Die letzte Expedition
über die Ungeduld seines Kommandanten-Nachfolgers. „Du hast mich ja schließlich in meinen Erklärungen einfach unterbrochen!“
„Entschuldigung, Ricu, aber ich bin innerlich so sehr angespannt und neugierig zugleich, auf was wir da eigentlich in diesem unbekannten Raum hier gestoßen sind!“, erklärte der Commander, immer noch etwas nervös.
„Tja, das kann ich dir wirklich sehr gut nachempfinden, Satury. – Also“, setzte der neue MRC-Hauptoffizier seine Erläuterung der empfangenen Daten mit einem leichten Augenzwinkern fort, „der Computer meint, das beobachtete Objekt bewegt sich entweder nur mit sehr geringer Geschwindigkeit oder es liegt sogar still im Raum genau auf unserer Flugroute zum Alpha Tauri und es erzeugt ein sehr starkes elektromagnetisch-gravitonisches Kraftfeld, etwa sechshundertmal stärker als das der ‚Omikron‘!“
Inzwischen waren auch die restlichen Führungsoffiziere und ihre Stellvertreter in der Kommandozentrale des Raumschiffes eingetroffen und lauschten gespannt den Erklärungen des neuen MRC-Hauptoffiziers.
„Der Energieausstoß dagegen ist sehr gering und kaum messbar“, fuhr Ricu Bornic ohne merkliche Unterbrechung fort, „so dass wir auf Grund dessen eigentlich davon ausgehen müssen, dass es sich bei dem Objekt eigentlich nicht um ein herkömmliches Raumschiff, sondern vielleicht eher um eine Raumstation oder etwas ähnliches handeln dürfte! Außerdem weist es die selbe chemische Zusammensetzung der Außenhülle wie dieses unbekannte Flugobjekt, welches uns damals bei unserem Heimflug zur Croma begegnete, auf, was damit wiederum auf denselben Hersteller und damit auf die unbekannten Fremden von damals hinweist! – Wenn die Truppe von Pitcu Kalic dort oben in ihrem Bordobservatorium schnell genug arbeitet, dürften uns in Kürze eventuell neue Einzelheiten zu Form, Beschaffenheit und Aussehen dieses Objektes vorliegen. – Sollten wir unsere Geschwindigkeit von zweihundert Pho beibehalten, Satury, so werden wir wahrscheinlich in genau eineinhalb Tagen, also dreißig Stunden, ein einzigartiges und vor allem hochinteressantes Rendezvous in Form eines gewaltigen Zusammenstoßes mit diesem Objekt mit anschließender atomarer Verschmelzung sämtlicher Bestandteile beider Komponenten nicht mehr ausschließen können.“
„Ha, ha, ha! Sehr witzig, Ricu!”, gab Satury leicht hämisch von sich, während Ricu mit einem breiten Schmunzeln merkte, dass sein kleiner Gag beim Commander angekommen war. „Wir werden aber, nichts desto trotz, unseren derzeitigen Kurs und auch die Geschwindigkeit beibehalten, so lange sich keine Veränderungen an diesem ‚Was-weiß-ich?‘-Ding zeigen! – Die Führungsoffiziere kommen mit mir in den Beratungsraum nebenan! Die Stellvertreter natürlich auch! – Tacius, du übernimmst so lange das Kommando hier, bis ich wieder da bin!“, befahl er anschließend seinem Adjutanten und begab sich vornweg in den Rundflur nach draußen, von wo aus dieser Beratungsraum ausschließlich zu erreichen war. „Wenn sich an den Daten dieses Objektes etwas ändert, bitte ich natürlich sofort unterrichtet zu werden!“
„Geht klar, Commander!“, antwortete Tacius Plutic mit cromatinischem Gruß und begab sich sofort zum Kommandantenpult, um Saturys Amt kurzfristig zu übernehmen.
In diesem Beratungsraum stand eine große lange Tafel, welche genug Platz für mindestens zwanzig Personen bot. Da aber nur der Commander, sein erster Offizier, der GSD-Hauptoffizier, der Chefarzt, der wissenschaftliche Leiter, der technische Leiter, der Leiter des Bordobservatoriums und alle ihre ersten Stellvertreter anwesend waren, blieben acht Plätze frei.
„Meine lieben Freunde“, begann Satury schließlich seine Auswertung, nachdem ein jeder Platz genommen hatte, „der Ernst des Lebens hat spätestens heute, hier und jetzt für uns alle nun begonnen! Wir stehen also vor einem entscheidenden Schritt bei unserer Mission, von welchem alles weitere abhängt, insbesondere ein erfolgreicher Versuch einer friedlichen Kontaktaufnahme mit den immer noch unbekannten Fremden.“
„Und was machen wir, wenn diese Fremden nun partout nicht friedlich mit sich reden lassen und einfach ohne ersichtlichen Grund auf uns feuern? Schießen wir dann auch wenigstens zurück, Satury, oder denkst du lieber an Rückzug?“, hinterfragte recht skeptisch Panury Nernic, der neue GSD-Subcommander.
„Wenn diese Fremden absolut nicht mit sich reden lassen wollen und sich sofort aggressiv
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