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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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verschwört hätten, ertönte auf einmal das sirenenartige Signal für die Ausrufung von Alarmstufe eins, der niedrigsten auf cromatinischen Raumschiffen, und sofort war überall im Schiff der Commander über den Bordfunk zu hören.
    „Hier spricht der Kommandant der ‚Omikron‘, Satury Itjac! Wir haben soeben Sensorenkontakt mit einem fremden Raumschiff oder gar einer fremden Raumstation in einem halben Lichtjahr Entfernung hergestellt! Ich bitte daher alle Führungsoffiziere und ihre Stellvertreter, hinauf zur Kommandozentrale zu kommen! Für den Rest unserer Besatzung gilt erst einmal Alarmstufe eins! Was dies für jeden einzelnen Astronauten bedeutet, brauche ich wohl keinem mehr extra zu erläutern. – Ende der Durchsage!“
    Morina und erst recht Manjuc zeigten ziemlich betretene Gesichter.
    „Tja, junge Frau, das war‘s dann wohl mit unserem Schwimmbadbesuch für heute!“, resümierte ganz und gar deprimiert und niedergeschlagen der Leiter für planetare Forschung. „Jetzt beginnt wohl der Ernst des Lebens und wir werden bald in die Schlacht ziehen! – Ob wir beide, Morina, trotzdem irgendwann einmal dazu kommen werden, gemeinsam ins Schwimmbad zu gehen?“
    „Doch, doch, ich glaube schon!“, versuchte die ebenfalls arg enttäuschte Radaroffizierin ihren Begleiter zu trösten. „Spätestens auf dem Rückflug zur Croma werden wir unseren kleinen Ausflug dann wohl nachholen können.“
    „Nun muss ich aber leider erst mal zur Kommandozentrale hinauf fahren und mich dort oben beim Commander melden!“, erklärte Manjuc mit einem leichten Anflug von Wut. „Müssen denn diese blöden Außercromatinischen ausgerechnet jetzt in Erscheinung treten?! Konnten die damit, verdammt nochmal, nicht wenigstens bis nach unserer Verabredung warten?!“
    „Diese Fremden haben sich wahrscheinlich nicht nur gegen uns beide, sondern gegen alle Cromatiner hier auf diesem Schiff verschworen?!“, hinterfragte Morina ebenfalls das Erscheinen jener Unbekannten zu diesem unpassendsten aller Zeitpunkte. „Na ja, ich muss nun auch zu meinem Quartier zurück und mich in Bereitschaft halten, falls Janduc Nicay mich braucht. – Kehren wir also wieder um, Manjuc!“
    „Ja, komm, Morina, beeilen wir uns! Ich muss schnellstens dort hoch!“, und so begaben sich die beiden schließlich wieder zurück zum Lift.

63
OBJEKT IM BLICKFELD

    Über der Kommandozentrale der „Omikron“ lag eine leichte, wenn auch knisternde Spannung, als Manjuc durch die Lifttür hereintrat. Die meisten der Führungsoffiziere und ihre Stellvertreter, sowie die Leiter der wissenschaftlichen Einrichtungen des Raumschiffes waren bereits anwesend und scharten sich um den Sessel des Commanders, der natürlich ebenfalls leicht angespannt die neuesten Sensorendaten des fremden Objekts von den Computern der fünf verschiedenen Kommandodienste erwartete. Manjuc begab sich unterdessen an die Seite seines Chefs, Vitary Selecun, welcher links neben Satury seinen ihm zustehenden Sitzplatz hatte.
    Auf dem großen Hauptbildschirm war jedoch außer einem winzig kleinen, unbedeutenden Pünktchen in der Mitte nur der sich durch die hohe Fluggeschwindigkeit von zweihundert Pho langsam bewegende Sternenhimmel zu sehen. Das Pünktchen in der Mitte aber änderte seine Position nicht, was den Commander und auch seine Crew natürlich leicht verwirrte. Es musste sich also in jedem Fall um ein Objekt künstlichen Ursprungs handeln! Von der Croma stammte es aber mit Sicherheit nicht, denn die Astronauten der „Omikron“ waren die ersten Cromatiner überhaupt, die diesen Raumsektor einer genaueren Erforschung unterzogen.
    „Commander, wir haben die ersten Daten von diesem Objekt!“, rief Ricu Bornic, der Hauptoffizier des MRC. „Janducs Sensoren haben inzwischen ermittelt, dass das geortete Objekt dort vorn enorme Ausmaße haben muss! Es ist mindestens zwei- bis dreitausend Meter hoch und drei- bis viertausend Meter breit! Genauere Angaben sind bei dieser Entfernung leider noch nicht machbar“, entschuldigte er sich gleich noch im Anschluss für die Unzulänglichkeit seiner mannshohen Konsole.
    „Ja, und? Geschwindigkeit und Kurs?!“, verlangte Satury ziemlich harsch und wegen steigender Nervosität seinerseits recht ungeduldig nach weiteren Resultaten. „Energie- und Kraftfelder? Wann werden wir dort eintreffen und, und, und ...“
    „Ja, ja, nicht so hastig, Satury! Du bist ja schlimmer und hektischer, als ich damals auf diesem Sessel war!“, beschwerte sich Ricu

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