Die letzte Expedition
Waffensysteme, Satury!“
„Panury, mein Lieber, du hast wohl vergessen“, erinnerte Uronja Nepjac den frisch beförderten Subcommander an die letzte Missionsbesprechung im Kosmodrom „K-12“, „dass wir uns hier auf dem modernsten und mit den neuesten und besten Verteidigungssystemen ausgerüsteten Raumschiff der gesamten cromatinischen Flotte befinden?“
„Nein, natürlich nicht!“, entgegnete sofort der etwas Gescholtene leicht entrüstet. „Ich bin bestens über die Waffensysteme dieses Schiffstyps informiert, meine Gute!“
„Wahrscheinlich hast du es aber doch vergessen, du Bestinformierter!“, widersprach die altgediente technische Leiterin auf ihre bissig-sarkastische Art. „Denn wenn ich so an die damaligen Attacken dieser Insekten denke, dieses ‚Ungeziefers des Weltalls‘, wie einer unserer Reporter auf der Croma es einst so treffend formulierte, dann kann ich eigentlich nur darüber lachen, über solch primitive Strahlenwaffen und raketenähnliche Torpedos, mit denen man uns Angst einjagen wollte! Das einzig gefährliche an ihren Angriffen waren doch lediglich die Selbstmordkommandos ihrer Kampfflieger und zuletzt der besatzungslosen Raumschiffe selbst, mit denen sie allerdings, und das muss ich bedauerlicherweise zugeben, doch recht großen Schaden bei uns angerichtet hatten. Ich glaube trotz alledem nicht, dass sie, falls es diese Insektoiden sind, sich mit einem Objekt dieser Größenordnung auf ein im Vergleich viel kleineres Raumschiff wie das unsrige stürzen würden!“
In diesem Augenblick schaltete sich der große, in einer der Wände eingelassene Bildschirm selbständig ein und die Anwesenden im Beratungsraum sahen ein aktuelles Bild aus der Kommandozentrale, in welches soeben Tacius Plutic hineingelaufen kam.
„Commander, entschuldige bitte die Störung!“, wandte er sich freundlich grüßend an seinen direkten Vorgesetzten.
Satury sah interessiert auf und blickte zum Bildschirm hinüber, der sich in der Wand neben dem Eingang gegenüber der langen Fensterfront befand. „Ja, was gibt’s denn, Tacius? Veränderungen an dem Objekt? – Sprich!“
„Nein, Commander, keine Veränderungen!“, antwortete sein Adjutant in der Kommandozentrale dienstlich ganz korrekt, setzte dann aber leicht erregt fort: „Wir haben allerdings endlich ein paar neue Daten über das auf unserer Flugroute liegende Objekt durch die Mitarbeiter des Großen Auges erhalten! Willst du sie gleich einmal hören?“
„Ja, natürlich!“, drängte Satury ungeduldig. „Gib sie uns allen hier bekannt, Tacius, denn sie sind von enormer Wichtigkeit für unsere Beratung!“
„Also, Commander, die spektroskopischen Analysen durch die Mitarbeiter des Bordobservatoriums dort oben über unseren Köpfen haben ergeben“, und der Adjutant des Commanders zog die Vorlage der Beobachtungsergebnisse der Astronauten von Ebene null unnötig und recht geheimnisvoll in die Länge und wies dabei mit dem Zeigefinger nach oben, denn diese Station befand sich ja noch über der Kommandoebene in der halbkugelförmigen Kuppel der „Omikron“, „dass das von uns anvisierte Objekt aus genau den gleichen Materialien besteht, aus denen damals das fremde Raumschiff bestand, welches uns auf dem ersten Rückflug von der Erde in seinem Kraftfeld gefangen hielt und mit sich mitschleppte!“
„Ja, das soll auch nicht wieder vorkommen!“, erklärte Satury rasch allen zuhörenden in beiden Räumen, schon allein deshalb um zu zeigen, dass man bei der CORA aus alten Fehlern gelernt hatte. „Aber nun rück schon mit den Analyse-Ergebnissen heraus, Tacius, und mache es bitte nicht so spannend!“
Der Adjutant schmunzelte daraufhin ein wenig. „Das hatte ich doch gar nicht vor, Commander! Nicht im Geringsten!“
„Es hat allerdings den Anschein, als wolltest du uns hier noch eine ganze Weile zappeln lassen, mein lieber Adjutant?“, schlussfolgerte Satury, als er dessen leichtes Grinsen bemerkte.
„Ach, wo denkst du denn hin, Commander?!“, tat Tacius etwas schauspielerisch empört. „Es ist nur, wir dachten hier, dass euch dort drüben die einzelnen Elemente, aus denen dieses Objekt besteht, nicht so wichtig erscheinen! – Aber bitteschön! Hier kommen die augenblicklich ermittelbaren Einzelheiten! – Das Material dieses Objektes besteht aus Selenium, Beryllium, Bismutum und Titanium, sowie Spuren von Acryllium, Laurentium und Antimonium. Zwischen all diesen Elementen gibt es auch hier wiederum ein großes Vorkommen von
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