Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
aufeinander folgender Summton des Sensoren- und Radarcomputers unterbrach schließlich die auf Jupic aufmunternd wirken sollende Rede des Commanders. Janduc Nicay, der Radarhauptoffizier, kratzte sich kurz und unbewusst etwas an seinem Hinterkopf und erstattete dann sofort Bericht.
    „Commander, wie es scheint, verlässt soeben das kleinere Flugobjekt die Station wieder und fliegt in Richtung Alpha Tauri zurück! Die Geschwindigkeit dieses Objektes ist dabei so dermaßen stark ansteigend, dass wir sie kaum noch messen können!“
    „Ja, ist gut!“, bedankte sich Satury. „Seine Flugbahn genau verfolgen und weitere Messungen an dem Objekt vornehmen! Ich will endlich einmal genau wissen, ob es eindeutige Übereinstimmungen mit dieser Raumscheibe von damals gibt?! Ob es die gleiche Masse hat, dieselben Abmessungen, die gleiche Mannschaftsstärke und so weiter und so fort!“
    „Wird sofort ausgewertet, Satury!“, rief Ricu Bornic vom MRC herüber. „Einen klitzekleinen Moment noch!“
    Der Commander hielt es nun vor lauter Neugier auch nicht mehr in seinem Sessel aus! Er erhob sich und schritt langsam auf den großen Hauptbildschirm zu. „Maximale Vergrößerung, Janury!“, befahl er seinem Navigationshauptoffizier.
    Auf dem Bildschirm war aber trotzdem nur noch ein kleines, ziemlich verschwommen wirkendes Scheibchen erkennbar, welches rasch immer kleiner und blasser wurde und nach wenigen Sekunden überhaupt nicht mehr zu sehen war. Enttäuscht über die magere Bildausbeute nahm Satury schließlich wieder in seinem Sessel Platz.
    „Und das war alles?“, äußerte er sich anschließend recht deprimiert.
    „Ja, das war leider alles, Commander!“, bestätigte Jupic mit offen gehaltenen Händen und einem leichten Achselzucken. „Nun kannst du dir ja sicherlich vorstellen, wie überrascht wir waren, als diese Raumscheibe urplötzlich aus dem Nichts auftauchte und in diesem immer noch unbekannten Ding dort vorn verschwand!“
    „Hmmm“, machte Satury nur mit verkrampft grübelnder Miene und kraulte sich dabei etwas seinen Bart. Ricu Bornic vermeldete jedoch erst einmal eine frohe Botschaft!
    „Wir haben trotz alledem neue Daten gewinnen können, Commander!“
    „Na, dann immer heraus damit, Ricu! Ich kann es kaum noch abwarten!“, frohlockte Satury, denn er hoffte doch sehr, nun endlich einmal etwas Neues über diese Fremden und ihre Station heraus bekommen zu können. Gespannt lauschten dann jedenfalls nicht nur er, sondern auch alle übrigen anwesenden Astronauten in der Kommandozentrale den Worten des ehemaligen Kommandanten der „Rezuerk Snie“ und der „Rezuerk Owz“.
    „Also“, und der MRC-Hauptoffizier räusperte sich erst noch einmal etwas, um die offensichtliche Spannung, die über der Verkündung seiner neuen Daten lag, wesentlich zu erhöhen, „also, dieses Raumschiff vom Aussehen einer Diskusscheibe hat einen Durchmesser von genau zweiundsiebzig Metern, das sind zwei mal sechs mal sechs Meter. Es hat eine Besatzung von sechsunddreißig insektoiden Lebensformen, das sind bekanntlich sechs mal sechs, übrigens alle nicht größer als eins Komma zwei Meter. Die Raumscheibe hat eine Masse von vierhundertzweiunddreißig Tonnen, das sind wiederum genau sechs mal sechs mal sechs mal zwei Tonnen, eine Höhe von achtzehn Metern, das sind sechs mal sechs durch zwei Meter, und zum Schluss, als es unseren Sensoren entschwand, hat es sich schließlich mit der unglaublichen Geschwindigkeit von sage und schreibe siebentausendsiebenhundertsechsundsiebzig Pho, das sind sechs mal sechs mal sechs mal sechs mal sechs, also sechs hoch fünf, Pho, auf das System des Sterns Alpha Tauri zubewegt! Das ist beinahe achttausendfache Lichtgeschwindigkeit, Satury!! – Na, merkst du dabei eigentlich etwas, Commander?“ Dieser jedoch nickte nur bedächtig mit seinem Kopf, so sehr beeindruckten ihn die Messergebnisse. „Alle diese Werte haben die Zahl ‚sechs‘ als Grundlage! – Ich glaube nämlich, Satury, dass diese fremden Wesen mit einem primitiven Sechser-Zahlensystem, dem sogenannten Hexamalsystem, anstatt wie wir im Dezimalsystem, rechnen! Verwechselt dies aber bitte nicht mit dem in unserer Computertechnik verwendeten Hexadezimalsystem! – Ach ja, Satury, wie du weißt, rechnen die Maya-Menschen übrigens im noch viel komplizierteren Zwanziger-Zahlensystem, dem sogenannten Vesigemalsystem!“
    „Ja, ja, das weiß ich, Ricu! Ich habe dies bei meinen Forschungen in Mayapán selbst und persönlich

Weitere Kostenlose Bücher