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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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unglückseligen Bereitschafts-Astronauten wollen hier allesamt doch tatsächlich schon wieder versuchen, unser wunderschönes, nigelnagelneues Raumschiff einem erneuten Unfall-Test zu unterziehen! – Als ob die Katastrophe von vor etwas über elf Monaten mit der ‚Rezuerk Owz‘ noch nicht ausgereicht hätte!“
    „Ja, ja, Satury, ich habe alles mit angehört!“, erwiderte die technische Leiterin wie beiläufig. „Die Leute von der CORA glaubten anscheinend auch, durch eine personelle Aufstockung der Mannschaft die führungstechnische Inkompetenz einiger führender Offiziere dieses Raumschiffes hier kompensieren zu können?!“
    „Na ja, Uronja, so krass wollte ich mich natürlich nicht ausdrücken“, wiegelte der Commander gleich erst einmal etwas die ziemlich harte Einstellung der zu leichten Übertreibungen neigenden technischen Leiterin ab, doch anders kannte man sie ja nun mal nicht, „aber irgendwie scheinst du damit ja doch ein wenig Recht zu haben, glaube ich, zumindest im Nachhinein, meine Gute! – Ähm, wie viele Betten, sagtest du übrigens vorhin, seien bis jetzt von euch und den Helfern fertiggestellt worden?“
    „Dreißigtausend in etwa, Satury! Aber uns gehen nun allmählich die Ressourcen hier auf dem Schiff aus!“, erregte sich die technische Leiterin mit besorgter Miene.
    „Na, das ist doch aber prima, Uronja!“, freute sich der Commander zu Recht. „Wenn alle unsere Raumschiffe mit solch einer Statistik aufwarten könnten, dann wären doch immerhin – ähm, einen kleinen Moment mal“, und Satury ermittelte kurz auf dem Computer seines Pultes durch eine kleine Hochrechnung die von ihm gesuchte Summe, „dann wären doch immerhin schon fünfundfünfzig bis sechzig Millionen Cromatiner gerettet?!“
    „... was aber lediglich einem äußerst bescheidenen Anteil von gerade mal null Komma fünf Prozent der gesamten cromatinischen Bevölkerung entspräche, mein lieber Commander Satury!“, hielt ihm die technische Leiterin seine mathematischen Rechenbeispiele, welche ja nur eine grobe Schätzung sein konnten, wie einen Spiegel vor.
    „Wie Recht du doch mal wieder hast, meine liebe technische Leiterin Uronja!“, gestand Satury mit der gleichen Art der Anrede ein, um ihr vielleicht ein bisschen den bissigen Wind aus den Segeln zu nehmen, jedoch wirkte er dabei ziemlich hilflos den vielen Zahlen gegenüber. „Es wäre ja tatsächlich nur jeder zwanzigste aller Cromatiner“, rief er leidlich bestürzt über die neuesten Ergebnisse seines Computers aus, „der damit von unserer Raumflotte gerettet werden könnte – und das ist zweifellos einfach zu wenig! – Es muss doch aber noch irgendwie möglich sein, Uronja“, beschwor er die gute Frau, „dass unsere Raumschiffe eine wesentlich größere Anzahl von Flüchtlingen von der Croma aufnehmen könnten, ohne dass wir bei dieser Aktion alle gleich an Sauerstoffmangel zugrunde gehen würden?! Auf der Croma ist doch schließlich auch genug Luft für jeden da!“
    „Ja, sicherlich, Satury, auf der Croma ist für jeden genug Luft vorhanden! Genug Sauerstoff für jeden Cromatiner und auch für jedes andere Lebewesen!“, entsetzte sich Uronja über Saturys naive Hypothese. „Auf unseren Raumschiffen, und damit meine ich die fünf neuen der RK-3-Baureihe zusammen genommen, haben wir ja noch nicht einmal ein Prozent der Menge an Luft, wie allein über der Großstadt Ozeanopolis vorhanden ist! Außerdem wird die Luft hier auf unseren Schiffen nur synthetisch hergestellt und wiederaufbereitet, während dies auf dem Planeten die vielen riesigen Wälder übernehmen! – Also, dies kannst du wirklich nicht vergleichen, Satury!“
    „Ja, ja, ist schon gut, Uronja! War ja auch nur so eine Schnapsidee von mir“, entschuldigte sich der Commander recht kleinlaut, aber wohlwissend, dass er einen ziemlichen Blödsinn von sich gegeben hatte. „Wenn wir auf der Croma gelandet sind, meine unwiderlegbare Uronja, werde ich mich sofort um neuen Materialnachschub für den Bau weiterer Betten und Unterkunfts-Einrichtungsgegenstände kümmern! – Das verspreche ich dir!“
    „... falls wir denn auch heil und in einem Stück unten ankommen sollten, mein unglaublich optimistischer Commander!“, orakelte die oftmals und dann äußerst pessimistische technische Leiterin schon wieder herum.
    „Nun male nicht schon wieder irgendwelche bösen Dämonen an die Wände, meine Liebe!“, mahnte der Commander sofort und mit erhobenem Zeigefinger. Er wusste aus den

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