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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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allem wunderschönen Planeten gerettet werden konnte!
    Satury bekam unterdessen ständig von seiner technischen Leiterin, Uronja Nepjac, über die Bordfunkanlage zu hören, dass, wenn er nicht augenblicklich die Leistung der Antriebe des Raumschiffes auf Normalniveau herabsetzte, diese in Kürze kollabieren täten und eine Reparatur dieser Aggregate wenigstens mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Doch er ignorierte im Hinblick auf die äußerst knapp bemessene Zeit, welche ihnen allen nur noch blieb, um an der geplanten Evakuierung des Planeten aktiv teilhaben zu können, all diese Warnungen, was Uronja natürlich auch einsehen musste und wofür sie auch größtes Verständnis hatte. So näherte sich schließlich am Nachmittag des fünften Flugtages nach der Abreise von der tauranischen Raumstation die dahin rasende „Omikron“ dem in wahrhaftigem Aufruhr befindlichen Sonnensystem der Alpha Aurigae, ohne dass glücklicherweise eine größere Katastrophe an den Antriebssystemen des nagelneuen Raumschiffes eingetreten war.
    Auch die insgesamt zweiundvierzig Raumschiffe umfassende Flotte, welche die Tauraner zwecks Hilfe zur Evakuierung den Cromatinern hinterherschicken wollten, traf auf Grund ihrer enormen Fluggeschwindigkeit vom 22,661 cromatinische Lichtjahre entfernten System des Sterns Alpha Tauri pünktlich am vereinbarten Treffpunkt am Rande des Sonnensystems der Croma ein!
    So kam es schließlich, dass sich der erste und möglicherweise gleichzeitig letzte Heimflug der „Omikron“ ungewollt zu einem wahren Testflug für die Antriebssysteme dieses Raumschifftyps mauserte. Die Schäden an den transphotonischen Antrieben beim Unterschreiten der Lichtgrenze in der Nähe des Außenpostens „Polaris-8“ hielten sich wahrlich in Grenzen und so konnte sich der Commander auf den letzten „paar Milliarden“ Kilometern auf dem Wege zur Croma ganz auf das Ausweichen vor den unnatürlich vielen und auch ziemlich großen Meteoritenschwärmen, Kometen, umherirrenden Planetoiden und den aus ihren planetaren Umlaufbahnen geworfenen Monden konzentrieren.
    Der Heimatplanet der Cromatiner befand sich allerdings mit seinen beiden Monden Mura und Callo nun nicht mehr an der im Voraus berechneten und zu erwartenden Position im Universum, was natürlich auf die stark veränderten Schwerkraftverhältnisse in diesem Sonnensystem zurückzuführen war, und so musste der Steuerungsoffizier auf ständige Anweisungen durch den Navigationsoffizier den Heimatkurs unaufhörlich per Hand in den Steuerungscomputer eingeben. Dies verzögerte zwar den Heimflug nur unwesentlich, doch der türkisfarbene Planet mit den zwei Monden wurde dadurch viel schwieriger ansteuerbar!
    In der Kommandozentrale der „Omikron“ machte sich dann aber lähmendes Entsetzen breit, als die Croma in den Sichtbereich der Sensoren und Außenkameras gelangte! Von dem einstigen, türkisfarben, weiß und blau schimmernden Planeten war nicht mehr viel zu erkennen und sein Anblick war bei weitem nicht mehr so prächtig wie noch vor Kurzem! Stattdessen erblickten die Astronauten einen grau umwölkten, an vielen Stellen von Vulkanausbrüchen und schweren Meteoriteneinschlägen rot und gelb aufblitzenden Planeten, der in den letzten Atemzügen seines ach so herrlichen Daseins zu liegen schien!
    Ebenso die beiden Monde Mura und Callo. Diese hatten ihr gesamtes Aussehen scheinbar genauso irgendwie verändert und wiesen an vielen Stellen ihrer atmosphärelosen und an Maren, Gebirgen und Kratern reichen Oberflächen neue und vor allem große Narben in Form von Kratern und rot aufglühenden Magmameeren auf! Dies rührte natürlich von den in letzter Zeit recht überhäufig eingetretenen Aufschlägen von Asteroiden und Kometen her und diese hinterließen logischerweise recht deutlich bleibende Wunden in den, wegen des völligen Fehlens von Atmosphären absolut schutzlosen Mondoberflächen!
    Die Croma allerdings musste auf Grund dessen, da sie das Gravitationszentrum ihres planetaren Planet-Mond-Mond-Systems darstellte, ja noch viel mehr von solchen katastrophalen Einschlägen einstecken, doch ihre relativ dichte atmosphärische Hülle brachte viele dieser umherirrenden Kleinkörper des Sonnensystems vor ihrem Aufschlag auf der Planetenoberfläche zum Verglühen. Die enorme Massenverschiebung allerdings, welche in diesem Sonnensystem nun eingetreten war, zu Gunsten des Massenzentrums „Sonne“ in Form eines zweiten Sterns von der halben Masse der ursprünglichen Masse der

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