Die letzte Expedition
gegenüber uns verhalten“, vertrat Satury seinen und den Standpunkt der CORA, „werden wir erst einmal noch nicht zurückfeuern, denn dabei können wir ihre waffentechnologische Stärke ermitteln. So lange unsere Schilde noch intakt sind und den eventuellen Attacken standhalten, bleiben wir an Ort und Stelle und beobachten deren Vorgehensweise. Sollten aber, was ich nicht glaube und auch nicht hoffen will, unsere Schilde drohen zusammenzubrechen, müssten wir natürlich leider, und ich sage dies mit meinem größten Bedauern, leider das Feuer erwidern, Panury. Diese Option dürfte dann allerdings unsere Chancen auf eine friedliche Lösung des Konflikts mit den Fremden drastisch verringern!“
„Also, was ihr alle nur habt?“, tat Vitary Selecun seine Zweifel kund. „Bis jetzt wissen wir ja noch nicht einmal genau, um was es sich bei diesem soeben georteten Objekt eigentlich handelt? Ihr schmiedet hier alle schon Kriegspläne und wisst dabei doch noch gar nicht, wen oder was ihr da eigentlich vor euch habt. Es könnte sich ja auch zum Beispiel um ein ganz anderes und vor allem noch unbekanntes, ebenfalls Raumfahrt betreibendes, aber friedfertiges Volk handeln und ihr begegnet ihnen gleich mit aktivierten Schilden und schussbereiten Waffensystemen. Was sollen dann diese Fremden bloß von unserer Spezies denken? Sie werden dabei einen hervorragenden ersten Eindruck von dieser für sie fremden Zivilisation bekommen, meine lieben Kollegen!“, mutmaßte Vitary warnend, doch dabei recht ironisch mit hochgezogenen Augenbrauen und gefalteter Stirn.
„Tja, da kann ich meinem Chef nur beipflichten, Satury!“, untermauerte Manjuc die Bedenken des wissenschaftlichen Leiters. „Wir haben bis jetzt noch so gut wie keine Daten von diesem Objekt und seinen Betreibern und ihr bereitet euch schon mit euren Diskussionen auf eine bevorstehende Schlacht im Weltall vor! – Das finde bestimmt nicht nur ich ziemlich unverantwortlich! – Und dabei war ich eigentlich immer bisher der Meinung, verehrte Kollegen Astronauten, wir Cromatiner wären eine äußerst friedfertige Spezies. Habe ich mich da in diesem Punkt vielleicht so sehr getäuscht?“, beendete er mit einem fragenden Blick in die überaus nachdenklich gewordene Runde seinen Meinungsbeitrag.
„Aber natürlich sind wir nach wie vor eine sehr friedfertige Spezies, Manjuc“, wollte Satury schnellstens erst einmal klarstellen, um alle Zweifel darüber aus dem Wege zu räumen, „und daran wird sich in Zukunft ganz bestimmt nichts ändern! Über diesen Punkt brauchen wir demzufolge gar nicht weiter zu diskutieren und da stimmen ich und hoffentlich auch alle anderen Astronauten hier in dieser Runde dir und Vitary ohne weiteres zu. Doch gaben uns die Ereignisse von vor anderthalb Jahren, als unser Heimatplanet von einer sehr aggressiv eingestellten Spezies praktisch aus dem Nichts heraus angegriffen wurde, eine völlig neue Sichtweise auf Begegnungen mit anderen, außercromatinischen Wesen. Manjuc, ich hoffe, du und Vitary, ihr könnt das verstehen und die sehr vorsichtige Vorgehensweise von uns ‚Abtrünnigen des cromatinischen Pazifismus‘ akzeptieren?“, scherzte der Commander etwas und der mit angesprochene wissenschaftliche Leiter dieser Expedition bestätigte dies mit einem bedächtigen, mehrmaligen Kopfnicken. „So, nun möchte ich einige weitere brauchbare Vorschläge von euch bezüglich unseres weiteren Vorgehens hören, meine verehrten Astronauten!“
„Also, mein verehrter Commander“, meldete Vitary mit einem ziemlich verschmitzten Lächeln und einer Anrede, die der von Satury absichtlich angeglichen war, gleich erneut seine Bedenken an, „wenn es sich dann aber doch herausstellt, dass dieses Objekt den kriegerischen Fremden von damals zuzuordnen ist, dann schlage ich vor, höchstens mit voll aktivierten Schilden diesem von dir so schön bezeichneten ‚Was-weiß-ich?‘-Ding zu begegnen!“
„Wir können bei dieser Begegnung nicht vorsichtig genug sein, Commander!“, warnte Panury Nernic erneut nicht nur Satury, sondern auch die umsitzenden Astronauten mit erhobenem Zeigefinger. „Wir waren zwar außer dir, Vitary, hier allesamt keine Zeitzeugen des Angriffs auf die Croma, doch durch aufgezeichnete Dokumentationen weiß ein jeder von uns, wie aggressiv und selbstzerstörerisch diese insektoiden Außercromatiner bei ihrem Angriff vorgegangen sind! – Deshalb ist mein Vorschlag klar: Ich bin für eine Annäherung einschließlich aktivierter
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