einmal die hermetisch verschlossenen Türen zur Halle aufbrechen, um den Zustand und die Einsatzbereitschaft der Lancets festzustellen! – Des Weiteren muss ich euch noch sagen, dass wir als Besatzung unverschämt großes Glück in dieser Katastrophe hatten!! In der Antriebssektion sind mehrere große Brocken durchgeschossen und haben die externe Energieversorgung für die Antimaterie-Eindämmungsfelder nur um wenige Zentimeter verfehlt!! Wenn diese auch noch ausgefallen wäre, hättet ihr nur noch einen gewaltigen Lichtblitz von uns und unserem Wrack gesehen!! – Ich war übrigens persönlich Zeuge dieses schrecklichen Vorfalls und musste hilflos mit ansehen, wie drei meiner Techniker im Bruchteil einer Katune aus der Antriebssektion herausgerissen, zerstückelt und ins Weltall hinauskatapultiert wurden! Der Leiter der Antriebssektion und ich, wir konnten uns gerade noch rechtzeitig durch die sich sehr schnell schließenden Absperrschotten werfen! – Wie mir meine anderen noch überlebenden Mitarbeiter berichtet haben, sieht es in den anderen Abteilungen auch nicht viel besser aus! Der Hauptreaktor für die Energieversorgung des Schiffes wurde nämlich durch einen enormen Brocken so schnell und gewaltsam aus der Verankerung und dann gleich mit hinausgerissen, dass es zu der erwarteten gewaltigen Explosion erst draußen im Weltall kam!! – Also, Raumleitzentrale, ich kann nur sagen, hier auf diesem Wrack geht rein gar nichts mehr und wenn die Rettungsmannschaften eintreffen, dann sollten sie am besten ein großes Loch durch die Außenhaut der Raumtransporterhalle brennen und uns mit ihren eigenen Lancets hier herausholen! Eine andere Möglichkeit für unsere Rettung gibt es hier nicht! – Uronja Nepjac – Ende!“
    Die Angehörigen der Raumleitzentrale waren sprachlos und hüllten sich erst einmal in andächtiges Schweigen, hauptsächlich der vielen Toten wegen, als sie die Schilderungen der Chefingenieurin der „Rezuerk Owz“ vernahmen.
    „Ihr habt meine technische Leiterin gehört!“, bekräftigte Ricu Bornic den Vorschlag Uronjas. „Wir werden uns inzwischen einen Zugang zur Raumtransporterhalle verschaffen und dort auf die Rettungsmannschaften warten!“
    „In Ordnung, Commander Bornic!“, bestätigte Sonory Mirluc, der Chef der Raumleitzentrale, „Macht das so! Wir hier geben die entsprechenden Befehle an die beiden Rettungsschiffe weiter! – Ach, übrigens noch ein Hinweis: Euer steuerungsunfähiges Wrack werden wir sofort danach vernichten müssen! Wir haben nämlich keine genügend großen Raumschiffe im cromanahen Raum oder auf der Croma selbst, die es ins Schlepp nehmen und auf einen

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