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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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vom weichen und warmherzigen Klang ihrer Stimme, von den Bewegungen ihrer Lippen und nicht zuletzt vom leichten Schwung ihrer Hüften, als er sie im Anschluss an diese Verabredung noch bis zu ihrem Quartier brachte, dass er einfach nicht aufhören konnte, unentwegt an sie zu denken! – Morina war der Engel seiner Träume, welche nun aber ja leider ausblieben, da er keinen richtigen Schlaf mehr fand und sich dabei ständig in seinem Bett hin und her wälzte!
    Als Folge seiner nächtlichen Ruhelosigkeit kam, was kommen musste und er verschlief schließlich seinen Dienstbeginn in den Forschungseinrichtungen der planetaren Wissenschaftler um glatte drei Stunden! Diese hatten jedoch, zum Glück für ihn, zur Zeit wirklich nicht allzu viel zu tun und so beließ es sein nächster Vorgesetzter, der wissenschaftliche Leiter des Raumschiffes „Omikron“, Vitary Selecun, bei einer kleinen Rüge.
    An diesem Tag träumte Manjuc nur so vor sich hin, war die meiste Zeit mit seinen Gedanken Dimensionen weit abwesend und kaum zu etwas Nützlichem in der Forschungseinrichtung zu gebrauchen. Seine Kollegen und Unterstellten wünschten sich nur eines: dass endlich Feierabend werde, ihr Vorgesetzter „nach Hause“ in sein Quartier ging und dieser chaotische Tag sein Ende nehmen möge! – Und wie es bei „Göttern“ nun mal so üblich war, erfüllte sich ihr Wunsch auch in kürzester Zeit! – Einer von ihnen schnippte mit den Fingern, plötzlich ward es endlich Feierabend und die cromatinischen Planeten-Wissenschaftler der „Omikron“ waren ihren total in seine Morina verliebten Leiter namens Manjuc Catay los!
    Natürlich hatte der „Fingerschnipper“ vorher genau auf die digitale Uhrzeit-Anzeigetafel über der Tür dieser Einrichtung geschaut, denn Wunder konnten auch Cromatiner nicht vollbringen, aber der Gag alleine brachte doch wenigstens ein bisschen Freude unter die Kollegen.
    Manjuc jedoch schnappte sich, nachdem er seine Unterkunft erreicht hatte, eine entsprechende Badehose und das dazugehörige Handtuch und begab sich schnurstracks und ohne in Gedanken versunken weiter zu zögern, bekleidet mit seinem Freizeitanzug, zwei Etagen tiefer auf die fünfte Ebene, wo sich Morinas Quartier befand. Noch einmal ganz tief durchatmend, vor allem wegen des „Lampenfiebers“ vor dieser neuerlichen Verabredung mit dem in seinen Augen schönsten und wunderbarsten Mädchen des Universums, nahm er all seinen Mut zusammen und drückte schließlich auf den Summer des Kennfeldes. Dieser Summer gab Morina dort drinnen Bescheid, dass vor der Tür ihres Quartiers ein gewisser Jemand auf sie wartete.
    Die junge Radaroffizierin ließ auch nicht lange auf sich warten. „Ah, da bist du ja schon, großer Bruder von Esrun!“, rief sie ihm mit freundlichsten Blicken, welche Manjucs Herz schon wieder dahin schmelzen ließen, entgegen, als sich die Schiebetür öffnete. „Na, dann wollen wir doch mal das Wellenschwimmbad unsicher machen, nicht wahr, Manjuc?!“
    Doch der war so sehr von ihrer Stimme und dem dazugehörigen lieblichen Lächeln ihrer Lippen angetan, dass er nur mit einem leichten Kopfnicken antworten konnte und wie benommen der davonstürmenden Morina hinterher eilte. Erst am Lift, wo sie auf einen dieser warten musste, holte er sie wieder ein und brachte dabei jedoch vor lauter Stolz, mit diesem Mädchen zusammen sein zu können, und gleichzeitig enorm großem Lampenfieber nicht ein einziges Wort heraus! Am Eingang zum Sportzentrum, welches heute ziemlich leer war, durchbrach sie schließlich das endlose Schweigen von Esruns großem Bruder.
    „Wenn mich nicht alles täuscht, mein lieber Manjuc Catay, standest du doch vorgestern mit deiner Mannschaft ‚Wissenschaft eins‘ im Finale dieses Fußballturniers, nicht wahr?“, meinte sie scheinbar interessiert, vermied es aber anständigerweise, die tragische Niederlage von Manjucs wacker kämpfender Mannschaft gegen die konditionell viel stärkeren Leute von „GSD zwei“ mit irgend einer Bemerkung zu erwähnen.
    „Ja, das ist richtig, Morina Valic, aber irgendwie waren die GSD-Leute an diesem Tag einfach nicht zu bremsen und dadurch auch die besseren! – Und so haben wir natürlich verloren“, betrauerte Manjuc die unvermeidliche Niederlage seiner Truppe und betrat dann schließlich als erster das ganz links hinter der großen Sporthalle befindliche Wellenschwimmbad.
    Aber just in diesem Augenblick, als ob sich alle Götter des Universums gegen ihn und seine Liebes-Ambitionen

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