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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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vollständig entwichen war und sich ein Druckausgleich mit der Transporterhalle hergestellt hatte, begaben sich die übrig gebliebenen Astronauten der „Rezuerk Owz“ durch die auf einen Meter inzwischen verbreiterte Spalte der Treppenhausschiebetür langsam und vorsichtig in den völlig zerstörten Raum. Inzwischen war auch von außen jemand dabei, ein zwanzig Meter langes und zehn Meter hohes Rechteck mit einem sehr heißen Protonenstrahl aus der Außenwand herauszubrennen. Danach wurde das ziemlich große Teil mit einem mechanischen Greifarm eines Reparatur-Lancets erfasst und ins Weltall befördert. Dort zerstrahlte man es dann mit einem Schuss Antimaterie und sofort löste es sich vollständig und mit gleißend blendendem Lichtblitz in reinste Energie auf.
    Kurze Zeit später schwebten drei Lancets des Transportraumschiffes „Boräica“ durch die neu entstandene Öffnung und landeten mit Hilfe magnetischer Kopplungselemente auf einer von Löchern unversehrten Fläche des Hallenbodens. Über den internen Kommunikationsanschluss in den Raumanzügen vernahmen die Astronauten der „Rezuerk Owz“ die Stimme des stellvertretenden Kommandanten der „Boräica“, der sie zum sofortigen Besteigen der drei Lancets aufforderte. Nichts taten diese natürlich lieber als das, und so versuchte ein jeder so schnell wie möglich eines der drei Transportmittel zu erreichen.
    In den Lancets herrschte natürlich wieder die normale Schwerkraft des Planeten Croma und eine normale Atmosphäre, wodurch jeder einzelne Gerettete seinen relativ unbequemen Raumanzug endlich wieder ablegen konnte. Die Raumtransporter hoben sofort, nachdem alle noch verbliebenen Besatzungsmitglieder der „Rezuerk Owz“ an Bord waren, ab und flogen durch die neu geschaffene Öffnung schnellstens zur „Boräica“ hinüber.
    Commander Sterac Patsay, der Kommandant dieses Transportraumschiffs, begrüßte seinen Freund und altgedienten Kollegen Ricu Bornic ganz herzlich und ließ sich während des Heimfluges die gesamte Geschichte dieser furchtbaren Katastrophe „brandheiß“ erzählen. Nebenbei konnten sie auf dem großen Hauptbildschirm in der Kommandozentrale der „Boräica“ beobachten, wie ein weiteres Raumschiff von der Croma kommend aufstieg und gemeinsam mit der „Proxima“ das Wrack mit etlichen Salven Antimateriestrahlen beschoss, worauf sich dieses in einem gewaltigen Lichtblitz in reinste Energie verwandelte! Diese Aktion war ja, wie Meruc Attalic von der Raumleitzentrale bereits erklärte, leider notwendig, weil die „Rezuerk Owz“ nur noch etwa zwei Millionen Kilometer von der Croma entfernt war und sich mit ihrer hohen Geschwindigkeit von den zur Verfügung stehenden Raumschiffen nicht mehr einfangen oder abbremsen ließ. Auf der Planetenoberfläche jedenfalls war das strahlende Energiefeuerwerk heller als die heimatliche Sonne zu sehen und außerdem die traurige Hauptmeldung auf allen Nachrichtensendern!
    Die Ankunft im Kosmodrom „K-5“ in der Nähe von Ozeanopolis, der Stadt, wo die CORA und auch die Raumleitzentrale ihren Sitz hatten, fiel dem Ereignis entsprechend aufgemacht aus. Sämtliche Repräsentanten der cromatinischen Raumfahrtbehörde trugen Trauerflor und das Eintreffen der „Rezuerk-Owz“-Astronauten ging mit einem großen Andrang von Presse- und Fernsehleuten einher, welche die Rettung der Katastrophen-Mannschaft zu einem wahren Medienereignis ersten Ranges machten, auch wenn diese Art der Berichterstattung auf der Croma schon sehr, sehr lange verpönt war.

58
NEUE ZIELE

    Commander Ricu Bornic musste sich einige Tage später vor einer Kommission aus ranghohen Angehörigen der CORA für die Ursachen, die zu dieser Katastrophe führten, rechtfertigen. Er erklärte die aus seiner Sicht genauen Umstände, welche den Tod von acht Cromatinern zur Folge hatten, immerhin zwanzig Prozent der gesamten anwesenden Besatzung, zog Zeugen aus der Kommandozentrale, welche bei dem Vorfall zugegen waren, hinzu und erläuterte anhand von maßstabsgerechten Modellen die objektiven Zusammenhänge und unvermeidlichen Geschehnisse des sekundenschnellen Ablaufs der Ereignisse während dieser Katastrophe, einer der schwersten in der Geschichte der cromatinischen Raumfahrt!
    Auf Grund aber der Aussagen einiger Astronauten aus der Kommandozentrale des Raumschiffs, sowie der Beschreibungen der technischen Leiterin Uronja Nepjac in Verbindung mit den von der Kommission analysierten und ausgewerteten Daten der Raumleitzentrale vom

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