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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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anderen Kurs bringen könnten und ihr rast immer noch mit zweihundert Millipho auf unseren Planeten zu!“
    Die Astronauten aus der Kommandozentrale der „Rezuerk Owz“ waren erstaunt, dass sie sogar doppelt so schnell wie gedacht ihrer Heimat entgegenrasten und wollten sich gerade noch mal nach der Richtigkeit dieser Nachricht erkundigen, als Meruc Attalic, dem diensthabenden Kommandanten der Raumleitzentrale, noch etwas einfiel.
    „Ach – ähm – übrigens, Commander, hier bei uns sind noch zwei ehemalige Mitstreiter von dir von der ‚Rezuerk Snie‘ und der eine davon läuft schon seit über sechs Stunden eine riesige Delle in unseren schönen Fußboden!“, beklagte er sich und winkte die beiden heran. „Kennst du dieses Nervenbündel hier zufällig?“
    Ricu Bornic und die anderen im Treppenhaus machten große Augen, aber gleichzeitig freuten sie sich riesig, ein vertrautes Gesicht wiederzusehen.
    „He! Nanu, Panury, alter Freund, was machst du denn in der Raumleitzentrale?!“, erkundigte sich der Commander, natürlich auch im Namen der restlichen Astronauten. „Hattest wohl große Sehnsucht nach uns?“
    „Nicht unbedingt, Ricu“, versuchte der Herbeigerufene sich herauszureden, „aber bei dem, was zurzeit in unserem Sonnensystem los ist, wollte ich mich höchstpersönlich darum kümmern, euch vor den vielen Meteoriten hier zu warnen! – Leider hat es nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und als wir dann auch noch die vielen Lichtblitze an der Stelle sahen, wo eigentlich euer Raumschiff sein sollte, und keine Energiemuster mehr von euch empfangen hatten, glaubten wir hier alle nicht mehr, dass wir jemals wieder etwas von euch hören würden! – Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, Ricu, wie wir, und vor allem erst ich, uns gefreut haben, als wir hier plötzlich eine Stimme von eurem Schiff aus dem Funkautomaten hörten!!“, sprudelte es förmlich aus dem immer noch überglücklichen GSD-Hauptoffizier nur so heraus. „Ich freue mich ja so unglaublich für euch, dass ihr noch lebt!!“
    „Ja, das glaube ich dir ehrlich, Panury“, bedankte sich Ricu bei seinem ehemaligen Kollegen, „und wir freuen uns auch, dass wir noch leben. Aber nichts desto trotz müssen wir uns jetzt schnellstens auf den Weg zur Raumtransporterhalle machen und dies ist in der Schwerelosigkeit und diesen Raumanzügen gar nicht so einfach! – Bis bald dann im Kosmodrom, Panury! Kannst dich ja mal erkundigen, wo die Rettungsschiffe landen werden? – Ricu Bornic – Ende!“
    Danach brach die Verbindung zusammen, denn Picbus Tanjac schaltete sein altertümliches Funkgerät ab, kappte alle Leitungen und machte das gute Stück wieder ausstellungs- und transportfähig. Die anderen holten noch alle wichtigen persönlichen Sachen aus ihren Quartieren und begaben sich schließlich schwerfällig schreitend durchs Treppenhaus hinab bis zur sechzehnten Ebene, wo die große, hermetisch verschlossene Tür zur Raumtransporterhalle lag.
    Mit mehreren Brecheisen bewaffnet versuchten die Techniker des Reparaturtrupps und einige andere Astronauten die ziemlich schwere Tür zu öffnen. Erst sah es so aus, als ob sie keinen einzigen Zentimeter nachgeben wollte und die Raumfahrer hatten trotz ihrer Magnetschuhe mächtige Schwierigkeiten mit den Kraftübertragungen in der vorherrschenden Schwerelosigkeit, doch dann fing es allmählich an, in einem winzig kleinen, sich öffnenden Spalt zu zischen, denn die Luft aus dem Treppenhaus entwich in die völlig luftleere Halle, und die hatte ja, wie sich die Astronauten nun persönlich davon überzeugen konnten, mehrere riesengroße und viele kleinere Durchschlagslöcher in der Außenwand.
    Als die doppelflügelige Schiebetür endlich etwa einen halben Meter geöffnet war, konnte auch Ricu Bornic das ganze Ausmaß der Verwüstung in der Halle erkennen!
    Der riesige Raum glich einem einzigen Schlachtfeld! Überall waren ein bis fünfzehn Meter große, glattgeschliffene Löcher in der Außenwand, im Hallenboden und auch in der Hallendecke zu erkennen! Die bei weitem nicht mehr vollzähligen Lancets schwebten, teils schwer beschädigt, teils, wie es schien, noch intakt, ziellos im der Schwerkraft entbundenen Raum herum, einige klebten auch wie etwas zu groß geratene Stöpsel vor oder in den Löchern der Außenwand und schienen durch den enormen Vakuumsog, welcher dem Durchschlag der Meteoriten folgte, regelrecht darin verkeilt zu sein!
    Nachdem die Luft aus dem Treppenhaus

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